Saalebrücke in Hammelburg wird verlegt

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Die Fotomontage zeigt die Variante 7a mit der neuen Saalebrücke links und der jetzigen Brücke rechts daneben. Die alte Brücke bleibt solange stehen, bis die neue fertig ist. Fotomontage: Schneider und Partner
Die Fotomontage zeigt die Variante 7a mit der neuen Saalebrücke links und der jetzigen Brücke rechts daneben. Die alte Brücke bleibt solange stehen, bis die neue fertig ist. Fotomontage: Schneider und Partner

Der Stadtrat in Hammelburg hat sich für eine Variante für die künftige Saalequerung entschieden. Er stellt gleichzeitig aber auch Forderungen.

Acht Möglichkeiten, wo die neue Saalebrücke entstehen könnte, hatte das Staatliche Bauamt ausgearbeitet. Aber die Stadträte wählten vor allem zwischen zwei grundsätzlichen Varianten: einem Neubau an derselben Stelle, wo heute die Brücke steht, (Variante 5) und einer Verlegung der Saalequerung flußabwärts neben die jetzige Trasse (Variante 7a).

Für den Erhalt der Straßenführung sprach sich Reimar Glückler (CBB) aus. Als Begründung nannte Glückler, dass bei Variante 5 die Sichtachse in die Weihertorstraße erhalten bleibt. Er konnte sich dabei auch auf die Stellungnahme der beiden Stadtplaner Petra Zeese und Hartmut Holl berufen. Zeese sprach in ihrem Schreiben, das Stadtbaumeister Detlef Mohr vorlas, von historischen Wegbeziehungen, die für die Identität wichtig sind. Die Besonderheiten würden optimal inszeniert.

Holl bevorzugte ebenfalls die alte Trasse.
Gleichwohl schlug er zur Verwunderung einiger dennoch eine Verlegung der Saalebrücke nach Süden vor, also Richtung Bleichrasen. Doch der Bleichrasen ist für Wohnmobile ein attraktiver Stellplatz und auch die Parkplätze an der alten Straße nach Pfaffenhausen sind für die Stadt wichtig, lehnte Bürgermeister Ernst Stross (SPD) diese Idee ab.


Variante 5 kostet zusätzlich 2 Millionen Euro


Variante 5 hat aber einen gravierenden Nachteil: Sie ist die teuerste. Denn um während der Bauzeit eine weiträumige Umleitung zu vermeiden, müsste eine Behelfsbrücke errichtet werden. Bei Variante 7a dagegen kann die alte Brücke bis zur Fertigstellung des Neubaus weiterhin genutzt werden.

Bei Variante 5 würden für die zwei Jahre Bauzeit zusätzlich 2 Millionen Euro für eine Behelsbrücke ausgegeben, während der Brückenneubau selbst 4,5 Millionen Euro für 70 Jahre Lebensdauer koste, rechnete Christian Fenn (Junge Liste) vor. "Das geht nicht in den Kopf." Auch wenn der Bund die Kosten finanziert, sprach Reinhard Schaupp von der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, die man als Kommunalpolitiker habe. Die Variante 5 war für ihn deshalb "schwer zu akzeptieren".

Stefan Seufert (CSU) bedauerte, dass die Stadt und die Bürger nur wenig Zeit hatten, sich mit den Plänen zu befassen. Er betrachtete die Brücke in einem größeren räumlichen Zusammenhang: dem Raum vor der Stadt. Seufert empfahl den Bleichrasen als Knotenpunkt für den Busverkehr, der die Haltestelle an der Grundschule ersetzen könne. Der Bushalt an der Schule sei für die Gemeindeunfallversicherung nicht tragbar. Aber auch die Dauerparkplätze und der Festplatz waren für Seufert mit dem Brückenneubau verbunden. Daher fügte er an: "Ich hätte mir mehr Zeit gewünscht. Ich weiß nicht, welche Variante Hammelburg guttut."

In der Abstimmung fand Variante 7a, also die Trassenverlegung, eine Mehrheit von 17 Stimmen. Die Stadträte schlossen sich dabei den Forderungen des CBB an und verlangten eine Mitsprache bei der Gestaltung des Brückengeländers sowie eine Natursteinverblendung für die Brückenpfeiler. Der Forderungskatalog des CBB umfasste zudem einen behindertengerechten Gehweg zum Musikerheim unterhalb der Brücke.