HSC wünscht sich eine Wiederholung

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Knackt Gary Hines (Mitte) am Samstag die 100-Tore-Marke? Der HSC-Torjäger steht aktuell bei 93 Treffern, kann sich in Burgdorf aber schon einmal auf eine intensive Bewachung einstellen. Foto: Anand Anders
Knackt Gary Hines (Mitte) am Samstag die 100-Tore-Marke? Der HSC-Torjäger steht aktuell bei 93 Treffern, kann sich in Burgdorf aber schon einmal auf eine intensive Bewachung einstellen. Foto: Anand Anders

Bad Neustadt setzt in Burgdorf auf eine starke Defensive. Mit einem Sieg könnte sich der HSC weiter von den Abstiegsplätzen entfernen.

TSV Burgdorf II - HSC Bad Neustadt (Samstag, 16.30 Uhr)

In jeder Hinsicht ausgeschlafen müssen die HSCler (10./14:22) sein, wenn die Unparteiischen zu ungewöhnlich früher Anwurfzeit die Begegnung in der Gudrun-Pausewang-Grundschule anpfeifen. Denn gegen den TSV Burgdorf II (9./16:20) "bestreiten wir wieder ein Vier-Punkte-Spiel", so HSC-Coach Margots Valkovskis, der mit seinen Mannen am frühen Samstagvormittag Richtung Niedersachsen reist. Der Blick auf die Tabelle gibt dem Spielertrainer recht, "mit einem Sieg könnten wir uns weiter von den Abstiegsplätzen entfernen und gleichzeitig den Gegner in den ungeliebten Teufelskreis mithineinziehen". Die Gastgeber, die auf vier Niederlagen in Serie zurückblicken, wollen dies natürlich verhindern, ihr Coach Heidmar Felixsson, der den jüngsten Kader der Liga trainiert, hofft dabei zunächst, dass sein Aufgebot wieder aufgefüllt ist.


Fällt das gegnerische Trio aus?

Vor acht Tagen traten die "Jungrecken" ohne drei Leistungsträger, nämlich Keeper Jendrik Meyer, den bulligen Kreisläufer Domenik Kalafut und den erstligagestählten Rückraumakteur Maurice Dräger, an und verloren das Derby gegen den HSV Hannover prompt mit 21:26. Wenn dieses Trio neuerlich ausfallen würde, würden sich die Saalestädter sicherlich nicht grämen, denn genau diese drei Spieler waren für den 26:21-Hinspielsieg des TSV in der Bürgermeister-Goebels-Halle hauptverantwortlich. Torhüter Meyer vereitelte damals mit seinen Reflexen eine Aufholjagd der Saalestädter nach dem noch knappen 11:12-Halbzeitrückstand, Kalafut war mit acht Treffern erfolgreichster Schütze dieser Begegnung und Dräger ein ständiger Unruheherd.
Wichtigster Akteur beim TSV ist aktuell allerdings Jago Mävers, er zieht nicht nur die Fäden, sondern brilliert auch als Torschütze. Er belegt mit 111 Treffern Platz Zwei der Liga-Torjägerliste, mit ihm steht und fällt derzeit das Spiel der Hausherren. Die Maßnahme des Hannoveraner Trainers Stephan Lux, Mävers per Manndeckung nach der Pause aus dem Spiel zu nehmen, zeigte Wirkung, man darf gespannt sein, ob der HSC-Coach auch zu diesem taktischen Mittel greift. Dieser baut aber erst einmal auf eine kompakte Deckung, die Leistungen dieses Mannschaftsteils waren in den vergangenen beiden Partien gegen die Hessenklubs aus Hanau und Gelnhausen spielentscheidend. "Das müssen wir unbedingt wiederholen", fordert Valkovskis, der natürlich weiß, dass das Tempospiel des samstäglichen Kontrahenten vergleichsweise höher ist und noch mehr körperlichen Einsatz seiner Mannen erfordern wird.


Trainer wieder mit an Bord

Diese sind weitgehend bis auf kleinere Wehwehchen fit, lediglich hinter dem Einsatz von Fabian Tatzel, der weiter grippegeschwächt ist, steht noch ein Fragezeichen. Damit der direkte Vergleich doch noch gewonnen wird, müsste ein Sieg mit sechs Toren Unterschied her, doch das würde wohl eine Glanzleistung der Gäste-Offensive erfordern. Im Rückblick sieht Margots Valkovskis, der sich wieder das Trikot überstreifen wird, dort noch Verbesserungsmöglichkeiten, vor allem die Konzentration im Abschluss muss gesteigert werden. "Wir vergeben noch zu viele freie Würfe", klagte er nach dem Gelnhausen-Match, "und so viele freie Würfe werden uns die Burgdorfer nicht zugestehen", ist er sich sicher. Zumal der Kontrahent personelle Alternativen besitzt: Dessen Erstliga-Mannschaft ist spielfrei, ihr isländischer Coach könnte sich angesichts der Tatsache, dass seiner Truppe langsam aber sicher auch das Wasser bis zum Hals steht, aus diesem Aufgebot bedienen. "Aber wir dürfen uns, falls das passieren sollte, nicht einschüchtern lassen, uns auf unser Spiel konzentrieren und aus einer sicheren Deckung heraus den Weg nach vorne suchen", so Valkovskis. Und dort hoffentlich wieder Gary Hines finden. Dieser hat nach Schwächen in der Saisonanfangsphase zu alter Stärke zurückgefunden, für ihn besteht bei aktuell 93 Treffern die Chance, die 100-Tore-Marke zu knacken. Dass sich der HSC-Torjäger in Burgdorf einer intensiven Bewachung erfreuen kann, ist vorhersehbar, sollte aber seine Mitspieler animieren, die dadurch vorhandenen Lücken in der gegnerischen Deckung intensiv und erfolgreich zu nutzen. Eine Woche vor dem Derby gegen den TV Großwallstadt in heimischer Halle würde zumindest ein Punktgewinn das Selbstbewusstsein der Kurstädter weiter stärken.