Die Kurstädter gehen mit dem Sieg in Königsbrunn als Tabellenführer in das Derby gegen Schweinfurt an diesem Sonntag (18 Uhr).
EHC Königsbrunn - Kissinger Wölfe 3:6 (0:3, 2:1, 1:2).
Zwei Tage später das große Derby vor Augen. Gewaltige Kulisse und Feuer auf dem Eis. Vor der Kür wartete am Freitag freilich die Pflicht, und für die gab es eben auch maximal drei Punkte, die hohes Engagement einforderten. Was von den Kissinger Wölfen eindrucksvoll umgesetzt wurde, während im Icedome zu Schweinfurt zur selben Zeit allerhand Tristesse herrschte nach der 1:4-Pleite gegen den ESC Dorfen. In Königsbrunn hatten die Gastgeber in einer bemerkenswert fairen Partie den besseren Start, doch in der Schlussphase des ersten Drittels drehten die Unterfranken gewaltig auf mit den Treffern von Anton Zimmer (17., 19.) und Anton Sewald (20.), jeweils nach Vorarbeit von Spielertrainer Mikhail Nemirovsky. Und die Mighty Dogs? Die suchten nach den guten Vorstellungen der vergangenen Wochen vergebens ihren Rhythmus und lagen zu diesem Zeitpunkt gegen die Eispiraten mit 0:1 zurück.
Knapp 300 Kilometer nördlich sollten die Brunnenstädter um Kissingens Ex-Goalie Donatas Zukovas, bester Spieler seines Teams, im Mitteldrittel ein Comeback starten vor den 300 Zuschauern mit den Toren von Dominic Auger (23.) und Patrick Zimmermann (25.), was Nemirovsky zu einer Auszeit zwang: mit den offensichtlich richtigen Worten, weil fortan die Abwehr wieder stand und Eugen Nold (38.) den Vorsprung nach einem Konter ausbaute. Mehr als durchwachsen blieb es im Icedome, wo Dorfen auf 2:0 erhöhte, ehe dem Ex-Kissinger Viktor Ledin der Anschlusstreffer gelang.
Vor den Toren Augsburgs ließen die Wölfe nichts mehr anbrennen mit den Toren von Zimmer (42.) und Seewald (45.) bei einem Gegentreffer von Fabio Carciola (44.). Nach der überraschenden Niederlage von Füssen gegen Passau übernahmen die Kurstädter am Freitagabend sogar die Tabellenführung in der Bayernliga, während die 700 Fans in Schweinfurt konsterniert waren, weil die Mighty Dogs im finalen Abschnitt zwei weitere Gegentore kassierten und vor allem erhebliche Probleme in der Defensive und im Überzahlspiel sowie einige Disziplinlosigkeiten offenbart hatten. Einen "dicken Hals" hatte später auch Königsbrunns Vorsitzender Willi Bertele, der seine Mannschaft in der Pressekonferenz ordentlich in den Senkel stellte.
Gelassenheit regierte dagegen bei Wölfe-Vorsitzendem Michael Rosin, der den Gegner keineswegs so schlecht gesehen hatte wie sein Amtskollege. "Aber wir waren letztendlich die aktivere Mannschaft. Für mich war Anton Seewald wieder der Spieler des Tages." Jener Seewald, der von den Trainern hinter Wölfe-Goalie Benni Dirksen zum Spieler des Monats Oktober gewählt worden war. Und das Zeug hat, auch Schweinfurt das Fürchten zu lehren.