Gräfendorf und Wartmannsroth mausern sich zum Meisterkandidaten Nummer eins, aber die Konkurrenz ist auch nicht untätig.
Bis zum letzten Spieltag herrschte in der abgelaufen Saison Spannung pur in der A-Klasse Rhön 1. Sowohl an der Tabellenspitze, als auch im hinteren Drittel musste bis zuletzt gezittert werden. Jetzt drohen Parallelen.
Nach der 1:6-Relegations-Niederlage gegen Oberthulba war klar, dass der SV Gräfendorf ein weiteres Jahr an gewohnter Stelle verbleiben muss. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls klar, dass die Kooperation mit der SpVgg Wartmannsroth beschlossene Sache ist. "Wir sind froh, dass es geklappt hat", sagt Trainer Christoph Mützel. Zwar müsse man sich noch einleben, aber mit einer Trainingsbeteiligung von über 30 Akteuren spricht der Wille des Teams eine deutliche Sprache. "Wartmannsroth steht hinter dieser Entscheidung und nach der schlechten Saison sind die Spieler jetzt besonders heiß", erzählt Mützel. Kein Wunder, dass viele andere Vereine die neue Spielgemeinschaft bereits als Meisterschaftsfavoriten ausgemacht haben. "In dieser Klasse wird aber keine Mannschaft vorneweg marschieren", entgegnet Mützel.
Aura bringt sich in Stellung
Auch der trotz Aufholjagd abgestiegene Kreisklassist aus Aura will um die vorderen Plätze ein Wörtchen mitreden. "Die Liga ist aber gar nicht so einfach und wird mit Sicherheit kein Zuckerschlecken", berichtet Trainer Oliver Schönwiesner. Einen Dämpfer musste man beim SV schon vor der Saison verkraften, denn mit dem Weggang von Daniel Hagemann zum Bezirksligisten SV Ramsthal verlässt ein Leistungsträger die Blau-Weißen. "Er wird uns fehlen, aber er will sein Glück versuchen und wir wünschen ihm alles Gute", so Schönwiesner.
Einen Tiefschlag mussten Elfershausens Kicker wegstecken. Die 2:3-Heimniederlage gegen den FC Obereschenbach sorgte am letzten Spieltag für den Sturz vom Relegationsplatz. In der neuen Saison wollen die Spieler von Michael Mützel wieder angreifen. Das zeigen auch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Mit acht Neuzugängen wurde kräftig aufgerüstet. "Davon sind aber schon wieder zwei schwer am Knie verletzt und werden lange ausfallen", relativiert der Coach. Zudem sind das nicht die einzigen Ausfälle am kommenden Wochenende. Torjäger und Neuzugang Joschka Eberlein sah im letzten Test die Rote Karte und wird ebenso zuschauen müssen. "Das ist jetzt halt so. Der Saisonbeginn wird wohl etwas holprig, aber wir haben zum Glück einen großen Kader", sagt Mützel. Neben den Neuzugängen muss der FC aber auch Abgänge verzeichnen. Rene Rosskopf folgt seinem Bruder Daniel und wechselt ebenso zum TSV Stangenroth wie Torjäger Michel Gaethke.
Alte Bekannte gleich zu Beginn
Und genau diese beiden Vereine tragen das vermeintliche Spitzenspiel des ersten Spieltages untereinander aus. Bereits am Samstag muss der TSV nach Elfershausen reisen. Eine Platzierung im oberen Tabellendrittel haben die Verantwortlichen in Stangenroth als Saisonziel ausgegeben. Mit Neu-Trainer Daniel Rosskopf müssen die Rhöner vor allem auf des Gegners Platz mindestens eine Schippe drauflegen. Mit sowohl vier Siegen als auch Unentschieden war man in der abgelaufen Spielzeit auf fremdem Geläuf maximal Mittelmaß. "Ein oder zwei Siege mehr hätten es auswärts schon sein dürfen", weiß auch TSV-Abteilungsleiter Manuel Endres. Der Abgang von Torhüter Sven Eyrich zum Landesligisten FC Fuchsstadt wiegt jedoch schwer. "Klar ist das ein Verlust für uns, aber ich wünsche ihm, dass er sich durchsetzen kann", sagt Endres.
Neulinge, aber keine Angsthasen
Mit nunmehr 13 Mannschaften verschlankt sich die Liga um ein Team, aber die Voraussetzungen bleiben dieselben. Der Meister steigt auf und der Vize muss in die Relegation. Im Tabellenkeller werden drei Vereine den Gang in die B-Klasse antreten müssen. Damit will jedoch die als Meister aufgestiegene Reserve aus Untererthal nichts zu tun haben. Jedoch häufen sich ähnlich wie beim Ligakonkurrent aus Elfershausen bereits jetzt die verletzungsbedingten Ausfälle. "Wenn ich die erste und zweite Mannschaft zusammen betrachte, dann fehlen uns am kommenden Wochenende zehn Spieler", berichtet Reserve-Trainer Florian Röthlein. Dennoch sei der Kader stark genug, um die Ausfälle zu kompensieren. "Da ist jetzt eben der ein oder andere mehr gefordert", appelliert Röthlein. Gegen die SG aus Oberbach/Riedenberg II wartet ein unberechenbarer Gegner zum Saisonstart auf sein Team. "Klar wollen wir gewinnen, aber mit einem Punkte wäre ich zum Beginn auch schon zufrieden", sagt Röthlein.