Saaleregion wird zur Marke

1 Min
Radfahrer vor touristischen Wegweisern Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Radfahrer vor touristischen Wegweisern Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Kellermeister Matthias Büttner (rechts) schenkt den Gästen im Keller einen edlen Tropfen ein. Foto: Archiv/Karl-Josef Hildenbrand
Kellermeister Matthias Büttner (rechts) schenkt den Gästen im Keller einen edlen Tropfen ein. Foto: Archiv/Karl-Josef Hildenbrand
 
 

Mit der Bezeichnung "Frankens Saalestück" sollen die Gemeinden des Altlandkreises für sich werben. Dabei geht es nicht nur um Tourismus.

Tourismus in der Saaleregion kann bisweilen recht kompliziert sein. Das hat auch Gunter Schramm vom Büro Planwerk gemerkt. "Wir mussten uns intensiv mit dem Tourismus befassen, denn wir haben etwas Zeit gebraucht, um die Strukturen zu verstehen", sagte er beim Strategieforum Fränkisches Saaletal - doch das soll sich bald ändern.

Schramm empfahl eine neue Organisation für den Tourismus in den neun Gemeinden des Saaletals, Hammelburg, Oberthulba, Wartmannsroth, Elfershausen, Fuchsstadt, Aura, Euerdorf, Ramsthal und Sulzthal. Demnach sollte unter dem Dach der Tourismus GmbH Bayerische Rhön eine neue Gesellschaft gegründet werden. Mitglieder der "Frankens Saalestück GmbH" könnten Kommunen, Vereine, Winzer und andere Betriebe werden.
Eine zentrale Touristinformation in Hammelburg würde den Fremdenverkehr unter der bereits etablierten Marke "Frankens Saalestück" in der Region repräsentieren. "Eine Touristinformation gehört nach Hammelburg, sie muss hier an einem guten Standort sein", erklärte Schramm. Dafür müssten die personellen Voraussetzungen geschaffen werden.

Alfred Jeurink vom Verein Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg begrüßte die Vorschläge. Die neue Organisation müsse zügig umgesetzt werden, sagte der Vorsitzende. Er deutete bereits an, dass sich der Tourismusverein an der Gesellschaft beteiligen würde. Elfriede Böck äußerte sich überrascht, wie weit die Pläne gediehen seien. Mit dem Tourismusamt der Stadt sei darüber nicht gesprochen worden. Böck fragte: "Wie soll das Tourismusamt in der Struktur aufgehen?" Bürgermeister Ernst Stross (SPD) verwies auf ein internes Gespräch, das es gegeben habe, und kündigte ein weiteres Gespräch an, bei dem die Anknüpfungspunkte ausgelotet werden sollen.

Auch andere Fragen müssen noch geklärt werden: So gehört Sulzthal zwar den neun Saaletalgemeinden an, aber nicht der Marke "Frankens Saalestück". Gräfendorf gehört auch nicht dazu, obwohl die Gemeinde als ein sinnvoller Beitrittskandidat gesehen wird. Als wichtig erachtete Schramm die Zusammenarbeit mit Bad Kissingen, auch wenn das ein schwieriges Thema sei. "An Bad Kissingen können wir nicht vorbeigehen." Denn Kurgäste zum Beispiel sind als Tagesausflügler für die Region interessant.

Schramm, der mit seinen Kollegen Wolfgang W. Fruhmann von der Beratungsgesellschaft Dr. Fruhmann & Partner und Max Wehner vom Landschaftsplanungsbüro Team 4 eine Entwicklungsstrategie für die neun Saaletalgemeinden (ILE "Fränkisches Saaletal") ausarbeitet, sieht "Frankens Saalestück" als Dachmarke. Für die Büros sind unter dieser Bezeichnung ein nicht nur rein touristischer Internetauftritt und eine Printpublikation für die neun Gemeinden vorstellbar.

Die Berater wollen, dass die beteiligten Kommunen sich nach außen besser darstellen. Eine Gewerbeschau und ein Berufs- und Karrieretag sollen ihren Vorstellungen nach die Gemeinden aber auch nach innen stärker binden.