Zu einer Info-Versammlung der Bürgerinitiative (BI) "Verkehrsentlastung für Nüdlingen, Ortsumgehung jetzt" trafen sich die Mitglieder im OGV-Vereinsheim.
Die Sprecherin der BI, Anita Haub, informierte die Mitstreiter über das Gespräch zum Thema Ortsumgehung (OU), zu dem Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) Anfang Mai seinen Stellvertreter Edgar Thomas, Geschäftsleiter Stefan Funk, Landrat Thomas Bold, Dorothee Bär, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Alexander Schlegel und Mitarbeiter vom Staatlichen Straßenbauamt Schweinfurt, Peter Nietsch vom Landratsamt KG, Stefanie Schäfer Referatsleiterin für Bundesfernstraßen, Marcus Lipsius von der BI "Contra Umgehung" und Anita Haub BI "Verkehrsentlastung Nüdlingen, Ortsumgehung jetzt" ins Rathaus eingeladen hatte.
Dorothee Bär prognostizierte, dass der Straßenverkehr im ländlichen Raum bis 2030 um 40 Prozent zunehmen werde. Sie setze sich dafür ein, die Lebensqualität im Ort zu verbessern und Unfälle zu minimieren. Bürgermeister Hofmann wünschte, dass die Nord- und Süd-Variante gleichrangig auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden sollen. Es gehe jetzt ein Planungsauftrag an das Straßenbauamt Scheinfurt. Parallel dazu wird eine Umweltprüfung durchgeführt. Außerdem soll noch einmal eine genaue Verkehrserhebung stattfinden.
Mitspracherecht
Die Referatsleiterin für Bundesstraßen, Stefanie Schäfer wies darauf hin, dass der Bund Naturschutz bei der Planung ein großes Mitspracherecht habe. Im Frühjahr 2018 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Dorothee Bär betonte, dass immer die Bürger mit einbezogen werden. Zu den Entwurfsunterlagen soll es Anhörungen geben.
Am 24. Mai wurde vom Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die "Strategie Planungsbeschleunigung" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vorgestellt. Sie soll als Grundlage dienen, um künftig Planungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastrukturprojekte zu verkürzen. "Seit dieser Legislaturperiode stehen mehr Mittel für die Infrastruktur bereit als jemals zuvor", so Dobrindt. Mit diesen Rekordmitteln könnten alle vordringlichen Projekte des neuen BVWP 2030 umgesetzt werden. Sämtliche Planungsunterlagen sollen künftig im Internet veröffentlicht werden.
Im Rückblick erinnerte Anita Haub die Mitglieder an die Ausschreibung des BVWP im Jahr 2012, in dem die Gemeinde den Antrag für die Ortsumgehung wiederholt gestellt habe. Diese sei bereits 1964 und danach alle 15 Jahre ohne Erfolg gestellt worden. Am 7. Mai 2015 wurde die BI "Verkehrsentlastung für Nüdlingen, gegründet. Am 16.3.2016 wurde Nüdlingen in den vordringlichen Bedarf des BVWP eingestuft. Bei der Klausurtagung im "Eisenacher Haus" im März 2017 stimmte auch der Gemeinderat einstimmig für die Ortsumgehung. Haub dankte den Anwesenden für die lebendige, sachliche Diskussion.