Ohne Helfer rockt nichts

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Festival-Organisatorin Veronika Loose ist auf Helfer wie Tommy Vay angewiesen, damit es beim "Umsonst & Draußen" ordentlich rockt. Foto: Markus Klein
Festival-Organisatorin Veronika Loose ist auf Helfer wie Tommy Vay angewiesen, damit es beim "Umsonst & Draußen" ordentlich rockt. Foto: Markus Klein
Die Bad Kissinger Band "Soundladen" mit (von rechts) Sebastian Mahr, Leslie Nielsen, Johannes Antretter, Timo-Jan Deen, Larissa Hoppe, Florian Kirchner, Niklas Schmitt und Dominik Grom. Foto: Benedikt Borst
Die Bad Kissinger Band "Soundladen" mit (von rechts) Sebastian Mahr, Leslie Nielsen, Johannes Antretter, Timo-Jan Deen, Larissa Hoppe, Florian Kirchner, Niklas Schmitt und Dominik Grom.  Foto: Benedikt Borst
 

Beim "Umsonst & Draußen" spielen am Wochenende über 30 Bands. Organisatorin Veronika Loose ist dafür auf Helfer und gutes Wetter angewiesen.

Am Wochenende scheppern die Gitarren, wummern die Bässe, brummen die Bläser und röhren die Stimmen: Beim 22. Umsonst & Draußen Festival (U&D) spielen über 30 Bands auf drei Bühnen auf dem ehemaligen Kasernengelände in Bad Kissingen Rock, Pop, Rap und Funk. "Ich versuche, eine möglichst große Bandbreite abzudecken", sagt Veranstalterin Veronika Loose.


Wie der Name des Festivals verrät, spielen die Bands unter freiem Himmel und es kostet keinen Eintritt. Das freut die Besucher, macht es aber auch schwer für die Organisatorin.

"Vergangenes Jahr sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt sie. Grund war ein Gewitter am Samstag. "Wir mussten kurz die Musik abstellen. Da sind viele Heim gegangen, obwohl es nur 15 Minuten waren." Gäbe es ein von den Besuchern bezahltes Ticket, würden die Leute nicht so einfach gehen, meint Loose. Da das Festival aber kostenlos bleiben soll, ist der Getränkeverkauf und eine hohe Besucherzahl notwendig, um Musik- und Lichtanlage sowie die Sicherheitskräfte bezahlen zu können. Im vergangenen Jahr hat es mit rund 4500 Besuchern gerade so gereicht. "Schon vor Monaten habe ich mir deshalb beim Universum gutes Wetter für das kommende Wochenende gewünscht", sagt Loose. "Aber man weiß nie. Es ist jedes Mal wieder spannend."

Doch ob Regen oder Sonnenschein: Möglich sei das große Fest nur, weil sich so viele Leute ehrenamtlich dafür engagieren. 40 Helfer zählt Loose für dieses Jahr. Sie bauen die Bühnen und Stände auf, schließen die Anlagen an und verkaufen Getränke. "Es ist jedes Mal toll zu erleben, wie die das auf die Beine stellen", freut sich Loose. "Das Festival lebt von den Helfern."


Erst die Feier, dann der Master

Auch Loose hat beim Getränkeverkauf angefangen, bevor sie im vergangenen Jahr den Vorsitz von Tobias Schneider übernahm. "Ein schönes Hobby, das für drei Wochen zum Vollzeitjob wird", sagt die Eventmanagment-Studentin, die eigentlich ihre Master-Arbeit anfangen sollte. "Aber zuerst kommt das Festival." Loose hatte einen schweren Start: 2014 hatte es zum ersten Mal seit dem Jahr 1998 kein U&D in Bad Kissingen gegeben. Doch die Eventmanagement-Studentin frischte die Bandliste mit internationalen Gästen auf und organisierte 2015 ein gut besuchtes U&D, trotz des Gewitters. Sie leitete die Zusammenarbeit mit dem internationalen Nachwuchsband-Wettbewerb "Emergenza" ein, wodurch im vergangenen Jahr eine Band aus Frankreich auftrat. Diesmal sind "Ripstone" aus der Schweiz zu Gast. Der Rest vom Fest sind neue und alte Gesichter aus der Region. "Das U&D soll auch junge und regionale Bands fördern", sagt Loose.

Schlagzeuger Timo-Jan Deen wird am Freitagabend zum vierten Mal auf dem Festival spielen. Er gehört zur Bad Kissinger Band "Soundladen." Die zehnköpfige Soul-, Jazz- und Rock-Kombo hatte ihren ersten Auftritt im Jahr 2012 auf dem U&D. "Dafür sind wir immer noch dankbar", sagt Deen.


Besondere Location für Alle

"Es ist eine ganz besondere Location: Coole Leute, Feiern unter freiem Himmel und die Möglichkeit, mit anderen Bands in Kontakt zu treten. Ein Traum!" Soundladen spielt am Freitagabend, Fans dürfen laut Deen einige neue Lieder erwarten."Ansonsten wird unser Auftritt gewohnt gut: Tanzen, Freude, Party." Mitfeiern darf übrigens jeder, der Lust hat: "Wir machen das nicht nur für die Jugend", sagt Loose, "letztes Jahr war eine 80-jährige Frau da, die hat auch getanzt."