Oerlenbacher Musikverein weiht neues Vereinsheim ein

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Seinen Segen erhielt das neue Musikerheim im Hannbusch. Auf unserem Foto (v. r.) Vorsitzender Franz Kuhn, Bürgermeister Siegfried Erhard und die Pfarrer Philipp Klein und Balthasar Amberg. Fotos: Stefan Geiger
Seinen Segen erhielt das neue Musikerheim im Hannbusch. Auf unserem Foto (v. r.) Vorsitzender Franz Kuhn, Bürgermeister Siegfried Erhard und die Pfarrer Philipp Klein und Balthasar Amberg. Fotos: Stefan Geiger
 
In viel Eigenleistung wurde das Haus von den Musikern renoviert.
In viel Eigenleistung wurde das Haus von den Musikern renoviert.
 
 
Die Madonna hat ihren Platz am Musikerheim gefunden.
Die Madonna hat ihren Platz am Musikerheim gefunden.
 

Der Musikverein Oerlenbach feierte die Einweihung seines neuen Domizils. Die Nachbarn freuen sich über die Musiker.

Lob von allen Seiten erhielt der Musikverein Oerlenbach, der sich mit großer Unterstützung der Gemeinde mitten im Ort ein einst bäuerliches Anwesen zu einem Vereinsheim umbaute und verbunden mit einem "Tag der offenen Tür" einweihte. Vor allem der große Probenraum im Obergeschoss, der bereits seit einigen Monaten genutzt wird, beeindruckte.

"Ich bin begeistert, wie toll das einstige Wohnhaus hergerichtet wurde", äußerte sich die frühere Besitzerin Dorothea Seufert, von der die Gemeinde den Hof gekauft hatte. "Ich kann nur staunen und dem Musikverein gratulieren."

"Am 31. Mai 2010 starteten wir mit dem Umbau", berichtete Vorsitzender Franz Kuhn. "Den Plan fertigte unser Vereinsmitglied Burkard Kuhn, nachdem einige Zeit zuvor die Gemeinde das Anwesen erworben hatte als Maßnahme gegen Leerstände." In der Anfangsphase hätten viele mit angepackt, um auszuräumen, das ehemalige Wohnhaus zu entkernen und Anbauten abzubrechen. "Im Haus entfernten wir Treppe und Decke zum Dachraum. Dafür erstellten wir einen Anbau für Treppe und Toiletten. Am 6. November 2010 feierten wir Richtfest als wichtige Zwischenstation", ergänzte Kuhn. In der Folge seien vor allem Facharbeiten nötig gewesen, um die einzelnen Bereiche herzurichten.

Der Probenraum wurde schall- und wärmegedämmt, erhielt eine Akustikdecke und bestand bei der ersten Probe am 8. November 2012 seine Bewährungsprobe. Fertig seien die weiteren Bereiche im Untergeschoss.

Es geht noch weiter

"Stillstand haben wir noch nicht", erläuterte Kuhn weiter, "denn wir richten den Nebentrakt als Lager und für Verkaufsstände sowie die Hoffläche her. Bis zum Sommerfest am 3. und 4. August wollen wir einen Schritt weiter sein." Auf ihren angestammten Platz an der Hauptansicht sei die Hausmadonna, die zunächst an die Retzbachwallfahrer gegeben worden war, zurückgekehrt. Allen Helfern, die bislang 8000 ehrenamtliche Stunde aufbrachten, allen Sponsoren mit Bäckermeister Rainer Ludwig an der Spitze und der Gemeinde, die nach wie vor Eigentümerin ist und viele Aufwendungen mittrug, sagte der Vorsitzende Dank.

"Heute ist ein Festtag für den Musikverein Oerlenbach und das gesamte kulturelle Leben in unserer Gemeinde", würdigte Bürgermeister Siegfried Erhard. Im eigenen Domizil könne der Verein ungestört seine Interessen wahrnehmen und vor allem die musikalische Aus- und Weiterbildung fördern.

"Örtliches Geschehen ohne Musik ist unvorstellbar", betonte Erhard. Immer wieder begeistere die Trachtenkapelle unter Dirigentin Doris Eckert mit hervorragenden Vorträgen. Analog zu Ebenhausen und Rottershausen, wo über Städtebauförderung bzw. Dorferneuerung Zuschüsse gewährt wurden, habe die Gemeinde das Musikerheim mitgetragen und für Material, Fachfirmen, Infrastruktur wie Strom, Wasser und Abwasser, Erwerb, Notar und Versicherungen bislang 203 551,86 Euro ausgegeben. "Die Gemeinde beweist einmal mehr, welchen Stellenwert sie Musik und Kultur beimisst", versicherte Erhard.

Scheckübergabe

Aus den Zinserlösen der Kulturstiftung Sonnenschein überreichte Bürgermeister Erhard an den Musikverein für Jugendarbeit und Ausstattung des Vereinsheims einen Scheck über 1000 Euro.

"Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!" Unter dieses Wort aus dem Psalm 150 stellten die Pfarrer Balthasar Amberg und Philipp Klein die kirchliche Segnung. Die Bibel zähle viele Instrumente auf, die zur Ehre Gottes erklingen und den Dank aller, die Odem, die Atem haben, bezeugen. Gebete und Fürbitten sowie Lieder, die die Rentnerband unter Klaus Münch begleitete, umrahmten die Einweihung, zu der etwa 130 Gäste, unter ihnen die Ehrenmitglieder Maria Kraut, Emil Kuhn, Stefan Hirt und Klaus Münch, gekommen waren.

Dass das Vereinsheim in einem Wohngebiet Probleme bereiten könnte, verneint Nachbar Siegfried Bieber: "Es gibt überhaupt keinen Ärger, im Gegenteil, wir freuen uns, wenn nebenan die Kapelle probt. Manchmal hören die gar zu früh auf. Gerne würden wir noch länger die Musik genießen." Ebenso störe nicht, wenn die Mitglieder mit ihren Autos kommen und wegfahren. Nur gut sei es, wenn hier im Altort gefeiert werde: "Wir freuen uns auf das Sommerfest", so die Biebers, denen alle, die mit ihnen am Tisch saßen, beipflichteten.