Die Reiterswiesener bekommen nun bald ihr zentralesDorfgemeinschaftshaus. Den Förderbescheid für die Sanierung brachte der Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung jetzt selbst vorbei.
Manche Dinge brauchen Zeit, bis sie zur Reife gelangen. Das trifft sicher auf die Pläne der Stadt zu, das einstige Dorfgasthaus Krone in Reiterswiesen zu einem schmucken Bürgerhaus umzugestalten. Bereits 2016 hatten die Bürgerinnen und Bürger bei einem Ortsrundgang mit der Stadtverwaltung klar gemacht, wie wichtig ihnen die "Krone" ist.
Doch bis das Projekt verwaltungstechnisch in trockenen Tüchern war, dauerte es seine Zeit. Das Nutzungskonzept, das jetzt umgesetzt wird, haben die Bürgerinnen und Bürger seinerzeit mitentwickelt. In einer umfassenden Befragung und in einem Workshop war damals der regelmäßige Bedarf der Vereine aufgenommen worden.
Wie alt ist die "Krone" eigentlich?
Von städtischer Seite aus musste später erst mal abgeklärt werden, ob Fördermittel fließen. Am Mittwoch kam nun Jürgen Eisentraut, der Leitende Baudirektor des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE, Würzburg), höchstpersönlich nach Reiterswiesen, um einen Förderbescheid in Höhe von 342 200 Euro zu überreichen.
Wie alt die "Krone" ist, lässt sich nicht ganz genau bestimmen. Nach Angaben des ALE weist ein Planausschnitt von 1897 den Standort schon zur damaligen Zeit als Wohn- und Gasthaus aus. Der Krone-Saal wurde später auch zum "Zweck der körperlichen Ertüchtigung" genutzt, wie es in den alten Unterlagen heißt. Und das so lange, bis der TSV schließlich seine neue Sporthalle baute.
Die Krone ist schon seit den 1990er Jahren kein Gasthaus mehr und kam Ende der 1990er in städtischen Besitz, sagt Ludwig Metz, der Vorsitzende des Reiterswiesener Heimatvereins, im Gespräch mit dieser Redaktion. 15 Jahre lang betrieben Reservistenkameradschaft und Gesangverein das Haus in der Folge als Vereinslokal. Seit 2016 nutzten alle sieben Ortsvereine die Krone und es fanden dort bislang etwa dreimal monatlich Veranstaltungen statt, weiß Metz zu berichten.
Dass das Haus künftig zum Treffpunkt für die ganze Dorfgemeinschaft wird, findet Metz wichtig. Denn vor allem jetzt, während der Pandemie, sei vielen noch klarer geworden: "Es fehlt uns was, wenn keine Veranstaltungen stattfinden." Metz weiß, dass nicht nur er, sondern die ganze Dorfgemeinschaft sich jetzt schon über die "schöne Location" freut, die in der Krone entstehen soll.
Nach Angaben der Stadtverwaltung wird das Vereinsheim Krone jetzt um einen Anbau im Außenbereich erweitert, in dem ein Multifunktionsraum von etwa 90 Quadratmetern entsteht. Von dort aus soll dann auch der angrenzende Festplatz, den man herrichten will, bewirtschaftet werden. Im bestehenden Gebäude wird die leer stehende Wohnung umgebaut, so dass die ganze Fläche des Hauses für die Vereine nutzbar ist.
Das nenne ich mal ein Bürgerhaus, das seinen Namen wirklich verdient, im Gegensatz zum Hammelburger "Bürgerhaus".