Rathaus soll Sonnenenergie tanken

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Auf dem schrägen Pultdach (links) des Rathauses soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Auf dem schrägen Pultdach (links) des Rathauses soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Sigismund von Dobschütz

Das Bad Bockleter Rathaus bekommt eine 30-Kilowatt-Anlage samt Solarspeicher. Der Markt spart so rund 4600 Euro jährlich. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED erfolgt jedoch schrittweise.

Auf dem schrägen Pultdach des Bad Bockleter Rathauses soll eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert werden. Dies beschloss der Gemeinderat am Dienstag einstimmig nach einem umfassenden Sachvortrag von Geschäftsleiter Thomas Beck.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die Anschaffung einer ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Anlage zur Erzeugung nur des Eigenverbrauchs zu prüfen, wobei lediglich der nicht selbst verbrauchte Strom verkauft wird. Der aktuelle Stromverbrauch des Rathauses liegt bei 22 000 Kilowattstunden mit Bruttokosten von 5280 Euro. Legt man diesen Verbrauch der Prüfung zugrunde, reicht die Fläche des Rathaus-Pultdaches zur Installation einer 30-Kilowatt-Anlage aus. "Eine größere Anlage ist nicht zu empfehlen, da sonst auf den Eigenverbrauch eine Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz anfallen würde", riet der Geschäftsleiter ausdrücklich ab.

Strom sparen und verkaufen

Da mit einer solchen Anlage pro Jahr etwa 28 000 Kilowattstunden zu erzielen sind, empfahl Beck die zusätzliche Anschaffung eines Solarspeichers zur Speicherung des zu viel erzeugten Solarstroms. Als geschätzte Kosten einer 30-KW-Anlage mit Speichersystem einschließlich Montage nannte Beck den Betrag von etwa 53 000 Euro. "Pro Jahr würden wir dann 3700 Euro an Stromkosten sparen und für weitere 900 Euro Strom verkaufen", rechnete der Geschäftsleiter den Gemeinderäten vor. "Das ergibt eine Gesamtersparnis von jährlich 4600 Euro." Aus diesen Werten lässt sich die Amortisation der Photovoltaikanlage in spätestens zwölf Jahren errechnen.

Doch wie die tatsächliche Strombilanz am Ende der Lebensdauer dieser Anlage aussehen wird, konnte der Geschäftsleiter nicht mit Bestimmtheit vorhersagen, da durch Umstellung der Beleuchtung auf LED künftig mit geringerem Stromverbrauch zu rechnen ist.

Allerdings hält Beck die vom Gemeinderat ursprünglich gewünschte sofortige Umstellung auf LED auch nach Aussage von Fachleuten ökologisch für unlogisch. Stattdessen sollte die Umstellung schrittweise erfolgen und erst defekte Leuchtmittel jeweils gegen LED ausgetauscht werden. Auch in diesem Punkt stimmten die Gemeinderäte der Beschlussvorlage zu.