An der"Pyramidenkreuzung" zwischen Münnerstadt und Nüdlingen steht derzeit ein Provisorium. Autofahrerinnen und Autofahrer fragen, warum es dort nicht einfach eine Ampel oder einen Kreisverkehr gibt.
Die Kreuzung auf dem Berg zwischen Nüdlingen und Münnerstadt ist ein Unfallschwerpunkt. Florian Heuring von der Polizei Bad Kissingen und zuständig für den Verkehr, hat sie daher im Blick. Meist stießen Linksabbiegende (aus Schweinfurt) mit geradeausfahrenden (aus Münnerstadt) zusammen.
Bei Unfallschwerpunkten beginnt die Unfallkommission, bestehend aus Polizei, Staatlichem Bauamt und Landratsamt, zuerst mit kleineren Anpassungen: Sie setzte die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h. "Das verringert die Anzahl der Unfälle nicht unbedingt, aber die Folgen sind nicht so schwer", weiß Heuring.
Geschwindigkeitsbegrenzung "hat nicht wirklich was gebracht"
Doch er stellt auch fest: "Das hat nicht wirklich was gebracht." Wegen eines tödlichen Unfalls im vergangenen Jahr arbeitete die Unfallkommission an einer weiteren Veränderung. So entstand das derzeitige Provisorium. Die Abbiegenden aus Münnerstadt haben keine eigene Spur mehr. Dafür haben sie Vorfahrt vor denen, die aus Schweinfurt kommend abbiegen.
Warum aber gibt es hier nicht einfach einen Kreisel oder eine Ampel? Kurzgesagt: Es sind die teuersten und aufwendigsten Möglichkeiten, auf einen Unfallschwerpunkt zu reagieren. Daher kommen diese Veränderungen erst zum Schluss. Die Verantwortlichen müssten genügend Geld bereithalten und sich mit etlichen Stellen abstimmen.
Voraussetzungen für Ampel und Kreisel
Kreisverkehre und Ampeln sollen den Verkehrsfluss oder die Verkehrssicherheit verbessern. Dafür müsse man die Verkehrsbelastung an der jeweiligen Stelle untersuchen, und wie Lage und Topographie sich darstellen, heißt es von Konstantin Arnold vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt.
Polizist Heuring gibt ein praktisches Beispiel: "Wenn Autos aus Schweinfurt kommen und die Kuppe nach unten fahren, muss gewährleistet sein, dass sie nicht geradeaus auf den Kreisverkehr stoßen." Es müsse sich baulich umsetzen lassen, leichte Kurven davor einzubauen.
Was für einen Kreisel und eine Ampel sprechen
Allgemein sprechen für einen Kreisel oder eine Ampel die hohe Sicherheit: Ein Kreisverkehr ist bei ebenen Gelände gut erkennbar, außerdem seien die Folgen von Autounfällen um einiges geringer. Wenn Fuß- und Radvolk dazu kommt, ist hingegen eine Ampel sinnvoller - sie bietet diesen mehr Sicherheit als ein Kreisverkehr, so Arnold.
Mit Ausnahme des Kreises an der Garitzer Kreuzung, den ich nach wie vor als größte Fehlplanung des Bauamtes Schweinfurt und für völlig überflüssig und rausgeschmissenes Geld halte, bin ich grundsätzlich dafür an allen Gefahrenbereichen einen Kreisverkehr einzurichten. Kreisverkehre sind wirklich eine gute Sache, wie man sie auch an Autobahn Auf- und Zufahrten oft antreffen kann und die damit Unfälle erheblich reduzieren. Eine Ampel halte besonders an der Pyramide für die schlechteste Lösung. Gerade hier an der Kreuzung auf dem Berg zwischen Nüdlingen und Münnerstadt wäre ein Kreisverkehr schon seit Jahren überfällig. Ich frage mich warum Herrn Arnold vom Bauamt Schweinfurt so viele Antworten für ein dafür oder dagegen hier im Artikel darstellt. Er sollte in die Gänge kommen, einen Kreisel erstellen und sich die Kosten genehmigen lassen, bevor erneut ein Mensch an dieser Stelle stirbt. Als Beamter könnte er damit zeigen, dass Behörden auch schnell und unkompliziert arbeiten können.