Rottershausener Gläubige sind großzügig

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Nach dem glücklichen Fund strahlt die frühbarocke Monstranz der Kirchengemeinde St. Dionys wieder in altem Glanz. Die Kirchengemeinde in Rottershausen kann auf viele Helfer und großzügige Spender bauen, wie der Pfarrfamilientag jetzt zeigte. Fotos: Stefan Geiger
Nach dem glücklichen Fund strahlt die frühbarocke Monstranz der Kirchengemeinde St. Dionys wieder in altem Glanz. Die Kirchengemeinde in Rottershausen kann auf viele Helfer und großzügige Spender bauen, wie der Pfarrfamilientag jetzt zeigte. Fotos: Stefan Geiger
 
 
 
 

In Rottershausen kann die Kirchengemeinde auf viele Gläubige bauen, die tatkräftig anpacken oder mit Geld unterstützen.

Von der versorgten zur mitsorgenden Pfarrgemeinde: Diesen Schritt praktizieren verstärkt die Katholiken, wie die Berichte im Rahmen des Pfarrfamilientags belegten. Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat lobten die vielen Helfer und großzügigen Spender, um den laufenden Aufgaben gerecht zu werden.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gabi Kanz lobte Jugend- und Wandergruppe, die für das Beisammensein die Turnhalle bestuhlt hatten, sowie die treuen Mitstreiter, die sich um die Bewirtung kümmerten. Die Planung der Gottesdienste in der Pfarreiengemeinschaft erfordere enorme Organisation.

Wenn es nur einmal läutet...

Da sei es für Rottershausen sehr gut, dass sich Pfarrer i. R. Karl Memmel nach wie vor einbringe. Kurzfristige Absagen seien verständlich. "Wenn es das zweite Mal nicht läutet, entfällt der Gottesdienst", gab Frau Kanz weiter. An allen Sonn- und Feiertagen sei es nicht mehr möglich, dass im Ort ein Gottesdienst gefeiert wird. Die einzelnen Termine und Zeiten bringe der Pfarrbrief.

Ewige Anbetung ist in Rottershausen am 10. November mit neuem Ablauf: Eröffnung um 14 Uhr, anschließend Betstunden und um 18 Uhr Abschlussgottesdienst. "Offen ist die Nachfolge von Pfarrer Balthasar Amberg, der am 1. August in Ruhestand ging", informierte die Vorsitzende.

Kirchenpfleger Klaus Kiesel dankte den vielen Helfern/innen, die im Jahreslauf Aufgaben übernehmen: Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer, Aufstellen des Christbaums und der Krippe, Blumenschmuck und Reinigung der Kirche, Läut- und Schließdienst, Betreuung der Lautsprecheranlage und der liturgischen Gewänder, Blaskapelle und Gitarrengruppe für die Mitgestaltung von Gottesdiensten und Andachten sowie Arbeiten im Kindergarten, vor allem Dachsanierung der Freispiel- und Gerätehalle. Das Pfarrbüro führt Michaela Schmitt, die u. a. 500 Gottesdienste abrechnete. Statt Festnetz- gilt künftig eine Handy nummer: "Damit sparen wir im Jahr 500 Euro."

Pfarrer Memmel springt ein

75 000 Euro flossen in den Kindergarten, vor allem für Kindertagesstätte, Sanitärbereiche und Brandschutz. Zwei Drittel der Kosten übernahm die Gemeinde. Aus beruflichen Gründen musste Alexander Walter den Organistendienst aufgeben. Als Aushilfen konnten zusätzlich zu Ingrid Klöffel, Günther Holzinger und Philipp Stapf noch Martin Keßler aus Ebenhausen und Michael Kleinhenz aus Rannungen gewonnen werden.

Besonderen Dank zollte Kiesel Pfarrer i. R. Karl Memmel, der im Dezember 85 Jahre alt wird und jede Woche in Rottershausen Gottesdienste feiert, sowie Mesner Hubert Greubel, der sich um Gottesdienstvor- und -nachbereitung sowie Winterdienst kümmert.

Konkrete Zahlen ergänzte Kassenführer Klaus Greubel. Für Kirche und Gottesdienste fielen bis 1. Oktober 12.500 Euro, darunter 6600 Euro für Heizöl, an. 1060 Euro flossen in Wasser, Strom und Brandversicherung für Kindergarten und Jugendheim. Die Abwasserkosten übernahm die Gemeinde. Leitung und Verwaltung erforderten 440 Euro. Dazu kamen 620 Euro als Anteil für die Pfarrbriefe. Bei überörtlichen Kollekten und Sammlungen kamen 7000 Euro zusammen, davon 2720 Euro bei Sternsinger, 1140 Euro für Misereor und 690 Euro für Brotverkauf für Bruder Thomas, der in Tansania wirkt. Der Caritassozialstation wurden je Katholik 810 Euro überwiesen.

"Glücksfall, ja großes Geschenk war für uns alle, als Konrad Krebs im September 2011 die 1947 aus dem Altar gestohlene Monstranz am Löhlein fand. Das barocke Werk aus dem Jahr 1668 ließen wir von Goldschmied Michael Amberg zu 3800 Euro restaurieren. Neben Hilfe durch die Gemeinde erhielten wir in diesem Jahr von der Diözese eine Zuwendung von 1000 Euro", fügte Greubel an. Er bat, auch künftig die Anliegen der Pfarrgemeinde tatkräftig und finanziell mitzutragen.

Den Auftakt mit Kaffeetafel, umrahmte die "Spirkenländer Blasmusik" unter Siegbert Keßler. Viele Bewohner nahmen an dem Nachmittag teil, so dass fast alle Stühle besetzt waren.