Vor den Augen der Konkurrenz zeigen die SG-Damen eine famose Torgala. Es war die erhofft starke Reaktion nach der Niederlage gegen Mintraching.
SG Garitz/Nüdlingen - HSG Nabburg/Schwarzenfeld 44:22 (20:13) - Der Trainer wollte nach der Pleite in Mintraching von seiner Mannschaft ein Signal. Harun Tucovic hat es bekommen. 15 Treffer nur hatte die Spielgemeinschaft bei ihrer ersten Saison-Niederlage erzielt. Eine Quote, die gegen die Oberpfälzer bereits nach 17 Minuten erreicht war. Ein derart einseitiges Match hatten die 250 Fans in der torreichen Anfangsphase nicht erwarten dürfen. Mit 5:3 führten die SG-Damen nach fünf Minuten, um binnen zehn Minuten auf 14:5 zu stellen. Jeweils fünf Treffer gelangen Lisa Wenzke und Sabrina Kleinhenz vor der Pause.
Die Vorgabe mehr als erfüllt "Unser Ziel waren 30 Tore, erzielt haben wir sogar wesentlich mehr. Das war eine tolle Leistung, auch wenn der Gegner natürlich ersatzgeschwächt war", fand Tucovic.
Tatsächlich hatte die HSG auf sechs Spielerinnen verzichten müssen, darunter fast der komplette Rückraum. Entsprechend ausgedünnt präsentierte sich die Wechselbank. Die HSG-Torfrau war in der bestens gefüllten Schlossberghalle wohl die einsamste Person, die wuchtige Rückraum-Würfe ebenso über sich ergehen lassen musste wie blitzsaubere Konter. "Das Umschaltspiel über die erste und zweite Welle haben wir unter der Woche trainiert. Schön, dass das so geklappt hat", freute sich der Trainer, der diesmal die junge Pia Kunzmann zwischen die Pfosten gestellt hatte, die erst nach dem Wechsel von Stephanie Piske abgelöst wurde. "Pia hat gut trainiert und sich die Chance von Beginn an verdient. Wir haben zwei starke Torfrauen und werden auf dieser Position immer wieder wechseln", berichtet Tucovic von seinem Luxus-Problem.
Ihre beste Phase hatten die Oberpfälzer immer dann, wenn die Gastgeber viel wechselten.
Was insbesondere in den zehn Minuten vor der Halbzeit der Fall war, als Nabburg/Schwarzenfeld einen 7:3-Lauf hatte, so dass der Pausen-Vorsprung der Spielgemeinschaft "nur" sieben Treffer betrug. Eine folgenlose Momentaufnahme, weil mit Wiederanpfiff mehr als ein Klassenunterschied zu erkennen war mit zehn SG-Toren in acht Minuten. "Das war gut für unser Selbstbewusstsein. Jetzt haben wir eine spielfreie Woche, wo wir trainieren, aber das Wochenende zur Regeneration nutzen werden, um abzuschalten und Kraft zu tanken", so Tucovic, der unter den Zuschauern das Trainergespann vom Mitfavoriten aus Cadolzburg ausgemacht hatte. "Die haben was zu sehen bekommen", sagte der Trainer. Es klang wie eine Drohung.
Tore für die SG: Natascha Will (9/3), Sabrina Kleinhenz (8), Lisa Wenzke (8), Anna Zimmer (6), Carolin Annon (4), Anna Kleinhenz (3), Franziska Thomas (2), Julia Albert (2), Claudia Pfleger (1), Manuela Schäfer (1).