Der Anbieter erklärt den Ausfall der Datenübertragung mit einem Schaden am Sendemast.
Fünf Tage lang saß so mancher Poppenläurer kommunikationstechnisch auf dem Trockenen: Denn von Samstag bis Donnerstag konnten etliche Einwohner weder am Festnetz-Apparat telefonieren noch am Computer surfen. Beim ein oder andern blieb auch das Handy zeitweise still. Anrufe bei der Hotline des Anbieters Vodafone wurden freundlich entgegengenommen. Doch behoben war die Störung bis Donnerstag noch nicht.
Erst am Nachmittag kündigte das Unternehmen an, dass ein Techniker in Richtung Poppenlauer unterwegs ist.
"Kleines Gewitter" Möglicherweise ist Hans Schmitt in solchen Dingen so geduldig, weil er es gewohnt ist, dass in Poppenlauer am Computer sowieso alles länger dauert. Denn dort beträgt die Übertragungsgeschwindigkeit ein Megabit pro Sekunde.
Vielleicht hat er aber auch mehr Geduld, weil er Funkelektroniker ist und ihm die Kommunikationstechnik nicht fremd ist. Den Stromausfall am Samstag registriert er mit Gelassenheit. "Es gab ein kleines Gewitter und ab 16.55 Uhr war der Strom weg." Telefon und Handy blieben still. Während das Handy sich später wieder auflud, ging am Telefon nichts mehr.
Weil Schmitt über das Internet telefoniert, ist klar, dass nun auch online nichts mehr geht.
Die Dame bei der Kunden-Hotline, die Schmitt per Handy kontaktierte, sagt am Samstagabend noch, sie gebe die Störung weiter. "Aber um 22 Uhr war alles noch beim Alten", sagt Schmitt. Erneut meldet er sich bei der Hotline und moniert, dass man ja nun im Notfall nicht mal die Polizei oder einen Arzt rufen könnte.
Ja, das sei gut möglich, hört er vom Kundencenter, denn
schließlich sei Vodafone nicht verpflichtet, einen Notruf von einem toten Apparat aus zu gewährleisten, wie das ein anderes Fernmeldeunternehmen vorhält. Gegen 22 Uhr ruft Schmitt nochmals die Hotline an. Immerhin verspricht eine sympathische Stimme nachdrücklich, die Sache an die technische Abteilung des Hauses weiterzuleiten.
Der Techniker will kommen Zwischendurch verständigt er sich immer wieder mit
seinem Nachbarn Ernst Mohr, der seinerseits auch schon Beschwerde bei Vodafone anmeldete. Tagelang geschieht gar nichts. Die Hotline war sogar vorübergehend abgeschaltet, berichtet Schmitt. Am Dienstag ruft die technische Abteilung von Vodafone bei dem Poppenläurer an. "Sie haben Probleme?", wird er freundlich gefragt. Schmitt sagt wieder sein "Gesetzchen" auf und weist auch bei diesem Gespräch sein Gegenüber darauf hin, dass der fürs Internet zuständige
LTE-Sendemast unweit des Orts an der Autobahn außer Betrieb ist. "Das gibt's doch gar nicht", sagt sein Gegenüber erstaunt und verspricht sich zu kümmern. Tatsächlich wartet Schmitt auch noch am Donnerstag auf die Wiederherstellung der Internetverbindung.
Datenübertragung "aus der Luft" "Es sind etwa 20 bis 25 Haushalte betroffen", hat sich Volker Petendorf von der Vodafone-Pressestelle (Düsseldorf) am
Donnerstagnachmittag auf Anfrage der hin schlau gemacht. Diese Kunden beziehen Festnetz- und Internetverbindung nicht über ein Kabel aus der Erde, sondern so zu sagen "aus der Luft" über einen LTE-Mast. "Der Mast ist seit 21. September komplett ausgefallen", erklärt Petendorf die Lage. Die Störung sei längst bekannt. Zunächst habe man versucht, ihn von der Zentrale aus über Computernavigation wieder flott zu machen.
"Das hat nicht funktioniert."
Am Donnerstag machte sich ein Techniker dann nach Poppenlauer auf den Weg. Laut Pressesprecher könnte nämlich an dem Mast ein Bauteil defekt sein, das ausgewechselt werden muss. Petendorf versteht die Ungeduld der Kunden, die ja nicht wüssten, was los ist.
Am Donnerstag gegen 17.30 Uhr stellt Schmitt dann schließlich erfreut fest, dass er wieder surfen kann.
Im Übrigen hofft er, dass im Markt Maßbach in Sachen Datenleitung bald Vieles besser wird. Denn auch in Weichtungen und Volkershausen muss man mit einem Megabit pro Sekunde Datengeschwindigkeit vorliebnehmen. Maßbach liegt mit 16 Megabit recht gut im Rennen.
Zuschuss für Breitband-Ausbau Doch die Firmen sind auf ein starkes Internet angewiesen, sagt Bürgermeister Matthias Klement auf Anfrage.
Das wird sich künftig noch verstärken, glaubt er und gibt zu bedenken, dass man ja auch privat inzwischen echte Datenfluten hin und her sendet. "Wir wollen vorsorgen und überall 50 Megabit bereitstellen."
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit habe er sich für den Ausbau der Breitbandversorgung stark gemacht, sagt Klement. Das tun freilich auch andere Gemeinden. "Aber ich vermute, Maßbach ist am weitesten." In der Sitzung des Ratsgremiums am 30.
September soll der Auftrag für den Ausbau des Netzes vergeben werden.
Allzu lange kann es nicht mehr dauern, bis die Bürger schneller surfen können. Vielleicht legt die beauftragte Firma ja gleich los? Die Maßbacher haben vorsorglich Geld für den Breitband-Ausbau in den Haushalt 2014 eingestellt. Von Seiten des Freistaats können sie einen Zuschuss von bis zu 790 000 Euro erwarten.