Personalstand bei der Stadt zieht wieder an

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In den städtischen Dienstgebäuden, nicht nur am Rathausplatz, arbeiten jetzt wieder etwas mehr Menschen als in den von Stellenabbau geprägten vergangenen Jahren. Siegfried Farkas
In den städtischen Dienstgebäuden, nicht nur am Rathausplatz, arbeiten jetzt wieder etwas mehr Menschen als in den von Stellenabbau geprägten vergangenen Jahren. Siegfried Farkas

Die Zeit beständigen Stellenabbaus bei der Stadt Bad Kissingen ist vorbei. Das geht aus dem Personalbericht von Hauptamtsleiterin Kerstin Heinisch hervor.

Der typische Bedienstete der Stadt Bad Kissingen ist ein Mann, unbefristet beschäftigt und wird nächstes Jahr 50. Das geht aus dem Personalbericht der Stadt hervor. Die Zeit beständigen Stellenabbaus bei der Stadt Bad Kissingen ist vorbei. Im zu Ende gehenden Jahr erhöhte sich die Zahl der Jobs in der städtischen Verwaltung und im Servicebetrieb um fast fünf Stellen und damit deutlich. Für 2018 ist aktuell ein weiterer Anstieg um rechnerisch 1,63 Stellen geplant. Wie weiter aus dem Personalbericht von Hauptamtsleiterin Kerstin Heinisch hervorgeht, ist damit dann das Niveau von 2008 wieder erreicht.


257,53 Stellen im Stellenplan

Die Zahl der Stellen beziffert Kerstin Heinisch für heuer mit 257,53. Die Zahl der städtischen Mitarbeiter ist allerdings höher. Zum Stichtag 31. Oktober gibt Kerstin Heinisch die Zahl mit 299 an. Das macht unmittelbar deutlich, dass nicht alle Mitarbeiter der Stadt in Vollzeit beschäftigt sind. Insgesamt beträgt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten 36 Prozent. 29 Prozent sind Frauen, sieben Prozent Männer.
Bei genauerer Betrachtung sind die Zahlen aus dem Stellenplan aber mit gewisser Vorsicht zu betrachten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Plan. Und Pläne sind selten ganz verwirklicht. Soll heißen: Besetzt waren in diesem Jahr, als Stichtag gilt der 30. Juni, nur 231,5 Stellen. Das sind 26,38 weniger als im Stellenplan ausgewiesen.
Aus Sicht der städtischen Personalverwaltung ist das Jahr 2017 ein historisches: So viele "Stellenbewegungen", erklärt Heinisch, wie heuer, habe es noch nicht gegeben. 27,96 neu besetzte Stellen stehen hier zu Buche. Rechne man die Einstellungen von Aushilfen und von Auszubildenden hinzu, seien im laufenden Jahr sogar 87 Einstellungen getätigt worden.


Bereitschaft zum Jobwechsel

Auch bei den Kündigungen oder Auflösungen von Verträgen sei mit elf solchen Vorgängen 2017 "der Höchststand der bisherigen Aufzeichnungen erreicht", schreibt Kerstin Heinisch. Die Hauptamtsleiterin führt das unter anderem darauf zurück, dass die freie Wirtschaft "mit ihrer deutlich besseren Bezahlstruktur" vor allem für junge Leute attraktiver sei. Dazu komme die ganz allgemein steigende Bereitschaft zum Jobwechsel. Berufliche Stationen würden nicht "mehr als lebenslange Betätigung gesehen".
Dass es immer schwieriger wird, geeignetes Personal zu finden, merkt die Stadt besonders im Bereich der Schwimmbäder. Es bereite grundsätzlich Probleme, im Bereich Bäderfachangestellte und Rettungsschwimmer Bewerber anzulocken. Besonders schwierig sei das, wenn man die Stellen nur auf die Sommersaison beschränkt.


Suche wird immer schwieriger

Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Eissporthalle hat sich das heuer so ergeben. Drei Stellen von Mitarbeitern, die aus diesem Bereich ausschieden, seien nur noch auf die Saison des Terrassenschwimmbads begrenzt nachbesetzt worden. Weitere Mitarbeiter der Eissporthalle seien dort noch mit der Einarbeitung der Käufer oder an anderer Stelle beschäftigt. Betriebsbedingte Kündigungen wegen des Verkaufs der Halle habe man ausgeschlossen.
Bei den Personalkosten wird nach Heinischs Angaben heuer der Haushaltsansatz von 14,4 Millionen Euro eingehalten. Für nächstes Jahr sei eine Steigerung um 308 000 Euro zu erwarten. Ein Großteil dieses Anstiegs ergebe sich aus den zu erwartenden tariflichen Erhöhungen.


Kritik an Anstieg der Kosten

Dazu kommt voraussichtlich das Gehalt eines Wirtschaftsförderers. Michael Wieden, der Wirtschaftsförderer der vergangenen Jahre, arbeitete auf einer Art Honorarbasis. 2017 blieb die Aufgabe zudem unbesetzt.
Der Anstieg der Personalkosten fand übrigens politisch im Stadtrat nicht ungeteilte Zustimmung. Die CSU-Fraktion kritisierte vor allem die Erhöhung im laufenden Jahr.


Personal in Zahlen

Von den 299 bei der Stadt beschäftigen Menschen sind 57 Prozent Männer und 43 Prozent Frauen. Der überwiegende Teil, nämlich 50 Prozent Männer und 14 Prozent Frauen arbeiten in Vollzeit. 29 Prozent Frauen und sieben Prozent Männer arbeiten Teilzeit.
Nur vier Prozent der städtischen Bediensteten sind in befristeten Arbeitsverhältnissen. Der Anteil von Menschen mit Behinderung beträgt acht Prozent. Als Durchschnittsalter aller städtischen Beschäftigten hat die Personalverwaltung 49,57 Jahre errechnet. Die Verwaltung ist mit 48,89 Jahren etwas jünger. Der Servicebetrieb mit einem Durchschnitt von 51,38 Jahren etwas älter.
Siegfried Farkas