Bank Schilling zieht Bilanz für 2016

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Die Vorstandsmitglieder Hubert-Ralph Schmitt und Matthias Busch zwischen den Wertpapierhändlern der Bank Schilling. Foto: Arkadius Guzy
Die Vorstandsmitglieder Hubert-Ralph Schmitt und Matthias Busch zwischen den Wertpapierhändlern der Bank Schilling. Foto: Arkadius Guzy

Die Hammelburger Bank Schilling hat ihre eigene Antwort darauf gefunden, wie sich auch in Zukunft noch mit Geld Geld machen lässt.

Die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der Bank Schilling drückt sich schon rein äußerlich an der Filiale am Hauptsitz in Hammelburg aus. Mit dem Umbau im Jahr 2015 ist nicht nur der klassische Schalter verschwunden, sondern auch die Öffnungszeiten wurden verändert. Das soll Raum für Besprechungen schaffen, wie Vorstandsmitglied Matthias Busch beim Bilanzpressegespräch erklärte. Denn das Haus zielt weg vom Massengeschäft.

Die Zukunft sieht die Bank noch stärker in der privaten Vermögensberatung. "Der Zahlungsverkehr und die Kontoführung werden immer technischer. Unser Geschäft ist die persönliche Beratung im Wertpapier- und Kreditbereich", sagt Hubert-Ralph Schmitt, Vorstandsmitglied und alleiniger Anteilseigner der Bank Schilling.

Die Abdeckung des Massenmarkts überlasse das Geldhaus den Sparkassen und Raiffeisenbanken. Die hätten die notwendigen Möglichkeiten dazu, weil sie in einer größeren Gruppe organisiert sind.

Das Mutterhaus in Hammelburg mitgezählt, hat die Bank Schilling 15 Filialen und zwei Geschäftsstellen in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Die Bank ist dort zum Beispiel in Städten wie Frankfurt, Darmstadt, Würzburg oder Meiningen vertreten. Die Filialen in den größeren Städten hätten nicht einmal einen Geld- oder Kontoauszugsautomaten.

Die Konzentration auf Beratungsdienstleistungen ist eine Antwort auf die Niedrigzinsphase, in der die Zinsmarge immer weniger Erträge abwirft. Die Bank sah laut Schmitt im vergangenen Jahr auch weniger Anlagemöglichkeiten, sodass die Bilanzsumme für 2016 mit 976 Millionen Euro um rund 66 Millionen Euro zurückgegangen ist. Das Kreditgeschäft konnte nach den Zahlen aus dem Geschäftsbericht um 33 Millionen Euro ausgebaut werden. Dabei spielte allerdings die Kooperation mit Partnern eine große Rolle, führte Busch aus: Die Bank tritt immer mehr als Vermittler und Berater für Kreditgeschäfte auf.

Die Unternehmensgruppe beschäftigt insgesamt 330 Mitarbeiter. Auf Hammelburg entfallen davon inklusive der Leasing-Tochter 120 Angestellte. Die Dr. Schmitt Leasing GmbH habe der Bilanzsumme nach selbst den Umfang einer kleineren Bank, meinte Schmitt. Hauptgeschäft ist das Leasing von Fahrzeugen - Autos der Luxusklasse. Als spezielles Segment kommt das Leasing von Medizingeräten hinzu.

Nicht nur die Lage auf dem Finanzmarkt fordert die Bank, sondern ebenso die Nachwuchsgewinnung. Busch berichtete: "Wir müssen uns anstrengen, um junge Leute für uns zu begeistern." Die Bank wirbt in Schulen oder auf Messen. Dennoch sind für 2017 und 2018 zusammen fünf Ausbildungsplätze an mehreren Standorten frei.

Die Bank Schilling weist für das Jahr 2016 eine Bilanzsumme von rund 976 Millionen Euro aus. Der Jahresüberschuss lag mit 4,4 Millionen Euro auf dem Niveau der Vorjahre. Die Bank konnte ihr Eigenkapital auch im vergangenen Jahr wieder weiter erhöhen. Es beläuft sich auf etwas mehr als 96 Millionen Euro. In diesem Geschäftsjahr soll die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten werden.