94 Polizeianwärterinnen und -anwärter wurden im Oerlenbacher Ausbildungszentrum in das Berufsleben entlassen.
Mit einem Festakt verabschiedete das Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrum (BPOLAFZ) Oerlenbach 94 Polizeianwärterinnen und Anwärter, die nach erfolgreichen Prüfungen in der kommenden Woche in ihren künftigen Beruf starten. 2013 begannen sie in Oerlenbach ihre Ausbildung, setzten diese im zweiten Jahr in Deggendorf fort und kehrten dann wieder zurück, um ihren Abschluss für den mittleren Polizeidienst zu mmachen.
Polizeioberrat Ralf Wiegand, kommissarischer Leiter des BPOLAFZ Oerlenbach, würdigte die Leistungen der Polizeianwärter/: "Heute kann man Ihnen ansehen, wie die Anspannungen der Prüfungen langsam von Ihnen weichen und die Freude über das Erreichte steigt. Jetzt können Sie Fähigkeiten und Wissen aus der Ausbildung im polizeilichen Alltag anwenden." Die Lehrer und Ausbilder hätten ihnen das nötige Rüstzeug vermittelt, um die künftigen
Herausforderungen zu meistern: "Bei uns haben Sie die Grundbefähigung erhalten. Spezialwissen und Erfahrungen wachsen mit der Zeit. Nehmen Sie selbst Einfluss auf den Ausbau Ihrer Kompetenzen. Bewahren Sie trotz hoher dienstlicher Erwartungshaltungen Gelassenheit, um den hektischen dienstlichen Alltag zu meistern."
Durchwegs hohe Anforderungen
"Vor 907 Tagen, am 2.
September 2013 begannen Sie ihre Ausbildung, trugen erstmals Uniform und durchliefen Schritt für Schritt Ihren Weg zum Bundespolizisten", fasste Leitender Polizeidirektor Michael Jäger von der Akademie Lübeck den Werdegang der Anwärter zusammen. "Wir freuen uns auf bestens ausgebildeten Polizeinachwuchs mit den Markenzeichen Bürgernähe, freundlicher Umgangston und konsequentes Einschreiten. Mit Bravour haben Sie die Prüfungen gemeistert.
Wichtige Erfahrungen konnten Sie bei internationalem Austausch mit einer rumänischen Polizeischule, beim G7-Gipfel in Elmau und Migrationseinsatz an der deutsch-österreichischen Grenze sammeln. Wir haben Ihnen einiges abgefordert", stellte Jäger heraus.
Nicht alle kamen durch
Die hohen Anforderungen belegten Zahlen: Nach Eignungsauswahlverfahren mit mehreren tausend Bewerbern begannen 2013 insgesamt 129 Anwärter ihre
Ausbildung. 94 von ihnen erreichten das Ziel. Jäger: "Sie werden sich auf ihre Kollegen ebenso verlassen müssen wie diese auf Sie! Nehmen Sie Erfahrungen älterer Kollegen an, um Ihre fachliche und soziale Kompetenz auszubauen. Die Bundespolizei bietet Ihnen spannende und abwechslungsreife Perspektiven."
Seit Gründung des Bundesgrenzschutzes 1951 habe sich viel verändert: Grenz- und bahnpolizeiliche Aufgaben, Schutz von Luftverkehrs und
Bundesorganen, Auslandseinsätze sowie Spezialisierungen wie GSG 9 und Kriminalitätsbekämpfung. "Seien Sie stets wachsam, wenn beispielsweise abstrakte Terrorgefahr zur bitteren Realität wird. Im Mittelpunkt muss immer die Sicherheit der Bürger stehen", ermutigte der Leitende Polizeidirektor. Bereits in der kommenden Woche beginne der Berufsalltag an Bundespolizeidienststellen im süddeutschen Raum.
"Dort werden Sie sehnlichst erwartet."
Lernstress und Praxiserfahrung
Auf die Ausbildungszeit gingen die Lehrgangssprecher Hanna Werno und Matthias Schmitt ein: "Wir haben 76 Lernzielkontrollen und 28 Jahresarbeiten sowie Zwischen- und Abschlussprüfungen geschrieben. Für Abwechslung sorgten Aktionen wie Fußmarsch rund um Oerlenbach, Nature Challenge, Austausch mit rumänischen
Polizeianwärtern, Fahrsicherheitstraining, Übung mit Wasserwerfer, Einblicke in eine Fliegerstaffel, Besuch am Amtsgericht Schweinfurt, Dienste beim G7-Gipfel und Anti-Amoktraining. Wir haben unser erstes großes Ziel erreicht und danken unseren Ausbildern unter unserem Lehrgangsleiter EPHK Jürgen Kreckel."
Landrat Thomas Bold verglich Ausbildung und Beruf mit dem Wein, der erst reifen müsse, um beste Jahrgänge zu werden.
"Dazu sind Sie auf einem guten Weg. Sie leisten künftig einen wichtigen Dienst, bei dem die Sicherheit hohe Priorität genießt.
Übergabe der Urkunden
Höhepunkt des Festakts war die Übergabe der Ernennungsurkunden zu Polizeimeistern/innen und der Schulterstücke.
Als beste Absolventen schnitten Benedikt Wiegmann (Göppingen) mit der Gesamtnote "sehr gut" sowie Alessandra Müller (Schweiz) und Miriam Weidauer (Nordhalben bei Kronach) mit "gut" ab.