Rund 100 Leser der Saale Zeitung kamen am Sonntag zu einer Wanderung durch die Weinberge zwischen Wirmsthal, Ramsthal, Sulzthal und Euerdorf. Sie lernten eine Gegend kennen, die für viele zwar vor der Haustüre liegt, aber noch immer Neues bieten kann.
137 Kilometer von Kulmbach nach Wirmsthal zu einer Leserwanderung der
Saale Zeitung fahren? Für Edgar Friedmann war das keine Frage. Eher selbstverständlich. Mit seiner Frau hat er schon an einigen Leserwanderungen teilgenommen, die von den Zeitungen der Mediengruppe Oberfranken veranstaltet werden. Nach Wirmsthal kam er gerne, in ein Neuland sozusagen, und vor Ort gab es gleich eine Überraschung für das Ehepaar Friedmann.
Als alle
Teilnehmer der diesjährigen Weinbergwanderung von Wirmsthal nach Wirmsthal über Ramsthal und Euerdorf da waren, zählte
Saale Zeitung Redaktionsleiter Paul Ziegler exakt 100 Teilnehmer. "Soviel waren bei den anderen Wanderungen nie dabei", stellte Edgar Friedmann fest, "das ist schon gewaltig". Das Angebot war aber auch verlockend: Mit Bernhard Gößmann-Schmitt aus Ramsthal, Winzer Matthias Büttner (Wirmsthal/Hammelburg) und Peter Piel
(Untere Naturschutzbehörde) waren Fachleute dabei, die in knapp fünf Stunden während der Wanderungen alles zu Natur, Landschaft und Wein fachkundig erzählen konnten. Und sie taten es. Sehr kurzweilig, sehr informativ, immer bereit, Fragen zu beantworten.
Ein herrlicher Tag Anfangs stand über allem die reine Freude über einen herrlichen Tag und optimales Wanderwetter.
"Sie haben eine richtige Entscheidung getroffen", sagte Paul Ziegler eingangs, "heute hierher nach Wirmsthal zu kommen." Und los ging's, von Wirmsthal über den "alten Postweg" nach Ramsthal. Dieser Weg, erklärte Bernhard Gößmann-Schmitt, wurde, wie der Name schon sagt, früher von den Postboten genommen, die zwischen Ramsthal und Wirmsthal die Post austrugen.
Die Zeiten sind vorbei, der Weg aber noch gerne genutzt: als Wanderweg.
Heute heißt er "Poetischer Waldwanderweg", weil an seinem Rand 17 Tafeln mit Gedichten aufgestellt sind. Es sind Gedichte zu jeder Jahres- und Tageszeit. Man muss nicht alle gleich auf einmal lesen, sondern kann wiederkommen, meinte der Wanderführer, und immer was neues entdecken. Neuland war dieser Weg im Übrigen auch für einige Einheimische, wie für Georg Riedmann aus Garitz.
Den Weg von Arnshausen nach Ramsthal kennt er bestens, ist er schon oft gelaufen, aber diesen von Wirmsthal nach Ramsthal, "den habe ich noch nicht gekannt", musste er feststellen.
Aus Ober- und Mittelfranken Rund 50 der Teilnehmer an der jüngsten Leserwanderung kamen im Übrigen aus dem oberfränkischen und mittelfränkischen Bereich, aber aus Aschach, Bad Brückenau und Oberthulba waren interessierte Leser mit
von der Partie.
Nach einer kleinen Rast an den Teichen zwischen Sulzthal und Euerdorf ging es weiter in die Marktgemeinde. Dort warteten am Museum "Terra Triassica" Bürgermeisterin Patricia Schießer und Michael Lenz. Mit einer kurzen Rast im idyllischen Innenhof des Museums konnte man einen kurzen Museumsbesuch verbinden. In der Dauerausstellung im alten Forsthaus erzählen Versteinerungen vom Wandel der triassischen Lebenswelt im Gebiet des heutigen Mainfrankens.
Infos, die man im weiteren Verlauf der Wanderung in natura erleben konnte.
Auf dem Haarberg Denn der "obere" Rückweg von Euerdorf nach Wirmsthal führt über den Haarberg, wo man in einem kleinen Steinbruch die erdgeschichtliche Entwicklung der Gegend bestens nachvollziehen kann.
Michael Lenz erklärte die Entstehung der Anlage (mit Schaubildern) und Peter Piel hatte in seinem Rucksack sogar drei Steine mitgebracht. Es waren die Steinarten, für die die Gegend bekannt ist: Buntsandstein, Muschelkalk und Basalt. Hält man diese Steinarten nebeneinander, erkennt man in ihnen - mit etwas Phantasie - die Farben der deutschen Nationalfahne: schwarz - rot - gold.
Zum Abschluss: 2012er Spätlese Zum
Abschluss der Wanderung hatte Winzer Mattias Büttner mit seinem Vater Ludwig in den Weinbergen noch eine Überraschung vorbereitet: Unsere Leser sollten natürlich den guten Wein der Region probieren können, noch dazu mitten in den Weinbergen. Die Büttners hatten einen 2012er Silvaner Steinberg Spätlese aufgemacht, gut gekühlt, ein besonderes Tröpfchen, das zum Ende die besten Eindrücke, die man eh von der Landschaft, den Menschen und dem, was man hier
alles erleben kann, noch verstärkte.
Ein perfekter Tag "Wir sind beim nächsten Mal wieder dabei", sagte Matthäus Schaffer aus Höchstadt, der mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar zu dieser Wanderung angereist war. "Das war super toll", schwärmte er. Er war mit dieser Meinung nicht alleine.
Ein besonderer Dank ging zum Abschluss von
Saale Zeitung Redaktionsleiter Paul Ziegler an die Wanderführer, die mit großem Sachverstand erzählt und informiert hatten und an die Familie Büttner für das krönende Finale in den Wirmsthaler Weinbergen. Beim Weinfest am Feuerwehrhaus ließ man den gelungenen Tag ausklingen.
