Beim Kreismusikfest in Stangenroth feiern fast 400 Musiker das 50-jährige Jubiläum des Musikvereins
Festtag in Stangenroth. Der Musikverein wird 50 Jahre, darf das Kreismusikfest ausrichten. Drei Tage wird in der Rhönfesthalle gefeiert, Kesselfleisch am Freitag, Bläserklassentreffen und "Klingend Blech" am Samstag. Festgottesdienst mit Frühschoppen am Sonntag und dann der große Festzug mit Gemeinschaftschor als Höhepunkt am Sonntag. 27 Gruppen aus der näheren Umgebung und Gäste aus anderen Landkreisen geben sich ein Stelldichein. So intensiv, so traditionell, so gelungen feiert der Musikverein sein 50 jähriges Bestehen und das ganze Dorf feiert mit.
Das Dorf feiert mit
Die Gehsteige wie geleckt, die Vorgärten herausgeputzt, Fahnen an den Häusern, frische Blumen für die Madonna in der Dorfmitte, junge Birken mit Girlanden am Kirchenaufgang. "Hier ist die Welt doch noch in Ordnung", meint Karin Renner, die mit MdL Sandro Kirchner, Werner Höhn, dem Vorsitzenden des Nordbayerischen Musikbunds, Bürgermeister Waldemar Bug, dem Vorstand des Vereins und weiteren Ehrengästen tapfer bergan Richtung Rhönfesthalle durch das Dorf marschiert.
"Meistens fährt man einfach nur durch in Richtung Kreuzberg", meint die Bezirksrätin, "dabei gibt es hier so viele schöne Ecken". Die vielen Heiligenfiguren, gemalt oder in Schmiedeeisen an der Hauswand, als Figur im Giebel oder Skulptur in der kleinen Anlage, haben es ihr angetan.
Der junge Vorstand des Musikvereins mit den Gebrüdern Manuel und Thorsten Wehner, dazu Franziska Schmitt - Durchschnittsalter 28 - klärt auf: "53 aktive Musiker bilden das Gerüst des Vereins, wir haben viele Jugendliche, und die Frauenquote liegt über 50 Prozent meint Franziska Schmitt. Der Zusammenhalt ist groß, bestätigt Manuel Wehner. "Alle packen mit an bei so einem Großereignis". Deshalb können wir beim Festzug nur mit einer kleinen Abordnung mitlaufen, Musik machen, geht nicht. Zu viele helfen bei der Bewirtung der Gäste mit.
Festzugstradition
Und dann setzt sich der Festzug in Marsch. Die Jugendblasorchester Scholz führt den Zug an. Gleich wird's schon fetzig. Der Musiker aus Geroda haben ein Rhythmusfahrzeug dabei. Aus einem Fahrrad mit verschiedenen Anhängern fast in Straßenbreite gebastelt, geben vier Musiker mit großer Trommel, Kesseltrommeln und Bongos dahinter den Marschtakt vor. Dahinter bleibt's bunt. Bayerische Dirndl, Trachtenjanker und Haferlschuh, wechseln ab mit fränkischem Dreispitz und Kniebundhosen. Blau-gelb barocker Farbtupfer sind die Sulzfelder Musikanten aus dem Grabfeld, in der Würzburger Residenzuniform mit weißen Hosen, Federbusch und Gamaschen. Die Mitglieder der Stangenrother Musikvereins zwar ohne Instrumente, aber mit ansteckender Fröhlichkeit. Lachen und Winken mit den Zuschauern am Straßenrand. Musik allenthalben. Das Frankenlied darf nicht fehlen. Wohlauf die Luft geht frisch und rein, heißt es da, und die Kreuzbergluft schiebt dunkle Wolken von den Schwarzen Bergen in Richtung Vorrhön.
Musikerfamilie als Schirmherren
Das große Stelldichein auf dem Festplatz vor der Rhönfesthalle, wenn alle Musikgruppen beim Gemeinschaftschor zusammen musizieren, wird zum Bekenntnis traditioneller Blasmusik. Die Grußworte von MdL Sandro Kirchner, Bürgermeister Waldemar Bug und Bezirksrätin Karin Renner fallen kurz aus. Gerade kann die Schirmherren Familie Kleinhenz, deren Kinder, Josefa, Oskar, August und Anton alle beim Musikverein ein Instrument spielen, vorgestellt werden, da fallen erste Tropfen, und Ansagerin Marina Borst bittet Musiker und Gäste in die Halle. Dort herrscht naturgemäß drangvolle Enge, aber flexibel wie sie sind, werden die Musiker nach vorne gebeten, um die Bayernhymne und Deutschlandlied zu intonieren. Der ganze Saal steht und singt mit. Gänsehautfeeling meint Marina Borst: "Die Halle hat geknistert."
Stimmen
Vorstand Manuel Wehner: "Alle packen mit an bei so einem Großereignis".
Bezirksrätin Karin Renner: "Hier gibt es so viele schöne Ecken".
Ansagerin Marina Borst: "Die Halle hat geknistert".