Hierzu werden weitere Boden- und Wasserproben genommen, gegebenenfalls schließen sich weitere Untersuchungen an, mit deren Hilfe die Expertinnen und Experten eine möglichen Verunreinigung abschätzen. Aus diesen Ergebnissen entscheide sich, ob eine Sanierung notwendig ist.
Untersuchungen in Hammelburg laufen
In der Saaleck-Kaserne ist Phase I abgeschlossen. Der Anfangsverdacht bestätigte sich, die erfassten kontaminationsverdächtigen Flächen werden also in Phase II a) genauer untersucht. Diese ist auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg bereits abgeschlossen, dort haben sich PFAS-Kontaminationen bestätigt.
Daher beauftragt die Stelle für die bestätigten kontaminierten Flächen eine Detailuntersuchung (Phase II b) bei der bayerischen Bauverwaltung. Wie viel die Beseitigung kosten wird, kann der Sprecher erst mit den Ergebnisse der Phase II b einschätzen.
Was die Bürgerinnen und Bürger aufatmen lassen kann: "Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Bevölkerung nicht betroffen", so der Sprecher.
Reiterswiesen: bald erste Ergenbisse
Für die Fläche am ehemaligen US-Flugplatz Reiterswiesen ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zuständig. Sie hat ein Ingenieurbüro mit Phase I der Untersuchung beauftragt. Die Bundesanstalt rechnet zum Anfang kommenden Jahres mit Ergebnissen. Dann entscheidet sie über das weitere Vorgehen.
Sanierung von Böden und Grundwasser schwierig
Wie das Umweltministerium berichtet, ist Beseitigung und Sanierung der mit PFAS belasteten Böden und Grundwasser schwierig. "Herkömmliche Sanierungsverfahren funktionieren bei den PFAS schlecht. Die Sanierung ist aufgrund der besonderen Eigenschaften der PFAS kompliziert und aufwendig, um einen nennenswerten Sanierungseffekt zu erhalten", heißt es vom Ministerium.
Das wiederum macht die Sanierung sehr kostspielig. Denn eine vollständige Beseitigung wäre nur in hochtemperierten Sonderabfallverbrennungsanlagen möglich.
Weitere Infos zu PFAS und PFOS
Über 4700 verschiedene Stoffe verstecken sich hinter der Bezeichnung PFAS: Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen. Früher waren sie unter dem Namen PFC bekannt. Sie kommen nicht natürlich vor und werden erst seit den späten 1940ern hergestellt.
PFAS werden etwa in Kosmetika, Kochgeschirr, Beschichtungen oder Textilien verarbeitet. Außerdem finden sie Verwendung zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen, in Pflanzenschutzmitteln oder Feuerlöschmitteln.
Der bekannteste Stoff, der im Löschschaum bei Flugplätzen verwendet wurde, heißt PFOS. Er ist giftig und seit 2006 in der EU verboten, durfte aber in Löschschäumen bis 2011 verwendet werden. Die Bundeswehrfeuerwehr setzte diese jahrzehntelang bei Übungen ein.emue