Reinhart Vogler wird Deutscher Meister im Berglauf in der Altersklasse M65 vor seinem Teamkollegen Manfred Dormann. Gemeinsam mit Hans Wagner gewinnen die Läufer von der Sinn auch noch den Teamwettbewerb der M60/65.
Gold für Reinhart Vogler, Silber für Manfred Dormann und zusammen mit Hans Wagner auch noch Gold im Teamwettbewerb der M60/65. Einige Jahre ist es nun schon her, dass die Seniorenläufer des TV Bad Brückenau bei nationalen Titelkämpfen im Berglauf ähnlich erfolgreich waren.
Bei den diesjährigen nationalen Crosslauf-Meisterschaften setzte sich im Winter noch Dormann vor Vogler durch. Auf der 9,5 Kilometer langen und über insgesamt 780 Höhenmetern führenden Berglaufstrecke in Bühlertal/Schwarzwald, war aber Reinhart Vogler auf seinem Terrain. Ein Jahr hatte der Schwärzelbacher zuletzt mit dem Wettkampfsport ausgesetzt. Er hat sich dennoch stets mit alternativen Sportarten fit gehalten.
Aber bereits ab November des letzten Jahres wurden die Laufschuhe wieder regelmäßig geschnürt
"Die Trainingswerte passten - ja, ich wollte den Lauf gewinnen", zeigte sich Vogler schon im Vorfeld der Meisterschaften selbstbewusst. "Ich habe mich bei der Startaufstellung nach vorne gestellt, um sofort den Überblick zu haben", berichtet Vogler. Beim Massenstart wurden verschiedene Altersklassen gleichzeitig auf den Kurs geschickt. Reinhart Vogler (M65) übernahm sofort die Initiative und führte das Feld an. "Ich wollte wissen wo ich bin, um später nicht eine Überraschung zu erleben", so der 64-Jährige. Da kam ihm zugute, dass bereits nach 400 Metern der steilste Streckenabschnitt folgte. Manfred Dormann, hatte keine gute Erinnerung an diese Strecke.
Der Rottendorfer, der hier bei der WM vor zwei Jahren einen bösen Einbruch aufgrund eines zu schnellen Anfangstempos erlebte, ließ die Sache erst mal ruhiger und besonnener angehen.
Fortan ging es kontinuierlich bergauf und Reinhart Vogler lag sogar vor den eigentlich stärker eingeschätzten Läufern der Altersklasse M60. Dann folgte ein Flachstück, dass mehr den leichtfüßigen Läufern wie Manfred Dormann entgegenkommt. "Da bin ich gelaufen, was das Zeug hält. Ich wollte die schnellen Leute hier nicht näher kommen lassen", so Vogler zu diesem vorentscheidenden Streckenabschnitt. Als er auf der folgenden steilen und geröllhaltigen Skipiste einen Blick auf seine noch immer weit zurückliegende Verfolger warf, wusste er, dass der Sieg in der M65 in trockenen Tüchern war. Ausruhen ging aber gar nicht - da war ja noch die Mannschaftswertung.
"Ich war im Ziel total platt und konnte am Anfang erst gar nicht jubeln", beschreibt Vogler die kräftezehrende Ankunft nach 53:13 Minuten am rund 1000 Meter hohen Mehliskopf.
Rund zwei Minuten später kam ein sichtlich weniger verausgabter Manfred Dormann an. Der hatte sich sein Rennen dieses Mal gut eingeteilt und lief in 54:03 Minuten mit großem Vorsprung zu Silber. Hans Wagner, der einige Jahre immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde, kämpfte derweil noch gegen die Uhr. "Ich sollte den jeweils dritten Läufer der Konkurrenz-Teams in Schach halten", so Wagner zu seiner Aufgabenstellung. Die beiden Teamgefährten im Ziel beobachteten die Zielankunft derweil ganz genau. Da Hans Wagner weit vor den anderen Mitkonkurrenten nach 58:51 Minuten ankam, durfte der Teamtitel bereits oben am Berg ausgiebig bejubelt werden.
Ein paar Tage Ruhe gönnte sich Vogler nach dem Wettkampf.
"Ich werde älter - da braucht es etwas länger bis ich vollständig regeneriert bin", so der 64-Jährige weiter. Aber Mitte der Woche ist er wieder ins Lauftraining eingestiegen. Mindestens sechs Mal pro Woche und im Schnitt 100 Kilometer - dazu noch ein paar Einheiten mit dem Fahrrad. So soll die Form für den eigentlichen Jahreshöhepunkt aufgebaut werden. Im September will er bei der Berglauf-WM in England eine Medaille holen.