"Wenn viele Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Immanuel aus Ebenhausen, Eltingshausen, Oerlenabch und Rottershausen mit mir am Ostermontag den Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der Kirche St. Burkard feiern, wäre ich sehr glücklich und dankbar."
Dies wünscht sich Pfarrer Balthasar Amberg, der an diesem Tag seinen 75. Geburtstag feiert und seit fast 40 Jahren in der Gemeinde wirkt.
Balthasar Amberg wurde am 1. April 1938 als Sohn des Goldschmiedemeisters Joseph Amberg und dessen Ehefrau Elisabeth in Würzburg geboren. 1957 legte er am Humanistischen Gymnasium Würzburg das Abitur ab und trat in das Priesterseminar in Würzburg ein.
An der Uni Würzburg sowie in Tübingen und Freiburg im Breisgau studierte er Theologie und wirkte als Diakon in Kirchheim mit den Filialen Moos und Geroldshausen.
Zeit des Aufbruchs Am 25. Juli 1964 weihte ihn Bischof Josef Stangl in der Seminarkirche St. Michael - der Dom wurde damals noch wiederaufgebaut - zum Priester. Es folgten Kaplanstellen in Wörth am Main, Duttenbrunn, Hofheim, Goldbach und Zeil am Main.
Im September 1973 übernahm Balthasar Amberg die Pfarreien Ebenhausen und Pfersdorf. Seit dem wohnt er im Pfarrhaus in Ebenhausen. 1986 wurden ihm Oerlenbach und Eltingshausen anvertraut, während Pfersdorf zu Poppenhausen wechselte. Mit der Bildung der Pfarreiengemeinschaft "Immanuel" kam vor vier Jahren Rottershausen dazu.
Pfarrer Amberg ist Seelsorger mit Leib und Seele. "Als Kaplan erlebte ich den Aufbruch in der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Da herrschte eine so große Begeisterung, die ich mir heute sehnlichst wünsche", erklärt er. Im Mittelpunkt seiner Arbeit sieht er die würdige Feier des Gottesdienstes mit Verkündigung des Evangeliums und die Eucharistie.
Arbeit bis spät in die Nacht Viele weitere Aufgaben in Liturgie, Katechese, Diakonie, Ökumene und Seelsorge sowie in Verwaltung und Organisation warten tagtäglich auf ihn.
Die Abende füllen Sitzungen der Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen und Kindergartenvereine, Gespräche mit Eltern zu Taufe, Erstkommunion und Firmung, Treffen zu Ehevorbereitung und nach Todesfällen.
Er nimmt sich - wenn irgendwie möglich - Zeit für jeden. Oft brennt tief in der Nacht noch Licht in seinem Arbeitszimmer. Zum Ausschnaufen bleibt ihm wenig Freiraum. Zwei Wochen Urlaub gönnt er sich höchstens.
Als Pfarrer hat er auch viele Baumaßnahmen organisiert: Außen- und Innenrenovierungen der Kirchen in Ebenhausen und Eltingshausen, Umbau des Gößmannhauses in Ebenhausen zu einer Begegnungsstätte mit Jugendtreff, Generalsanierung des Pfarrzentrums in Oerlenbach und Neugestaltung des Kirchplatzes sowie Maßnahmen in den kirchlichen Kindergärten in Ebenhausen, Eltingshausen und Rottershausen.
Die politische Gemeinde belohnte sein großes Engagement mit der Bürgermedaille 1989 zum seinem Silbernen Priesterjubiläum und mit der Ehrenbürgerwürde vor fünf Jahren. "Unser Pfarrer ist derzeit unser einziger Ehrenbürger", sagt Bürgermeister Siegfried Erhard stets bei festlichen Anlässen.
Froh ist Pfarrer Amberg, dass ihm haupt- und ehrenamtliche Helfer zur Seite stehen: "Als wir die Pfarreiengemeinschaft gründeten, war ich ganz
zuversichtlich, die Ruhestandspriester Karl Memmel und Georg Hirschbrich zur Seite zu haben." Hart traf ihn der Tod von Pfarrer Hirschbrich. Wenn im Juni Gemeindereferentin Nicole Marx, die ihn sehr unterstützt, in Mutterschutz geht, werde es noch enger. Ihre Nachfolge werde sich kaum schnell regeln lassen.
Wie es weiter geht, lässt der Geistliche offen: "Ich will weiter am Aufbau des Reiches Gottes mitwirken, soweit mir Gott die Kraft schenkt." Aber ihm ist auch klar, dass die
Leitung der Pfarreiengemeinschaft an die Substanz geht.
Pfarrer Amberg liebt die Geselligkeit.Dies gilt auch an seinem Geburtstag, wenn sich dem Gottesdienst, den Blaskapellen, Gesangvereine und Fago-Bands ausgestalten werden, eine Begegnung im Pfarrheim anschließt. Auf Geschenke verzichtet er. Spenden gibt er an Hilfsaktionen wie "Kirche in Not" weiter oder verwendet sie für liturgische Anschaffungen in den Pfarreien.