Großes Gerangel gibt es um die Spitzenplätze auf der Landesliste der bayerischen Grünen.
Aktuell sind die unterfränkischen Grünen nicht im Bundestag vertreten. Bei der Wahl 2017 soll das wieder anders werden: Manuela Rottmann aus Hammelburg hofft auf einen aussichtsreichen Platz, wenn über 300 Delegierte der Partei am kommenden Freitag und Samstag in Augsburg die bayerische Liste für den Urnengang aufstellen.
Wettbewerb wird härter
Es wird ein heftiges Gerangel um die ersten Plätze geben. Neun Abgeordnete stellen die bayerischen Grünen derzeit in Berlin. Viel mehr werden es auch dann nicht werden, wenn die Partei ihr Ergebnis von 2013 (8,4 Prozent) etwas steigert. Der Wettbewerb wird härter: Neben CSU, SPD, Linken und Grünen haben auch AfD und FDP berechtigte Hoffnungen, etwas vom Kuchen - aktuell zählt der Bundestag 80 Abgeordnete aus Bayern - abzubekommen.
Auch innerparteilich ist die Konkurrenz groß. Sieben der neun amtierenden Grünen-Abgeordneten treten wieder an, darunter das Spitzen-Quartett von 2013 mit Claudia Roth, Toni Hofreiter, Ekin Deligöz und Dieter Janecek. Insider glauben nicht, dass sich jemand traut, die Etablierten anzugreifen. Ab Platz fünf indes sei mit Kampfabstimmungen zu rechnen.
Für diesen Platz will neben der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer auch Margarete Bause, bislang Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, antreten. Ihre Kandidatur stößt aber nicht nur auf Zustimmung, vor allem weil Bause als Münchnerin eine weitere Oberbayerin auf der Liste wäre, viele Parteifreunde sich aber mehr Vertreter aus dem übrigen Freistaat wünschen. Manche sähen auch lieber mal ein neues Gesicht, hieß es hinter vorgehaltener Hand neulich beim Landesparteitag in Schweinfurt.
Gute Chancen also auch für Manuela Rottman? Die 44-Jährige hat überlegt, sich ebenfalls um Platz fünf zu bewerben. Nun aber will sie erst bei der Abstimmung um Platz sieben (die geraden Listenplätze stehen bei den Grünen Männern zu) aufs Kandidatenkarussell aufspringen.
Hinter Rottmann steht der Bezirksverband Unterfranken. Die Juristin wurde nach drei öffentlichen Foren zur Spitzenkandidatin gekürt. Die Hammelburgerin punktet mit ihrem politischen Lebenslauf. Sie war Bundessprecherin der Grünen Jugend sowie Umwelt- und Gesundheitsdezernentin unter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) in Frankfurt.
Michael Czygan