Das Gremium der Stadträte in der Großen Kreisstadt Bad Kissingen erfährt eine Verjüngung, die allenthalben begrüßt wird. Die jungen Kandidaten haben sehr gut abgeschnitten, sie werden in ihren Fraktionen von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen unterstützt.
Bei der Sitzverteilung der Stadtratsmandate hat sich nach der jüngsten Kommunalwahl in Bad Kissingen nicht sehr viel verändert. Fakt ist: Die CSU verliert ein Mandat. Die DBK gewinnt dafür eines, das ihr 2008 die SPD durch eine Listenverbindung - und dadurch eine günstigere Verteilung der Stimmen - weggenommen hatte. Nur: Durch einen Stimmengewinn von rund sechs Programm kann die SPD ihr Ergebnis von 2008 verbessern, gewinnt aber keinen zusätzlichen Platz im Stadtrat
dazu.
Die DBK, die in diesem Jahr auf das fast identische Ergebnis von 2008 kam (15,18 Prozent zu 15,16 Prozent), gewinnt aufgrund der neuen Auszählungsmethode nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren diesmal den 2008 "geklauten" Stadtratssitz dazu. Anton Schick, 3. Bürgermeister, hat's gefreut: "Es ist knapp gewesen, dass wir diesen 5.
Sitz gewonnen haben", blickte er auf die Wahlnacht zurück.
Aufteilung in den Ausschüssen Der zusätzlich gewonnene Platz hat allerdings Konsequenzen - gute - für die DBK: "Das bedeudet", stellte Anton Schick fest, "dass wir in den Ausschüssen zwei Sitze bekommen.
Das bringt die Möglichkeit für mehr Einfluss und Gestaltung." Für die Arbeit des neuen Stadtrates sieht auch ein gemeinsames Miteinander. "Ich habe die Hoffnung, dass der Weg der Sachpolitik in den nächsten sechs Jahren weiter geht. Das Wahlergebnis zwingt dazu, es gibt keine großen Mehrheitsverhältnisse."
Der Stadtrat wurde von den Wählern für seine neue Amtsperiode bis 2020 kräftig umgestaltet.
Allein bei der CSU blieben aus der jetzigen Fraktion noch vier Stadträte übrig, sechs neue kamen hinzu. Bei der SPD schieden mit Christian Zoll und Katharina Bauer zwei langjährige Vertraute aus. Mit Thomas Menz und Christina Scheit rückten zwei junge Kräfte nach. Fraktionssprecher Bernd Czelustek schaut bei seiner Wahlanalyse aber nicht nur auf sie, sondern auch auf die anderen jungen Kandidaten, die bei der Wahl durchaus mit guten Ergebnissen abgeschnitten haben.
Tobias Vogel zum Beispiel wurde von Platz 17 auf den 12 Platz nach vorne gewählt.
Auf Augenhöhe mit der CSU Die SPD hatte sich vorgenommen, bei der Kommunalwahl zehn Plätze für den neuen Stadtrat zu gewinnen, sagte Czelustek. Aufgrund der Umstellung des Auszählungsverfahrens sei man allerdings mit dem Ergebnis zufrieden.
"Wer hätte gedacht, dass wir mal auf Augenhöhe mit der CSU sind", sagte der SPD-Fraktionssprecher. Außerdem habe man im Wahlkampf die Kandidaten "der anderen" kennenlernen können und dabei festgestellt, dass man mit den neuen Kollegen sehr gut zusammenarbeiten könne. "Das wird eine sehr ordentliche Periode", schätzt Bernd Czelustek.
"Saubere Arbeit machen" Karin Renner (CSU) macht für das
Wahlergebnis der Kissinger CSU bei dieser Kommunalwahl - minus 2,75 Prozent - insbesondere zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen die schlechte Wahlbeteiligung, zum anderen das gute Wahlergebnis von Kay Blankenburg. Sie blickt aber nicht im Zorn zurück, sondern richtet ihr Augenmerk für sich und ihre Kollegen nach vorn: "Wir müssen eine saubere Arbeit machen, dann haben wir in sechs Jahren wieder eine gute Chance". Mit allen neuen Stadträten könne man gut zusammenarbeiten, da kann man für Bad Kissingen viel erreichen", schaut Karin Renner optimistisch in die Zukunft.