Das Straßenbauamt Schweinfurt will 2015 die Oerlenbacher Bahnunterführung vertiefen. Die Gemeinderäte befürchten Mehrbelastungen für Ebenhausen und Eltingshausen. Einige sehen die Ortsumgehung Eltingshausen in Gefahr.
Die unterschiedlichsten Bauvorhaben bestimmten die Arbeit des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung. In Sachen Sanierung Hegler-Halle ging es um die mobile Zuschauertribüne, Versorgung mit Telefon, Breitband und Internet sowie Ausstattung der Dusch-, Wasch- und WC-Räume. Alle privaten Bauvorhaben fanden einhellige Zustimmung. Keine Begeisterung löste eine Mitteilung des Staatlichen Bauamts Schweinfurt aus, die Unterführung der Bahnbrücke tiefer zu legen, um ein
Passieren von Lkw bis zu 4,5 Meter Höhe zu ermöglichen.
Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) gab eine Mitteilung des Staatlichen Bauamts Schweinfurt bekannt. Die Straßenbaubehörde will in Oerlenbach die Unterführung der Bahnbrücke um 40 bis 50 Zentimeter tiefer legen. Die Höhe der Kuppe am Feldkreuz wird nicht verändert. Das Projekt wird vom 1. April 2015 an ausgeführt.
Dazu muss die B 286 für vier Monate vollständig gesperrt werden. "An der Bahnbrücke selbst ändert sich nichts. Die Bahn beteiligt sich nicht", gab Kuhn weiter.
Erheblicher Klärungsbedarf Die Information überraschte die Gemeinderäte total, verursachte fast Sprachlosigkeit. Unbehagen und Ärger waren zu spüren: "Das ist für uns keine Lösung.
Während der Bauphase werden Ebenhausen und Eltingshausen zusätzlich belastet. Stirbt damit die anvisierte Umgehungsstraße?", stellten Gerhard Fischer und Walter Vierheilig in den Raum. Die weitere Beurteilung sollte mit dem Landratsamt abgestimmt werden.
Bisher besaß die Wilhelm-Hegler-Halle auf der Südseite eine mobile Tribüne, die bei Bedarf ausgefahren werden konnte. "Die haben wir im Zuge der Sanierung im Schloss in Ebenhausen zwischengelagert.
Neu schaffen wir im Obergeschoss eine fest eingebaute Tribüne. Wollen wir künftig auf die bewegliche Anlage auf Sportstättenebene verzichten oder wieder einsetzen, entweder in voller Länge oder in Teilstücken?", stellte Franz Kuhn in den Raum. Nach reiflicher Abwägung entschied das Gremium, eine mobile Lösung mit zwei ausfahrbaren Elementen von je sechs Metern Länge - eventuell auch unterteilt - beizubehalten.
Bei kleineren Sportveranstaltungen könnten 80 Personen Platz finden. Auf der restlichen Länge können Lagerräume entstehen. Ob die alten Tribünenteile wieder verwendet oder neue installiert werden, soll ein Kostenvergleich ergeben.
Datenzugang ist gesichert In Sachen Ausstattung der Nassbereiche entschied der Gemeinderat, in Dusch-, Sanitär- und Lehrerräumen Einzel- sowie in den öffentlichen
WCs Dreierwaschtische einzubauen. In die WCs kommen Händetrockner, in die weiteren Räume Papierhandtücher. Nicht leicht zu entscheiden war die künftige Datenversorgung. Bei Gegenstimmen von Steffen Beutert und Manfred Greubel kamen die Räte überein, die Halle einschließlich Schützen- und Keglerheim mit Telefon und Breitbandanschluss auszustatten. Für Internet werden Leitungen und Dosen bei Mehrkosten von 1500 Euro vorgerichtet.
Bei Bedarf können diese Verbindungen problemlos, allerdings gegen Gebühr, zugeschaltet werden.
Grünes Licht für Bauanträge Einhellig billigten die Ratsmitglieder fünf private Bauvorhaben: Bianca und Harald Schraud können in Ebenhausen Nebengebäude abreißen und dafür Wohnung und Garage schaffen. Die restliche Bausubstanz auf dem Areal an Schweinfurter-/Ringstraße bleibt.
"Das ist ein Musterbeispiel für Innerortsbelebung", lobte Bürgermeister Kuhn. Ebenfalls in Ebenhausen kann Johannes Köhler im rückwärtigen Teil seines Grundstücks eine Garage errichten. Die Firma Heil kann in Eltingshausen ihr bestehendes Verwaltungsgebäude in gleicher Architektur um acht Meter verlängern. Im Sichtdreieck höchstens 80 Zentimeter ab Straßenkante, im weiteren Verlauf bis zu einem Meter können Jasmin und Markus Guthardt ihr
Anwesen in Eltingshausen mit einer Natursteinmauer einfrieden. Schließlich kann in der Wiesenau in Rottershausen ein Einfamilienhaus mit Walmdach errichtet werden.
Die Nachbargemeinde Poppenhausen möchte zwischen Tankstelle und Friedhof ein Mischgebiet in ein Sondergebiet umwandeln. Dort soll ein Einkaufsmarkt entstehen. Der Gemeinderat nahm die Änderungen in Flächennutzungs- und Bebauungsplan zur Kenntnis.
Oerlenbacher Belange würden nicht berührt.
Zuschuss für den Waldweg Wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mitteilte, wird der Bau eines Waldweges im "Aspenschlag" in Eltingshausen mit 50 Prozent gefördert. Die Maßnahme wird in Kürze ausgeschrieben, um sie noch in diesem Jahr umzusetzen.
Die nächste Gemeinderatssitzung wird am 5.
August mit einer Ortseinsicht an der Hegler-Halle beginnen. Auf Nachfrage von Steffen Beutert machte der Bürgermeister klar, dass die Wasserschäden im Schützenheim und auf der Kegelbahn durch Gutachter beurteilt werden. Außerdem erhält die Halle in Kürze das Dach. Damit dürften weitere Wasserprobleme, die trotz Zusatzabdichtung entstanden waren, der Vergangenheit angehören.