Rauchschwaden in der Schule

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Realitätsnahes Szenario: Mit der Drehleiter der Bad Brückenauer Feuerwehr wurden die um Hilfe rufenden Menschen aus dem Schulgebäude in Wildflecken gerettet. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Realitätsnahes Szenario: Mit der Drehleiter der Bad Brückenauer Feuerwehr wurden die um Hilfe rufenden Menschen aus dem Schulgebäude in Wildflecken gerettet. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im derzeit leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 
Im leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund. Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
Im leer stehenden Grundschulgebäude übten die Feuerwehren aus dem oberen Sinngrund.  Foto: Sebastian Schmitt-Matthea
 

Etwa 100 Feuerwehrleute nahmen an einer großangelegten Feuerwehrübung in der Wildfleckener Grundschule teil.

Im dichten Rauch sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. "Jetzt kann jeder falsche Schritt lebensgefährlich werden", sagt Wildfleckens Feuerwehr-Kommandant Georg Helfrich. "Wer das einmal selbst erlebt hat, der weiß, warum sich die Retter manchmal nur im Kriechgang vorwärts bewegen können." Tatsächlich sind die Rauchschwaden in der Wildfleckener Grundschule so dicht, dass in den langen Gängen und Treppenhäusern keine Orientierung mehr möglich ist.
"Aber keine Sorge, der Rauch ist heute nur ein künstlicher Nebel und bei den Übungen gesundheitlich völlig unbedenklich", erklärt Helfrich, der zwar weiß, wo die Nebelmaschinen stehen, aber sich nun auch nicht mehr weiter in die vernebelten Gänge wagt. Selbst die starke Taschenlampe ist keine Hilfe mehr. Vor dem derzeit leer stehenden Schulgebäude ist alles still. Das wird sich in wenigen Minuten ändern, wenn die Sirenen heulen. Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner ist auch schon da und verschafft sich einen ersten Überblick. "Um 19.40 Uhr wird alarmiert." Pünktlich.


Lichteffekte statt Flammen

Das Übungsszenario hat es diesmal in sich. Die langen Flure sind schon vollständig eingenebelt. Die Nebelmaschinen machen unaufhörlich weiter. Derweil rufen Kinder und Erwachsene im obersten Stockwerk um Hilfe. Der Rauch dringt schon aus den Fenstern, an denen die Hilfesuchenden stehen. An manchen Fenstern scheinen tatsächlich bereits Flammen zu lodern. "Das sind Lichteffekte. Unser künstliches Feuer sozusagen", erklärt Helfrich.
Es ist alles vorbereitet, kurz vor dem Sirenenklang. Alarmiert werden die Freiwilligen Feuerwehren aus Oberwildflecken, Wildflecken, Oberbach und Riedenberg. Auch die Profis von der Bundeswehrfeuerwehr werden kommen. "Aber sie halten sich diesmal eher im Hintergrund", sagt der Wildfleckener Kommandant. Denn es geht um das Zusammenspiel der vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte.
"Die Atemschutzträger werden sich im Gebäude auf die Suche nach Menschen begeben. Im Ernstfall könnte sonst auch kein anderer hinein." Zusätzlich wird noch die mobile Drehleiter der Bad Brückenauer Feuerwehr angefordert, um die Personen aus dem obersten Stockwerk retten zu können. Und so greift ein Rädchen ins andere.
Die Schläuche werden ausgerollt, Verteiler gesetzt. Die Wasserversorgung steht schnell. Pumpen werden angeworfen. Hydranten sind ganz in der Nähe. Das ist im Ernstfall entscheidend, denn auch Kindergarten und Bibliothek sind hier nur wenige Meter entfernt untergebracht.


Sanierung in 2016

Die Grundschule steht zwar seit vielen Monaten leer, soll aber im kommenden Jahr saniert werden und wird eines Tages wieder von Kindern bevölkert. Auch das Hallenbad ist hier beheimatet. Zumindest noch bis Ende Dezember diesen Jahres. Auch Bürgermeister Gerd Kleinhenz kommt vorbei, spricht mit den Feuerwehrleuten, verfolgt die Übung konzentriert. Wenige Stunden zuvor hat er das Aus für das Hallenbad öffentlich bestätigt. Immer wieder kommen im Verlauf der Übung Schwimmbad-Besucher vorbei.
Als die Drehleiter aus Bad Brückenau eintrifft, wird die Beleuchtung verstärkt. Die zu rettenden Personen stehen rufend und gestikulierend an der Fensterfront. Beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit und millimetergenauen Präzision die Drehleiter samt Rettungskorb in Position gebracht wird. Zunächst werden die Kinder und Frauen in Sicherheit gebracht, dann die Männer.


Routine muss sein

Schließlich klettern die Atemschutzträger die Leiter hoch. "Das erfordert Mut und Konzentration", weiß Marius Stranzik, Kommandant der Werkfeuerwehr von Paul und Co. "Wenn man mal in 30 Metern Höhe im Korb gestanden war, dann erkennt man sofort, was das im Ernstfall bedeuten kann." Dann nämlich hilft die Routine, die nur bei kontinuierlichen Übungen erzielt werden kann. "Jeder Schritt auf der Leiter muss konzentriert und sorgfältig gemacht werden." Das klappt bei der Übung sehr gut, auch die jungen Feuerwehrfrauen ziehen voll mit. Mit der kompletten Atemschutzausrüstung ist es noch einmal anspruchsvoller auf der Leiter. Als alle Aufgaben gemeistert sind, nehmen die ersten Atemschutzträger ihre Masken ab. Anstrengung und Konzentration stehen ihnen teilweise noch ins Gesicht geschrieben. Schweißtreibend ist der Job mit Atemschutzmaske allemal.
Doch nun geht's ans Aufräumen. Schläuche müssen wieder eingerollt werden. Der künstliche Rauch wird mit überdimensionalen Ventilatoren aus dem Schulhaus gepustet. Nun wird noch einmal deutlich, welche Unmengen an Kunstnebel sich im Gebäude einen Weg gebahnt haben. Als der Rauch über dem Schulhaus in den Rhöner Nachthimmel steigt, wirkt das Szenario gespenstisch.


Zwei gute Nachrichten

"Das leer stehende Gebäude ist für solche Übungen perfekt geeignet. Das mussten wir ausnutzen. So hat der Leerstand zumindest auch mal eine positive Auswirkung", sagt Helfrich. Dass rund 100 Wehrleute aus der Region bei dieser Übung mitgemacht haben, ist ebenfalls eine positive Nachricht.