Fuscht feiert die Goldmedaille

1 Min
Fuscht feiert Gold: Die Freude war groß, als Fuchsstadt beim Bezirksentscheid im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" neben Wipfeld zum Sieger gekürt wurde. Jetzt geht es weiter zum Landesentscheid.
Fuscht feiert Gold: Die Freude war groß, als Fuchsstadt beim Bezirksentscheid im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" neben Wipfeld zum Sieger gekürt wurde. Jetzt geht es weiter zum Landesentscheid.
Martina Wild
Das in der Energiewende besonders aktive Fuchsstadt nahm die erste Goldurkunde aus der Hand von Regierungspräsident Eugen Ehmann in Empfang. Foto: Katja Gerner
Das in der Energiewende besonders aktive Fuchsstadt nahm die erste Goldurkunde aus der Hand von Regierungspräsident Eugen Ehmann in Empfang. Foto: Katja Gerner
 
Otto Hünnerkopf hatte als Bezirksvorsitzender des Verbands für Gartenbau und Landespflege auch noch den 1. Preis der Vielfaltsmeisterschaft Unterfranken dabei: Dieser ging an die Gartenbauer in Fuchsstadt für ihr Engagement beim insektenfreundlichen Erlebnisgarten. Foto: KAtja Gerner
Otto Hünnerkopf hatte als Bezirksvorsitzender des Verbands für Gartenbau und Landespflege auch noch den 1. Preis der Vielfaltsmeisterschaft Unterfranken dabei: Dieser ging an die Gartenbauer in Fuchsstadt für ihr Engagement beim insektenfreundlichen Erlebnisgarten. Foto: KAtja Gerner
 

Das ganze Dorf war auf den Beinen, als die Bewertungskommission von "Unser Dorf hat Zukunft" kam, und es hat sich gelohnt: Fuchsstadt hat im Bezirksentscheid gewonnen. Was den Ausschlag gab und wie es weiter geht.

Die Mühen wurden belohnt: Fuchsstadt ging aus dem Bezirksentscheid im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" als Sieger hervor und nahm am Samstag in Kolitzheim die Goldmedaille mit nach Hause. Bürgermeister René Gerner (ZAG) hat schon während der Preisverleihung die Fuchsstädter via Dorf-App, die bereits 800 Menschen nutzen, über den Erfolg informiert und am Abend in die Dorfwirtschaft eingeladen, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet.

Als Vielfaltsmeister gekürt

Spontan wurde die 18 Mann starke Abordnung aus Gemeinderäten, Ehrenamtlichen und Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins bei ihrer Rückkunft mit einem Umtrunk im Insektengärtle überrascht. Für das Projekt insektenfreundlicher Erlebnisgarten erhielt der örtliche Obst- und Gartenbauverein zusätzlich den mit 500 Euro dotierten Preis als unterfränkischer Vielfaltsmeister von Otto Hünnerkopf, Bezirksvorsitzender des Verbands für Gartenbau und Landespflege. Danach ging's in die Dorfwirtschaft, wo gemeinsam gefeiert wurde.

Für die nächste Etappe auf Landesebene kommt im September erneut eine Jury. Der Fuchsstädter Bürgermeister ist selbstbewusst: "Wir sehen das schon so, dass unser Dorf Zukunft hat". Man wolle autark werden, plane Wind- und Solarpark sowie ein eigenes Nahwärmenetz, für das Ende Juni eine Genossenschaft gegründet wird.

Punkte für gute Integration

Gut gepunktet habe Fuchsstadt beim Bezirksentscheid, den sechs Ortschaften erreichten, auch im Bereich Integration, sagt der Bürgermeister. Man habe eine Förderschule mit heilpädagogischer Tagesstätte "und wir pflegen auch engen Kontakt zu den 20 Flüchtlingen aus der Ukraine", berichtet er. Jurymitglieder hätten es auch für gut befunden, dass Fuchsstadt eine eigenständige Gemeinde mit nur einem Ortsteil und einem Bürgermeister ist, der sich konkret um Fördergelder kümmern kann.

Als Sieger durften sich alle sechs (von ehemals 13) Teilnehmergemeinden fühlen, denn es gab zweimal Gold und viermal Silber. Heuer gab es erstmals 500 Euro für Goldplatzierungen, 300 Euro für Silber. Beim bayerischen Landesentscheid vertreten Fuchsstadt und Wipfeld - der zweite Sieger des Tages - Unterfranken. Doch bevor die Bewertungskommission Ende September zur Begehung nach Fuchsstadt kommt, hofft Bürgermeister Gerner noch auf hilfreiche Tipps von Christine Bender, die wie Claudia Taeger Landwirtschaftsrätin beim Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Kitzingen ist und in Sachen Wettbewerb berät. Und dann sind natürlich auch wieder die Fuchsstädter Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Georg Repp wies als stellvertretender Leiter des Antonia-Werr-Zentrums, wo die Preisverleihung stattfand, auf die Arbeit der heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung hin, wo bis zu 70 Mädchen betreut werden: ein Dorf für sich, das ebenfalls Zukunft geben möchte, so Repp. "Das Dorf hat eine stille Macht", meinte Vizelandrätin Christine Bender, die mit in der Jury saß. Claudia Taeger, die Kommissionsvorsitzende, blickte auf drei intensive Jahre beim 27. Bundeswettbewerb zurück. Landrat Florian Töpper sprach von einem (Post-)Corona-Kraftakt. Und Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch nannte den Wettbewerb eine "geniale Erfindung zur Förderung der Dorfgemeinschaften".