Doch es gab auch Artikel, an denen die Kunden schwerer wegzuschleppen hatten. Von hölzernen Bänken über geflochtene Rentiere bis hin zum Weidekorb fand vieles reißenden Absatz.
Transporttechnisch noch einmal eine ganz andere Nummer werden Möbel und fest installierte Raumdekoration aus dem Schloss. Manches hatte Ewald Hupp schon von Vorbetreibern übernommen und Etliches dazu selbst zusammen getragen. Nach einer Sichtung der verbliebenen Stücke wird es voraussichtlich im Januar dazu einen weiteren Verkauf geben.
Brustharnische aus dem 14. Jahrhundert
Zur Auswahl stehen wahrscheinlich auch noch echt alte Stühle aus einem französischen Schloss oder die Brustharnische in der Eingangshalle, die zum Teil tatsächlich aus dem 14. Jahrhundert stammen sollen. "Für manches haben sich bereits Interessenten angemeldet", sagt Susanne Läbe, die Tochter von Ewald Hupp.
Aufgelöst wird auch das Höfling-Zimmer mit einigen großformatigen Werken und dem charakteristischen Zimmerschild, das auch einzelne Pinsel des Hammelburger Künstlers Robert Höfling zur Schau stellt. "Über Preise wird nicht gesprochen", verrät Gabi Ebert, doch fünfstellige Angebote für die Bilder scheinen nicht ganz abwegig.
Mit zu der Entscheidung, das Schloss komplett zu räumen, habe auch die Überlegung gestanden, dass die Einrichtung ja nicht besser werde, wenn das Hotel und Restaurant vorerst geschlossen bleibt. "Wir wissen ja nicht, wie lange das dauert", sagt Susanne Läbe.
Rückkehr nicht ganz ausgeschlossen
Ganz möchte sie nicht ausschließen, dass die Gastronomenfamilie zurückkehrt, falls es mit der Sanierung der Burg durch die Stadt Hammelburg etwas wird. Vergeblich habe man schon länger ein Konzept vorgestellt, dass eine Erweiterung von 14 auf 25 Zimmer oder, mit dem Leutehaus links neben dem Eingangsportal in den Schlosshof, sogar 35 Zimmer vorgesehen hätte. Dafür hätte man selbst mitinvestiert. Denn nur mit mehr Zimmern sei das Hotel rentabel zu betreiben, sagt Läbe.
Wie es nun mit der Burg weiter geht, ist noch offen. Der Pachtvertrag läuft Ende März aus. Bis dahin sollen noch einzelne Reservierungen abgearbeitet werden. Was in den Räumen auf jeden Fall verbleibt, sind die äußerst dekorativen, gusseisernen Kanonenöfen. Sie werden längst nicht mehr angeschürt, sind aber einfach zu schwer, um sie ohne großen Aufwand aus dem Gebäude zu bekommen. Wolfgang Dünnebier