Orgelzyklus feiert Jubiläum

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Seit 20 Jahren ein eingespieltes Team die Schuke-Orgel der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche und Stadt-kantor Burkhard Ascherl. Fotos: Peter Klopf
Seit 20 Jahren ein eingespieltes Team die Schuke-Orgel der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche und Stadt-kantor Burkhard Ascherl. Fotos: Peter Klopf
Burkhard Ascherl und Brigitte Ascherl .
Burkhard Ascherl und Brigitte Ascherl .
 
Während bei reinen Orgel-Konzerten des Orgelzyklusses rund meist rund 120 Zuhörer kom-men, können es bei anderen Kon-zerten, wie das festliche Trom-petenkonzert von Burkhard Ascherl (li) und Roland Grau, schon bis zu 400 Konzertbegeis-terte sein.
Während bei reinen Orgel-Konzerten des Orgelzyklusses rund meist rund 120 Zuhörer kom-men, können es bei anderen Kon-zerten, wie das festliche Trom-petenkonzert von Burkhard Ascherl (li) und Roland Grau, schon bis zu 400 Konzertbegeis-terte sein.
 

Kultur   Regionalkantor Peter Rottmann hat vor 25 Jahren eine Konzertreihe ins Leben gerufen, die höchsten Ansprächen genügt. Heute laufen bei Burkard Ascherl die Fäden zusammen.

Aus kleinen Anfängen entstanden, ist der Bad Kissinger Orgelzyklus aus dem kulturellen Angebot der heiteren Kurstadt nicht mehr wegzudenken. Mit rund 12 Orgelkonzerten entführt er die Zuhörer in bekannte und unbekannte Klangwelten der Königin der Instrumente.

Die Entstehung geht zurück auf das Jahr 1988. Pater Illig, als zuständiger Seelsorger für die Jakobuskirche, regte und führte die Restaurierung und den Teilneubau der Steinmeyer-Orgel in
der Jakobuskirche an. Regionalkantor Peter Rottmann, der die Sonntagsgottesdienste dort musikalisch umrahmte, hat darauf hin 1989 den "Bad Kissinger Or-gelzyklus" ins Leben gerufen. Mit einem einwöchigen Abstand standen vier Orgelkonzerte in der Jakobuskirche auf dem Pro-gramm. Als Rottmann im Herbst 1993 seine Tätigkeit in den Raum Münnerstadt verlagerte, bat er Burkhard Ascherl, der gerade die Kantorstelle in der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche angetreten hatte, den Orgelzyklus zu übernehmen.

Für Ascherl war dies gleich eine Herausforderung, wie er sagt. Denn das erste Konzert erfolgte bereits nach der Segnung der ebenfalls neuen Schuke-Orgel in der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche. Somit sind eigentlich drei Jubiläen zu feiern: 25 Jahre Orgelzyklus, 20 Jahre Schuke-Orgel und 20-jähriges Dienstjubiläum von Ascherl als Stadtkantor der Herz-Jesu-Gemeinde. Kontinuierlich baute Ascherl den Orgelzyklus aus. Die zehn bis zwölf Konzerte verteilte er über das ganze Jahr und nahm in die Veranstaltungsreihe auch Gesangs- und andere Instrumente auf.

Der musikalische Spagat

So war am vergangenen Weihnachtensfest ein Konzert für Orgel und Trompete eines der Highlights. Dabei ist der Spagat für Ascherl, geeignete Organisten zu finden und ein Programm zusammenzustellen, welches die meisten unbedarften Zuhörer, die überwiegend Gäste der Stadt sind, nicht zu überfordern. "Man muss sich klarmachen, dass sich nur rund 4 % der Bevölkerung für klassische Musik interessieren. Die meisten Orgelstücke kennen die Leute nicht. Deshalb muss etwas vorhanden sein, das einerseits Organisten fordert und andererseits das Publikum begeistert", so Ascherl. Die Orgelspieler wähle er nach Empfehlungen anderer Organisten aus.
Der Zyklus trägt sich selbst und hat nichts mit der Herz-Jesu-Gemeinde zu tun. Alle Einnahmen, auch die seiner eige-nen Konzerte gehen in einen Topf, woraus die Gastorganisten bezahlt würden, betont der Stadtkantor. Die meisten hätten ein Konzertdiplom. Dies sei für die Qualität der Musik ganz wichtig. Rund drei bis sechs Monate brauche ein Organist, um neue Konzertliteratur aufführungsfertig zu erarbeiten. Bei der Auffrischung vorhandenen Repertoires braucht man weniger Zeit.

Auf drei Ebenen arbeitet der Organist: rechte Hand, linke Hand und Füße. Das ist eine Herausforderung, wenn man die Melodie auch noch mehrstimmig spielen muss. "Wenn das nicht sitzt, geht man baden", schmunzelt Ascherl. Starke Frau im Hintergrund ist Ehefrau Brigitte Ascherl, die eine ausgebildete Sopranistin ist. Teilweise hilft sie ehrenamtlich bei der Organisation des Zyklusses und tritt als Sängerin dort auf. Gemeinsam mit ihrem Ehemann engagiert sie sich beim Chor der Städtischen Musikschule und dem Chor der Herz-Jesu-Pfarrei und erarbeitet jährlich ein Kindermusical.

Vorgeschmack auf die Konzerte des Orgelzyklusses die vom 20. April bis 27. Oktober 2013 stattfinden, kann man sich nach jedem Sonntagsgottesdienst holen, bei dem Burkhard Ascherl jeweils ein Stück interpretiert.