Die Schweinfurter verspielen im Unterfranken-Derby einen 2:0-Vorsprung. Alle Tore fallen in der Anfangsphase.
TSV Aubstadt - FC 05 Schweinfurt 2:2 (2:2). Tore: 0:1, 0:2 Lukas Billick (2., 5.), 1:2 Michael Dellinger (9.), 2:2 Joshua Endres (19.).
Bunt blieb"s bis zum Ende. Was allerdings allein dem Outfit der Protagonisten geschuldet war. Da die Grün-Weißen Schweinfurter, dort die roten Aubstädter, deren Keeper Lukas Wenzel sich knallgelb abhob, während sich die Schiedsrichter die blaue Montur über den Leib gezogen hatten. Schade nur, dass die Kicker ihr Pulver nach 20 Minuten weitestgehend verschossen hatten. Es war ein spektakulärer Start ins Unterfranken-Derby, weil die 05er nach fünf Minuten bereits mit 2:0 führten durch den Doppelpack von Lukas Billick. Zweimal hatten die Aubstädter den aufgerückten Innenverteidiger frei zum Schuss kommen lassen. Erinnerungen kamen auf ans Hinspiel, als die Schnüdel ähnlich furios starteten, schließlich auch in der Höhe verdient mit 5:1 gewannen.
Aber diesmal wollte die Elf von Victor Kleinhenz ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Erst wurde ein Schuss von Michael Dellinger auf der Linie zur Ecke geklärt, dann traf Aubstadts zentraler Stürmer im Anschluss an eine Ecke per Kopf, neun Minuten waren da gerade gespielt. Zehn Zeigerumdrehungen später hatten die Grabfelder egalisiert nach einem sehenswerten Konter, als Joshua Endres den von Marcel Volkmuth gespielten Pass in die Tiefe veredelte vor den knapp 1300 Zuschauerinnen und Zuschauern, die unter Beachtung der 2G-Regel in die NGN-Arena gekommen waren.
"Mutig bleiben. Bälle fordern", ermunterte Victor Kleinhenz seine Spieler, die sich in der Defensive jetzt deutlich steigerten und vor allem über den umtriebigen Dellinger immer wieder Entlastungsangriffe starteten. Überraschend blass blieb auf Seiten der Strobl-Elf Torjäger Adam Jabiri, der später von Meris Skenderovic ersetzt wurde. Auch Martin Thomann konnte an alter Wirkungsstätte und nach langer Verletzungspause kaum Akzente setzen, was ebenso auf Kristian Böhnlein zutraf, den Tobi Strobl als hängende Spitze aufgeboten hatte.
Ein Böhnlein-Heber übers Tor und ein Skenderovic-Abschluss sollten nach dem Wechsel die besten Schweinfurter Chancen sein gegen aufopferungsvoll um den einen Punkt kämpfende Aubstädter, die sich hernach als heimliche Derby-Gewinner fühlen durften, während die 05er im Kampf um die Meisterschaft zwei Punkte liegen ließen und den 1:3-Ausrutscher des FC Bayern München II in Eichstätt (1:3) nur unzureichend nutzten. Da passte es zusätzlich ins Bild, dass Jabiri nach seiner fünften gelben Karte am Dienstag im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II fehlen wird.
Aubstadt: Wenzel - Langhans, Hüttl, Behr, Feser - Volkmuth (82. Harlaß), Müller - Pitter (66. Hofmann), Heinze (58. Trunk), Endres (82. Schönwiesner) - Dellinger (86. Bieber).
Schweinfurt: Zwick - Haas, Billick, Yarbrough, Grözinger - Cekic, Kraus, Adlung, Thomann (73. Mc Lemore) - Böhnlein - Jabiri (66. Skenderovic).