Ab Ostermontag übernimmt Marlene Büttner die Repräsentation von Wirmsthal. Für ihr Amt hat sie einen eher untypischen Beruf.
                           
          
           
   
          Anfangs hat sie das Amt der Wirmsthaler Weinprinzessin noch abgelehnt. "Ich bin im Musikverein Aura Kassiererin. Das hat mir eigentlich gereicht", sagt Marlene Büttner. Aber dann hat sie sich doch entschlossen, die Aufgabe zu übernehmen: "Ich habe es mir durch den Kopf gehen lassen und mit meinen Eltern sowie meinem Freund gesprochen."
Die 21-Jährige ist als Nachfolgerin von Barbara Brand, die ihr Amt nach drei Jahren nun aufgegeben hat, erst die zweite Weinprinzessin 
in der jüngsten Geschichte von Wirmsthal. Es habe in der Vergangenheit wohl schon eine Weinprinzessin gegeben, aber das sei lange her, erklärt Marlene Büttner.
Die Tradition wieder ins Leben gerufen hat Kurt Brand, der einzige Selbstvermarkter in Wirmsthal. Er mache es aber nicht für sich allein. Kurt Brand: "Damals, vor drei Jahren, wurde nur von der Deponie geredet. 
Dem wollte ich etwas entgegensetzen, um Wirmsthal positiv darzustellen." 
Nach Hammelburg und Ramsthal sei Wirmsthal schließlich das dritte Weinbaugebiet im Saaletal. Der Weinbau reiche weit in die Vergangenheit zurück. "Wir sind ein alter Weinort. Wir können es nur nicht beweisen." Auch Marlene Büttner will vor allem die Bekanntheit von Wirmsthal verbessern. Sie erklärt: "Ramsthal kennen viele, aber mit Wirmsthal können sie nicht viel anfangen. 
Erst wenn man die Deponie erwähnt, wissen sie Bescheid."
Kurt Brand organisiert wieder die Kür der neuen Weinprinzessin. Er hat die Nachfolgerin von Barbara Brand ausgesucht und angesprochen. "Durch die Mithilfe in seiner Heckenwirtschaft habe ich gemerkt, dass mir der Umgang mit Wein Spaß macht, zum Beispiel wenn mich Leute nach Weinsorten gefragt haben", sagt Marlene Büttner.
Wein bei einer Probe richtig zu präsentieren und zu beschreiben, müsse 
sie aber noch üben. Vor Kurzem hat Marlene Büttner daher an einem Seminar für Weinprinzessinnen in Sommerach teilgenommen. Dort lernte sie, welcher Wein zu welchem Essen passt und welche Garderobe zu den verschiedenen Anlässen angesagt ist. Ihren Kleiderschrank will die junge Frau bei Bedarf noch ergänzen.
Unter den Teilnehmerinnen des Seminars sei sie die Einzige mit einem technischen Beruf gewesen, berichtet die neue Weinprinzessin. 
Marlene Büttner macht derzeit nämlich im letzten Lehrjahr eine Ausbildung zur Mechatronikerin bei Preh in Bad Neustadt.
Mit Weinbau hat sie aber seit ihrer Kindheit zu tun. Ihre Eltern, die eine Landwirtschaft betreiben, haben einen eigenen Weinberg, in dem Silvaner angebaut wird. Die Trauben werden an Weinbau Brand geliefert. "Ich kenne es nicht anders. 
Meine Oma hatte früher auch bereits einen Weinberg."
Beim Schneiden, Binden und Lesen war Marlene Büttner schon in jungen Jahren dabei - auch wenn sie da meistens in den Weinbergen gespielt habe. Marlene Büttner sagt: "Ich weiß, wie es in einem Weinberg zugeht. Ich kenne auch die Besonderheit des Wirmsthaler Weinbaus." Gemeint sind die Steillagen.
An ihre neue Aufgabe geht Marlene Büttner ganz entspannt heran. 
Sie könne sich einige der anstehenden Termine frei einteilen. Beim Weinfest in Wirmsthal ist sie auf alle Fälle dabei - aber das ist sie sonst auch.