Annika Kirchner wechselt erfolgreich auf die 400 Meter Hürden

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Annika Kirchner (268/Wollbach/LAC Quelle Fürth) kämpfte bis zum Schluss um den Sieg über 400 Meter Hürden der U20. Am Ende war sie dennoch mit Silber hinter der Augsburgerin Antonia Ellenrieder (63) glücklich. Foto: Nürnberger
Annika Kirchner (268/Wollbach/LAC Quelle Fürth) kämpfte bis zum Schluss um den Sieg über 400 Meter Hürden der U20. Am Ende war sie dennoch mit Silber hinter der Augsburgerin Antonia Ellenrieder (63) glücklich. Foto: Nürnberger

Zweiter Platz bei den Bayerischen Meisterschaften der Lohn. Ivane Antonov holt sich erwartungsgemäß den Titel im Dreisprung. Sein Teamkollege Alexander Savitzki wird Zweiter

Auch wenn bei den Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften lange nicht alle Wünsche in Erfüllung gingen, so gewannen die Bad Kissinger Sportler doch immerhin drei Medaillen. Ivane Antonov siegte im Dreisprung der Aktiven. Alexander Savitzki holte Silber im Dreisprung der U20 und Annika Kirchner überraschte in München mit Platz zwei über 400 Meter Hürden der U20.

Für Ivane Antonov war es ein standesgemäßer Sieg im Dreisprung der Aktiven. Nicht mehr und nicht weniger. Der Nationalkaderathlet stellte schon im ersten von sechs Versuchen die Weichen auf Sieg. Seine da erzielten 14,72 Meter übertraf der 19-jährige Gymnasiast im dritten Durchgang noch einmal. Am Ende standen für ihn dann 14,80 Meter im Ergebnisprotokoll. Der Fokus liegt aber schon seit geraumer Zeit ganz auf den Deutschen Meisterschaftend der Aktiven, die am 26./27. Juli in Ulm ausgetragen werden.
" Da will ich unter die besten Fünf und möglichst wieder nahe an die 16 Meter kommen", blickt Ivane Antonov erwartungsvoll voraus.

Alexander Savitzki (LAC Quelle Fürth) steht in Bad Kissingen zwar im Schatten der Brüder Antonov. Aber bei Landesmeisterschaften gelingt dem 19-Jährigen regelmäßig der Sprung auf das Siegerpodest. So auch im altehrwürdigen Münchner Dante-Stadion. Im fünften Durchgang erzielte er im Dreisprungwettbewerb der Jugend U20 gute 13,58 Meter. Damit belegte er am Ende hinter Jacob Conrad (13,86 Meter) vom FC Aschheim den zweiten Rang.

Kein Bad Kissinger Leichtathlet oder Leichtathletin hat bisher mehr Medaillen bei Bayerischen Jugend-Meisterschaften gewonnen als Annika Kirchner. Die Sportlerin aus Wollbach hat längst aufgehört sie zu zählen. "Es mögen wohl so um die 15 bis 17 Plaketten sein", schätzt sie. Die 18-Jährige ist vor drei Jahren mit anderen Bad Kissinger Spitzenathleten zur LAC Quelle Fürth gewechselt. Dort wird sie in nahezu allen Staffelwettbewerben der Jugend und gelegentlich sogar in der Aktivenklasse eingesetzt. Über 4 x 100 Meter lief das Fürther U-20-Quartett in starken 48,97 Sekunden - nur knapp geschlagen von den Teams der LG Region Landshut und der LG Würm Athletik - auf den Bronzeplatz. Als es anfangs der Saison über 200 Meter keine richtige Steigerung mehr gab, entschloss sie sich, es mit den 400 Meter Hürden mal zu probieren und sie schaffte auf den letzten Drücker die Qualifikations-Norm. Das Rennen bei den Bayerischen Meisterschaften war somit erst ihr zweiter Auftritt über die lange Hürdenstrecke. "Ich bin vielleicht etwas zu verhalten angelaufen. Aber zur Hälfte des Rennens war ich wieder an der Führenden dran", berichtet Annika Kirchner. Nach der siebten von zehn Hürden lassen erfahrungsgemäß die Kräfte nach. Da sollte dann die Schrittzahl reduziert werden. "Ja, da habe ich wohl zu großes Risiko gewählt, bin mit langen Schritten weitergelaufen und musste kurz vor der achten Hürde noch Tempo wegnehmen", beschreibt Annika Kirchner die rennentscheidende Phase des Laufes. Antonia Ellenrieder (LG Augsburg/Neusäß) verschaffte sich hier etwas Vorsprung, den sie bis ins Ziel gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Annika Kircher (66,02) verteidigte. Im kommenden Jahr will Annika Kircher wieder zurück zum TSV Bad Kissingen wechseln, bei dem sie ohnehin all die Jahre trainiert hat.

