Protest gegen den Spielplatz am Aschacher Schloss

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Hinter dem Aschacher Schloss würde der Aschacher Wolfgang Madery lieber Liegeschaukeln sehen, als spielende Kinder.
Hinter dem Aschacher Schloss würde der Aschacher Wolfgang Madery lieber Liegeschaukeln sehen, als spielende Kinder.
Ellen Mützel

Hinter dem Schloss Aschach sollte ein Spielplatz entstehen. Seitens der Bürgerschaft formiert sich Protest.

Im Mai hatte der Gemeinderat darüber gesprochen, ob er sich am Spielplatz hinter dem Aschacher Schloss beteiligt. Dort will der Bezirk Unterfranken, dem das Grundstück gehört, einen errichten. Die Gemeinde hatte ebenfalls einen Spielplatz geplant, oder wollte den in der Badersgasse ausbauen. "Als ich dann gehört habe, dass der Bezirk etwas Größeres plant, dachte ich daran, bei dem Projekt einzusteigen", sagte Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) im Mai im Gemeinderat.

Den Platz könnten Kinder aus dem Schloss und dem Dorf nutzen. Die Gemeinde hatte damals unter der Voraussetzung zugestimmt, nicht mehr als 80.000 Euro zu geben.

Am 8. September ging nun ein Schreiben im Rathaus ein, das fordert: "Ein Spielplatz sehr gerne, aber an einem anderen Standort." Rund 50 Unterschriften hatte der Bürger Wolfgang Mandery in Aschach gesammelt, damit sich der Gemeinderat erneut mit dem Spielplatz auseinandersetzt.

Schlossspielplatz abgeschieden

In dem Schreiben bemängelte er, dass der vorgesehene Standort "im Gegensatz zum bestehenden Platz dezentral und abgeschieden vom Dorf" liege, und Kinder aus dem Ortskern die stark befahrene Staatsstraße überqueren müssten. Zudem biete die Wiese derzeit (noch) Ruhe, Entspannung, und einen schönen Ausblick. Außerdem wäre der Spielplatz für die ruhige Schlossparkanlage unpassend.

Weiter argumentiert Mandery, "der Spielplatz ist nicht automatisch Publikumsmagnet für die Museen", und: "Er wäre in den Abendstunden nur Anlaufpunkt für Rowdytum und Vandalismus." Gäste, sowie Anwohnerinnen und Anwohner - zu denen er gehört - könnten sich durch die Geräuschkulisse gestört fühlen." Weiterhin falle ein Platz für Veranstaltungen weg.

Lieber Spielplatz an der Badersgasse ausbauen

Der Vorschlag des Aschachers: Die Gemeinde solle ihre 80.000 Euro lieber in den Spielplatz in der Badersgasse stecken. Alternativ schlägt Mandery das Gelände bei der Schlossstraße 13 beim Bolzplatz vor. Zwar geht der Antrag noch weiter, diesen Teil musste Mandery jedoch zurücknehmen, da er "abweichende Angaben über die Meinung der Unterzeichnenden" gemacht habe.

Im Dorf hatte sich das Gerücht verbreitet, der Spielplatz an der Badersgasse solle wegkommen, wenn der neue errichtet wird. Woher das kommt, kann Mandery im Gespräch nach der Sitzung nicht beantworten. Für Bürgermeister Sandwall ist klar: "Das hat er den Leuten erzählt, damit sie unterschreiben." Das hätten Bürgerinnen und Bürger ihm so berichtet. Das werde natürlich nicht passieren.

Attraktivität um Potenzen besser

Wichtig zu wissen sei, dass der Bezirk Unterfranken auf seinem Grundstück mache, was er wolle. Heißt: Auch wenn die Gemeinde sich nicht am Schlossspielplatz beteiligt, werde dort etwas entstehen. Und wenn die Gemeinde mit dem Bezirk zusammenarbeitet, bekäme sie etwas besonderes für wenig Geld.

"Die Attraktivität von dem, was da oben kommt, das ist um Potenzen besser, als was wir da unten allein hinbekommen könnten. So günstig kommen wir nie mehr an so ein Highlight" , so Sandwall. Den Spielplatz an der Badersgasse würde die Gemeinde tatsächlich nicht weiter ausbauen - müsste sich jedoch auch nicht um die Planung dessen kümmern.

Im Gemeinderat wollte Sandwall das Thema jedoch nicht diskutieren: "Ich schlage vor, dass wir das mit in die Bürgerversammlung nehmen, um uns ein Meinungsbild einzuholen." In Aschach findet sie am 3. November statt.