Landesgartenschau: Wie geht es nach der Absage weiter?

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Die Südstadt, hier rund um den Schlachthof, war zentraler Teil in den Planungen für eine Landesgartenschau in Bad Kissingen. Verschiedene Themen werden weiter verfolgt.
Die Südstadt, hier rund um den Schlachthof, war zentraler Teil in den Planungen für eine Landesgartenschau in Bad Kissingen. Verschiedene Themen werden weiter verfolgt.
Wolfgang Dünnebier

Nach dem Aus für die Landesgartenschau-Pläne der Stadt bleiben Fragen offen: Wird es eine neue Bewerbung geben? Und was wird aus den vorgestellten Projekten?

Im August hat die Stadt Bad Kissingen die Absage für ihre Bewerbung um die Austragung einer Landesgartenschau in den Jahren 2028 bis 2032 erhalten. Wie Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) nun erklärt, ist das Kapitel für Bad Kissingen damit auch geschlossen. "Es wäre möglich, sich in fünf Jahren wieder zu bewerben. Das strebe ich nicht an", so Vogel auf Anfrage dieser Redaktion.

Projekte nicht vom Tisch

Das bedeute allerdings nicht, dass damit auch die im Rahmen der Bewerbung vorgestellten Projekte vom Tisch sind. "Viele aufgeworfene Fragen, wie die Zukunft des Hans-Weiß-Sportparks oder der Alten Stadtgärtnerei, hätten sich mit oder ohne Landesgartenschau gestellt", sagt Vogel.

Man habe nun durch die Planungsphase einige "stimmige Antworten, welche die breite Zustimmung in der Stadtgesellschaft und im Stadtrat gefunden haben", so der OB. Insgesamt hatte Bad Kissingen mit seiner Bewerbung die Absicht geäußert, "Quartiere zu entwickeln und zusammenzuführen", wie es Landschaftsarchitekt Raimund Böhringer (Wunsiedel) Anfang Februar im Rahmen einer Präsentation formuliert hatte. "Die Landesgartenschau ist ein Projekt der Stadtentwicklung", sagte Böhringer damals.

Areale zu neuem Leben erwecken

Ziel sei es, etwas zu machen, was bleibt und die Stadt im Wettbewerb mit anderen Städten attraktiver macht, so der Landschaftsarchitekt im Rahmen seiner Präsentation. Diese Vision hatte sich in der Bewerbung auf fünf Bausteine in der Stadt konzentriert: die Bereiche Bahnhof, Stadtgärtnerei/Ballinghain, Bürger-Sport-Park, Schlachthof/Lindesmühle sowie Campingplatz/Saale.

Im Kern ging es darum, derzeit nicht oder aus Sicht der Stadtverwaltung nicht optimal genutzte Areale zu neuem Leben zu erwecken und Verbindungswege zwischen den jeweiligen Bereichen zu schaffen. Der Fokus lag auf der Südstadt. Dies habe die Stadt, so geht es aus den Bewerbungsunterlagen hervor, in einzelnen, zeitlich aufeinander abgestimmten Schritten bis zu einer möglichen Landesgartenschau verwirklichen wollen.

Einen Schritt weiter

Unabhängig davon, dass diese nicht stattfinden wird, sei man durch die Planungsphase einen Schritt weiter, so Vogel.

"Nun gilt es, daran weiterzuarbeiten. Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe wird sich damit beschäftigen und dem Stadtrat, in Abhängigkeit von der Haushaltslage, Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreiten", erklärt Oberbürgermeister Vogel. "Da die Landesgartenschau ohnehin erst für 2030 bis 2032 angedacht war, geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit."

Artikel von Simon Snaschel und Wolfgang Dünnebier