Gibt es Neuzugänge für die Kissinger Wölfe?

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Traf gegen Dorfens Eispiraten zweimal: Christian Masel (vorne).Hopf
Traf gegen Dorfens Eispiraten zweimal: Christian Masel (vorne).Hopf

Unglaublich wichtige Punkte holen die Saalestädter gegen den ESC Dorfen, denn jetzt warten drei Spiele in vier Tagen.

Kissinger Wölfe - ESC Dorfen 6:2 (2:0, 3:0, 1:2).

Mit einem Sieg im Rücken gehen die Kissinger Wölfe in eine mehr als intensive Woche mit drei Spielen in vier Tagen: Nachholspiel in Passau am Donnerstag, Nachholspiel gegen Klostersee am Samstag und reguläres Spiel am Sonntag gegen Miesbach. Ein absurd anmutendes Programm angesichts des kleinen Kaders. Michael Rosin setzt auf Zwangs-Optimismus: "Es gibt kein besseres Training als das Spiel. Wenn wir in Passau einen Punkt mitnehmen, wäre das gut. Erst recht, wenn man dann seine Heimspiele gewinnt." Allerdings weiß der Vereinsboss auch, "dass der Kader definitiv noch verstärkt werden muss".

Auf dem vierten Platz stehen die Kissinger Wölfe, doch der Puffer auf Platz 9 und damit auf die Abstiegsrunde beträgt gerade einmal vier Punkte. Den ungeliebten Platz besetzt aktuell der TEV Miesbach, womit das direkte Duell am dritten Advent zusätzliche Brisanz gewinnt. Endlich einmal eine besser gefüllte Halle hätte sich die Mannschaft nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Umstände jedenfalls verdient. Findet auch Mikhail Nemirovsky. "Warum lassen wir nicht Jugendliche bis 16 Jahre gratis in die Halle?", schlägt der Spielertrainer der Wölfe konkret vor. Und hadert auch mit dem Verlust von Ondrej Stava. "Das war der offensivstärkste Verteidiger der Liga mit einem guten Auge und einem cleveren Spiel. Solche Qualität wollte ich nicht verlieren. Wir haben sehr viel Glück gehabt, dass wir auf diesen Verlust mit der Verpflichtung von Domantas Cypas haben reagieren können", sagte der 44-Jährige. Offensichtlich hätte sich der 23-jährige Tscheche eine frühere Vertragsverlängerung gewünscht und wechselte daher zum HC Vrachlabi in die 3. Liga seines Heimatlandes. Dass noch am Abend in Sachen Verstärkung diverse Spielernamen die Runde machten, verstärkt die Hoffnung auf Neuverpflichtungen. Auch die verletzten Semjon Bär und Eugen Nold hat Nemirovsky weiter auf dem Zettel, ist zumindest bei Bär fest von einem baldigen Comeback überzeugt.

Besser gelaunt war "Nemo" beim Rückblick auf das Dorfen-Spiel, in dem seine Mannschaft zumindest zwei Drittel lang eine starke Leistung abrufen konnte, ehe "dumme Fehler" im finalen Abschnitt etwas den Gesamteindruck trübten. Bis auf die mit 320 Fans bevölkerte Tribüne waren die Schimpfkanonaden des Trainers zu vernehmen. Mit dem 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel durch die Tore von Nemirovsky (4.) und Anton Zimmer (5.) waren die Oberbayern eigentlich noch gut bedient angesichts der Offensivpower der Unterfranken, die zweimal nur den Pfosten trafen und weitere Hochkaräter fast leichtfertig liegen ließen. Vor allem Anton Seewald war die Pechmarie auf Kissinger Seite, wie schon am Freitag in Erding blieb der Ausnahmestürmer ohne Torerfolg.

Für klare Verhältnisse sorgten im Mitteldrittel Kevin Marquardt (24.) in 5:3-Überzahl, Anton Zimmer (31.) und Christian Masel (34.), der mit einem Empty-Net-Goal (59.) auch für den Endstand sorgte, nachdem die Dorfener nach ihrer Umstellung von drei auf zwei Reihen in Person von Andreas Attenberger (46.) und Mark Waldhausen (49.) für Ergebniskorrektur gesorgt hatten. Dass Wölfe-Goalie Benni Dirksen zum besten Spieler seiner Mannschaft gewählt worden war, beweist aber, dass es auch bei offensichtlich klaren Erfolgen immer einen außergewöhnlich guten Schlussmann braucht.

"40 Minuten gutes Eishockey und 20 Minuten zum Abhaken", hatte auch Michael Rosin gesehen, der recht früh am Sonntagabend die Spielstätte verließ. Vielleicht wurden ja an einem geheimen Platz spannende Vertragsgespräche geführt...