Mit einer Medaille hatten in München die Bad Kissinger U18-Jugendlichen über 4 x 100 Meter etwas geliebäugelt. Startläuferin Lena Schröter, Jessica Schottorf, Melanie Winbeck und Schlussläuferin Lynn Humpert mussten sich am Ende aber mit Platz fünf zufrieden geben. In 51,19 Sekunden wurde es zumindest eine neue Saisonbestzeit. Aber schon die letztjährige Leistung des Quartetts von 50,56 Sekunden hätte in München locker für Edelmetall gereicht. Vor allem Jessica Schottorf, die in der Vergangenheit auf Position zwei laufend viele fulminante Staffel-Sprints zeigte, ist momentan nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Unerklärliche Schwäche

Das zeigte sich auch über 100 Meter Hürden. Die Titelverteidigerin schwächelte schon im Vorlauf und erzielte mit 14,86 Sekunden gerade einmal die viertschnellste Zeit. Im Finale kam Jessica Schottorf, die im letzten Jahr mit 14,01 Sekunden den Bezirksrekord regelrecht pulverisierte, in 15,15 Sekunden als Vierte völlig ausgepumpt ins Ziel. "Ich wüsste gern selbst, was mit mir in letzter Zeit los ist", sagt die 16-Jährige aus Bad Kissingen und hofft darauf, dass eine intensive ärztliche Untersuchung ihr Aufschluss über die derzeitige Verfassung gibt.
Lynn Humbert vom TSV Bad Kissingen lief die 400 Meter Hürden der Jugend U18 in für sie guten 71,95 Sekunden und verbuchte damit den sechsten Rang. Über 200 Meter der U18 verpassten ihre Teamgefährtinnen Lena Schröter (27,72 Sekunden) und Melanie Winbeck (27,74 Sekunden) das Finale der besten Sieben.

Im gut besetzten Staffelwettbewerb der Jugend U18 war das Quartett des TSV Münnerstadt in 51,29 Sekunden zwar nur eine einzige Zehntel Sekunde langsamer als das Team des TSV Bad Kissingen. Aber zwischen den fünftplatzierten Badestädtern und den Lauerstädtern platzierten sich noch drei Teams, sodass Leonie Wartemann, Deborah Adam, Luisa Ruck und Luisa Zeitz lediglich Neunte wurden. Die jungen TSVlerinnen - drei von ihnen gehören noch der Schülerklasse an - zeigten sich noch in anderen Wettbewerben. Im Vorlauf über 100 Meter sprintete Luisa Ruck 13,63 Sekunden, während Deborah Adam mit 13,17 Sekunden sogar das Halbfinale erreichte. Aber eine Steigerung auf 13,11 Sekunden reichte für sie am Ende nicht für die U18-Finalteilnahme . Teamkollege Nick Przeliorz - in diesem Jahr bereits 11,68 Sekunden über die 100 Meter - musste in 12,14 Sekunden bereits im Vorlauf unerwartet die Segel streichen.