Doris Kunstmann spielt zum Abschluss des 36. Theaterrings.
In den Jahren um die Jahrtausendwende war der französische Romancier und Dramatiker Eric-Emmanuel Schmitt ein sehr häufig gespielter Autor, einige Stücke wie etwa "Der Besucher" (1991) oder "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" (2003) gastierten damals beim Theaterring und wurden auch verfilmt. 2009 wurde auch das 2002 entstandene Stück "Oscar und die Dame in Rosa" verfilmt.
Die Inszenierung des Euro-Studio Landgraf mit Doris Kunstmann als "Dame in Rosa" stand schon im März 2020 für den 35. Theaterring auf dem Spielplan, musste aber seitdem aufgrund des Corona-Lockdowns immer wieder verschoben werden. Jetzt kommt es am Mittwoch, 16. Juni, als Abschluss des 36. Theaterrings auf die Bühne im Max-Littmann-Saal.
Herzensangelegenheit
Für Doris Kunstmann, die schon viele erfolgreiche Gastspiele im Laufe der Geschichte des Theaterrings in Bad Kissingen gab, ist die Rolle der "Dame in Rosa" eine Herzensangelegenheit. Die Regisseurin Petra Dannenhöfer hat die Inszenierung mit ihr für die Tournee erarbeitet.
Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr. Karten gibt es in der Tourist-Information oder über das Ticket-Service Center, Tel.: 0971/804 84 44.
"Die Dame in Rosa" gehört zu einer Gruppe von Frauen in rosa Kitteln, die sich in einer Klinik ehrenamtlich um schwerkranke Kinder kümmern. Ihr Protegé Oscar ist erst zehn, aber er weiß, dass er sterben wird. "Eierkopf" nennen ihn die anderen Kinder im Krankenhaus. Doch das ist für Oscar kein Problem, denn es ist nur ein Spitzname und tut nicht weiter weh. Schlimmer ist, dass der Arzt und Oscars Eltern Angst haben, darüber zu reden, dass keine Therapie sein Leben retten kann. Nur die "Dame in Rosa", hat den Mut, mit ihm über seine Fragen nachzudenken.
Briefe an Gott
Die "Dame in Rosa", rät ihm, dem lieben Gott jeden Tag in einem Brief über das zu schreiben, was ihn bewegt. Oscar, der nicht mal an den Weihnachtsmann glaubt, findet die Idee nicht wirklich gut. Aber Oma Rosa bringt ihn dazu, sich auf ihren "Lebensplan" für ihn einzulassen.
Ein Tag wie zehn Jahre
Er soll sich jeden Tag wie zehn Jahre seines Lebens vorstellen. Auf diese Weise schafft sie es, dass Oscar in seiner Fantasie ein ganzes Menschenleben zu durchleben scheint: erste Liebe, Eifersucht, Midlife-Crisis und das Alter - bis er mit 110 Jahren zu müde ist, um noch älter zu werden. Elke Heidenreich schwärmte: "Es ist ein unendlich zartes, schönes und liebevolles Buch. (...) Es ist eine Geschichte vom Kummer, vom Verlust, vom Tod, von der Liebe, vom Erwachsenwerden und von der Toleranz in dieser durchgeknallten Zeit, in der wir leben. Ein Lehrstück in Sachen Güte."