Busbrand: "Ich packte meine Sachen und rannte"

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In wenigen Sekunden stand der Schulbus in Flammen. Das Feuer schlug auch auf die umgebenden Büsche über.
In wenigen Sekunden stand der Schulbus in Flammen. Das Feuer schlug auch auf die umgebenden Büsche über.
Harald Albert
Der Bus - bereit abtransportiert zu werden.
Der Bus - bereit abtransportiert zu werden.
Harald Albert
Die Feuerwehr hatte nach kurzer Zeit eine Seite der Böschung gelöscht, nach etwa 30 Minuten war auch das Feuer im Bus und die zweite Böschung aus.
Die Feuerwehr hatte nach kurzer Zeit eine Seite der Böschung gelöscht, nach etwa 30 Minuten war auch das Feuer im Bus und die zweite Böschung  aus.
Harald Albert
Ein Kran hob den Bus auf den Abschleppwagen.
Ein Kran hob den Bus auf den Abschleppwagen.
Harald Albert
Der schwarze Rauch war auch in Nüdlingen zu sehen.
Der schwarze Rauch war auch in Nüdlingen zu sehen.
Lorenz Wilm
Auf Grund der Temperaturen und der anstrengenden Arbeit mussten die Trupps unter Atemschutz nach etwa 20 Minuten ausgewechselt werden.
Auf Grund der Temperaturen und der anstrengenden Arbeit mussten die Trupps unter Atemschutz nach etwa 20 Minuten ausgewechselt werden.
Harald Albert
Der Bus nach dem Brand: komplett ausgebrannt.
Der Bus nach dem Brand: komplett ausgebrannt.
Harald Albert

So erlebte ein Schüler aus Nüdlingen, wie plötzlich der Bus abbrannte, in dem er gerade noch gesessen hatte

Dicke, schwarze Rauchschwaden am Himmel und unten ein Bus, der am Ende komplett ausgebrannt ist. Dieses Bild zeichnete sich kur nach einem eigentlich ganz normalen Nachhauseweg von der Schule. Die Schutzengel, die die Kinder aus dem Bus gehabt haben müssen, lassen sich wahrscheinlich gar nicht zählen. Ihr Glück war, dass die Busfahrerin schnell handelte und alle nach draußen schickte. Lorenz Wilm (14) war dabei und erzählt, was passiert ist. Er geht in die 8. Klasse in die Realschule in Bad Kissingen und war gerade auf dem Weg nach Hause. Der Bus sei in Richtung Rannungen gefahren. Mit ihm weitere Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium und der Mittelschule, erzählt er. Er saß weit hinten im Bus.

Als sie die Ortsausfahrt Bad Kissingen passierten und in Richtung Nüdlingen fuhren, habe die Busfahrerin langsam das Fahrzeug gestoppt. "Man konnte den öligen Geruch schon riechen." Er hätte beim Blick aus dem Fenster Rauch aufsteigen gesehen. Die Busfahrerin habe sehr schnell die Türen aufgemacht. "Ich packte meine Sachen und rannte mit den anderen aus dem Bus, der jetzt voller Rauch war." Die Busfahrerin habe den Schülerinnen und Schülern befohlen, am Straßenrand bei einem Verkehrsschild zu warten und darauf hingewiesen, dass keiner allein in Richtung Nüdlingen laufe.

Es hat keine zwei Minuten gedauert

Von einer Wiese aus hätten die Jugendlichen gesehen, wie schnell das Fahrzeug Feuer fing. "Der Rauch wurde immer schwärzer, dann hat es am Motor hinten angefangen zu brennen." Das alles sei sehr schnell gegangen und habe keine zwei Minuten gedauert. "Ein Freund von mir rief die Feuerwehr, währenddessen sind Heckteile des Busses abgefallen und das Feuer wurde stärker." Alle Kinder und Jugendliche und die Busfahrerin konnten den Bus unverletzt verlassen. Die meisten hätten ihr Handy rausgeholt und Fotos gemacht, sagt Lorenz. Um nach Hause zu kommen, habe er einen anderen Bus genommen, der kam.

Kann er schon fassen, was er erlebt hat? Das wäre "schon blöd gewesen", wenn die starke Rauchentwicklung und das Feuer während der Fahrt aufgetreten wären, sagt Lorenz. "Wir hatten eine Riesenglück. Dass auf der Straße der ganze Bus abgebrannt ist, ist schon krass." Er habe es schon einmal erlebt, dass ein Bus stehen geblieben sei, da sei aber nichts Schlimmes passiert, er sei schon in Nüdlingen gewesen und nach Hause gelaufen. Setzt er sich am nächsten Schultag wieder in den Bus? "Na klar!", sagt Lorenz.

Die Einsatzkräfte mussten schnell reagieren, damit sich das Feuer nicht auf die Straßenböschungen ausbreitete, sagt der Bad Kissinger Stadtbrandinspektor Harald Albert. In unmittelbarer Nähe liegen Wohnhäuser und Gärten, die man auf keinen Fall habe in Gefahr bringen wollen. Wie schnell sich so ein "technischer Defekt" (laut Polizeibericht) an einem Fahrzeug zum Brand entwickeln kann, darüber habe man später im Kreis der Feuerwehrleute diskutiert. Der Busfahrerin, die die Mädchen und Buben sofort aussteigen ließ und vom Fahrzeug wegführte, zollte Albert Anerkennung: "Sie hat sehr besonnen reagiert."

Auch Busunternehmer Udo Seeger (Münnerstadt) sagt über das beherzte Eingreifen seiner Angestellten: "Sie hat alles richtig, alles super gemacht." Einmal im Jahr werden alle Busfahrerinnen und Busfahrer zur Schulung geschickt, damit sie für Gefahrensituationen gerüstet seien, sagt Seger. Es komme in jedem Busunternehmen hin und wieder vor, dass ein Fahrzeug einen technischen Defekt habe, so Seger. Oft handle es sich dann um Kleinigkeiten, die sich schnell beheben lassen. Dass ein Bus ausbrenne, sei außergewöhnlich, sagt er. mit Inhalten von Isolde Krapf