Die niedrige Saaletalhalle - sie wirkt immer mit bei Heimpartien der Hammelburg Volleys. Auch gegen ersatzgeschwächte Dresdner wird sie sicher eine Rolle spielen. Fragt sich nur, zu wessen Gunsten.
TV/DJK Hammelburg - Dentalservice Gust Dresden (Samstag, 19 Uhr)
Als Moritz Rauber 2017 zu den Hammelburg Volleys stieß, musste er sich gehörig umgewöhnen. Nicht nur, weil ihn ein neues Team erwartete. Der Außenangreifer hatte bei seinen vorherigen Vereinen meist in hohen Hallen gespielt: in der alten ZF-Arena in Friedrichshafen zum Beispiel, die als ehemalige Messehalle 15 Meter oder mehr nach oben maß. Oder beim VCO Berlin, wo die Decke ebenfalls weit überm Spielfeld schwebt.
Und nun die Saaletalhalle mit ihrer sieben Meter hohen Decke (gerade mal Mindesthöhe für den Spielbetrieb der 2. Liga; für Liga 1 gelten neun Meter, wobei anfangs Ausnahmen möglich sind). Moritz Rauber sagt: "Gerade bei der Annahme nach starken Sprungaufschlägen hat man die immer im Kopf." In hohen Hallen lasse man den ankommenden Ball gerne mal Richtung Decke abprallen, bevor er weitergespielt werde. In Hammelburg müsse man aktiv Energie und Geschwindigkeit rausnehmen - damit das Geschoss eben nicht an die Decke segele.
"Man gewöhnt sich daran", sagt der 24-Jährige, der zu den besten Annahmespielern der Hammelburger gehört. Trotzdem ärgert sich Rauber immer, wenn der nach oben abgewehrte Ball bis an die Decke fliegt.
Eine Frage der Gewöhnung
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die flache Bauweise der Saaletalhalle bedeutet eher einen Vorteil für die Volleys - weil sie daran gewöhnt sind. Spieler wie Oscar Benner, Branko Damjanovic, Severin Hauke und eben Moritz Rauber können über ihre harten Angaben Druck machen, den Gegner zur Abwehr an die Decke zwingen. "Da ist die Ass-Quote vom Aufschlag etwas höher, vor allem gegen Mannschaften, die es nicht gewohnt sind."
Spezielle Strategien, die beim Kontrahenten zu Deckenfehlern führen, trainieren die Hammelburger aber nicht - außer dass vermieden wird, dass der Ball die Decke touchiert - was den Spielfluss unterbricht und selbst in den Übungseinheiten als Fehler gewertet wird.
Dass die niedrige Saaletalhalle für die TV/DJK-ler Spiele gewinnt - soweit möchte Rauber nicht gehen. Aber den ein oder anderen Punkt hat sie schon gesichert.