Adrian Persch: 300 Kilometer für die Wölfe

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300 Kilometer für ein Training: Kissingens Adrian Persch (rechts) ist kein Weg zu weit für sein Team. Hopf
300 Kilometer für ein Training: Kissingens Adrian Persch (rechts) ist kein Weg zu weit für sein Team. Hopf

Für Stürmer Adrian Persch und die Kissinger Wölfe steht das letzte Doppelspiel-Wochenende der Verzahnungsrunde an. Gegner ist zweimal der EV Moosburg.

Wenn der EC Bad Kissingen (3./23) an diesem Wochenende erst auswärts (Freitag, 19.30 Uhr) und schließlich daheim (Sonntag, 18 Uhr) auf den EV Moosburg (8./9) trifft, geht es für die Wölfe noch um alles - nämlich den Aufstieg in die Bayernliga. Nur die ersten drei der Verzahnungsrunde steigen auf. Der Abstieg aus der Bayernliga ist dagegen schon besiegelt für den EV Moosburg. Der Mannschaft um Trainer Bernhard Englbrecht brach eine Negativ-Serie während der Verzahnungsrunde das Genick: Sechs Niederlagen in Folge ließen Moosburg auf den letzten Platz abrutschen. Schon in der Vorrunde hatte eine Serie von fünf Pleiten dafür gesorgt, dass der EV mit insgesamt nur sieben Siegen und 19 Niederlagen das Schlusslicht der Bayernliga bildete. Zwischendrin hatte sich Moosburg "in beiderseitigem Einvernehmen" von Trainer Dimitri Startschew getrennt. Der ehemalige Landshuter Nationaltorwart Bernhard Englbrecht übernahm den Posten. "Dass Moosburg Letzter ist, heißt gar nichts", sagt Wölfe-Vorsitzender Michael Rosin. "Die haben nicht umsonst in der Bayernliga gespielt."


Von Passau nach Nürnberg

Das sieht auch Adrian Persch so. Der 24-jährige Stürmer der Kissinger Wölfe mahnt, den Gegner nicht zu unterschätzen. "Alle, die aus der Bayernliga kommen, können Eishockey spielen. Leicht wird es mit Sicherheit nicht", sagt er. Aber er ist sich sicher: "Wenn jeder seine Leistung abruft, dürfte nichts mehr schief gehen." Seit dieser Saison spielt der gebürtige Passauer für die Wölfe. "Durch meinen älteren Bruder und die naheliegende Eislaufbahn in Passau bin ich zum Eishockey gekommen", sagt Persch. "Eishockey hat mir von Anfang an gefallen." Von Passau kam er dann durch seine Schule nach Nürnberg zu den Young Ice Tigers. Er fand einen Job im öffentlichen Dienst der Stadt Nürnberg und lebt seitdem auch dort. Wie kam er dann zu den Kissinger Wölfen?

"Ich musste fast zwei Jahre verletzungsbedingt pausieren. Davor war ich in Haßfurt und hatte von Bad Kissingen gehört. Ich habe mich dort angeboten und mittrainiert." Spielertrainer Mikhail Nemirovsky war zufrieden mit dem 24-Jährigen, und so spielt und trainiert Adrian Persch seit dieser Saison bei den Wölfen. Wohnhaft ist er immer noch in Nürnberg, hat einen Anfahrtsweg von 150 Kilometern - und fährt nach jedem Training und Heimspiel auch wieder 150 Kilometer nach Hause. Eine große Belastung für ihn? " Zu den Tageszeiten, zu denen ich fahre, ist es entspannt. Aber auf Dauer geht das späte Heimkommen natürlich an die Substanz", sagt Persch, der morgens um 7 Uhr zu arbeiten beginnt. Doch für den Eishockey-Sport und die Mannschaft macht er es gern: "Es war ein schönes halbes Jahr, ich habe neue Leute kennengelernt und wir haben eine super Mannschaft." Und ein wenig Verrücktheit gehöre zu einem Eishockey-Spieler auch dazu, wie Persch sagt.


Respekt für Perschs Einstellung

"Adrian ist ein guter Teamspieler, der niemals Theater macht", sagt sein Trainer Mikhail Nemirovsky. "Ich habe großen Respekt vor ihm, weil er niemals unzufrieden ist und seine Rolle immer akzeptiert." Genau so jemanden brauche er im Team. "Mikhail versucht immer, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen", sagt Adrian Persch über den Spielertrainer. "Wir werden vor jedem Spiel von ihm eingestellt, haben einen Spielplan und den müssen wir einhalten. Wir wollen ja auch alle was erreichen."

Am besten wären natürlich zwei Siege am Wochenende gegen Moosburg. Dafür sind alle Spieler fit, nur hinter Christian Masels Einsatz steht noch ein Fragezeichen. "Ich würde mich freuen, wenn die Halle am Sonntag noch einmal richtig voll wird. Es ist ja eventuell das letzte Spiel der Saison, und die Mannschaft hat jeden Support für ihre Leistung verdient", sagt Wölfe-Vorsitzender Michael Rosin. Am Freitag haben die Fans die Möglichkeit, in einem von Sponsoren bezahlten Bus zum Auswärtsspiel zu fahren. Abfahrt ist um 15 Uhr an der Eishalle.