Neue Aufgabe in Oerlenbach für den Fachmann

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Den Bauhof der Gemeinde Oerlenbach leitet seit Februar Michael Schmitt. Foto: Stefan Geiger
Den Bauhof der Gemeinde Oerlenbach leitet seit Februar Michael Schmitt. Foto: Stefan Geiger

Michael Schmitt ist ein Familienmensch. Sein Berufsleben hat er immer versucht, daran zu orientieren. Dies führte ihn - für ihn selbst etwas überraschend - zum Oerlenbacher Bauhof.

Neuer Leiter des Gemeinde-Bauhofs ist Michael Schmitt. Er hat am 1. Februar die Nachfolge von Hans-Peter Thomas angetreten, der Ende 2012 ausgeschieden war. "Für mich wurde ein Traum wahr", gesteht der 46-Jährige, der über viele Jahre als Bauleiter bei der Firma Otto Heil (Bad Kissingen/Eltingshausen) reichlich Erfahrungen sammelte.

Schmitt kommt aus Haard, wo er mit seiner Familie wohnt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 16 und sieben Jahren. Nach der Schulzeit absolvierte er bei der Firma Heil eine Lehre als Maurer und wurde als Geselle vom Betrieb übernommen. Von 1991 bis 1993 besuchte er in Vollzeit die Meisterschule in Würzburg und kehrte anschließend zum Unternehmen Heil zurück, das damals in Taucha bei Leipzig ein Zweigwerk errichtete.

Praktische Arbeit fehlte

"Dort wurde ich eingesetzt. Das hat mich als Familienmensch nicht begeistert", bekennt er. In gutem Einvernehmen wechselte er von der Firma Heil zum Architekturbüro Scharf und Rüth (Bad Kissingen), wo er vorrangig am Schreibtisch Abrechnungen übernahm. "Mir fehlte die praktische Arbeit", erklärt er und kehrte wieder zum Unternehmen Heil zurück - mit der Zusage, vorrangig in der Umgebung eingesetzt zu werden.

"In der Folge erlebte ich eine herrliche Zeit", sagt er, weil er als Baustellenführer große Projekte wie die Mülldeponie Wirmsthal oder Industriebauten wie den Neubau der Firma Ewald Greubel in Eltingshausen und eine Umladestation in Aschaffenburg verantwortlich leitete. "Verknüpft waren die Aufgaben mit Speziallehrgängen, etwa zu Arbeitsschutz oder verkehrsrechtlichen Auflagen", berichtet Schmitt. "So habe ich mein Wissen und Können erweitert." Auf der anderen Seite ließ es sich nicht vermeiden, wieder Baustellen in größerer Entfernung zu führen.

"Lange Fahrten nahm ich täglich in Kauf, um bei der Familie zu sein", ergänzt er, "auf Dauer war dies aber keine Lösung. Auch diesmal hatte die Firma Heil Verständnis für meine Haltung." Nach einer Zwischenstation bei Müllerbau in Großenbrach plante er im vergangenen Jahr mit einem Kollegen, einen eigenen Betrieb zu gründen. Auf dem Weg zur Selbstständigkeit besuchten beide Existenzgründerseminare, kamen aber zur Einsicht, dass das finanzielle Risiko einfach zu groß war.

"Da erfuhr ich, dass Oerlenbach einen Bauhofleiter sucht. In Absprache mit meiner Familie bewarb ich mich", erzählt er. "Eigentlich hatte ich mir keine zu großen Chancen ausgerechnet. Umso mehr freute es mich, als dem Vorstellungsgespräch die Zusage folgte."

Aus 14 Bewerbern

"Wir hatten 14 Bewerber", erklärt Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU). "Von Herrn Schmitt erwarten wir, dass er sein fachliches Können und seine Führungsqualität, die er als Polier von großen Baustellen mitbringt, für unsere Gemeinde einbringt." Der Bauhof umfasst ein breites Spektrum mit Bauarbeiten aller Art, Grünanlagen, Metallbereich einschließlich Gerätewartung sowie Absprachen mit dem Forstbetrieb. "Wir suchten einen Fachmann vom Bau; dieser Vorstellung entsprach Herr Schmitt", sagte Erhard.

"Ich wurde freundlich und offen aufgenommen", lobt der neue Leiter sein Team, mit dem er sehr gut zurecht komme. Das Betriebsklima passe. "Ich muss natürlich erst noch viel kennen lernen: die vier Ortsteile, die gemeindlichen Gebäude, die Straßen und Wege, die Friedhöfe und Plätze und vor allem die Menschen, für deren Anliegen ich ein offenes Ohr habe", blickt er voraus. Zu Bürgermeister und Verwaltung werde er stets Kontakt halten, um die Arbeiten gemäß Haushaltsvorgaben zu leiten. Sein Lachen verrät, dass er sich glücklich fühlt, dass ihm diese neue Herausforderung Spaß macht und dass er zu Gunsten seiner Familie gerne auf Aufstieg und mehr Verdienst in der freien Wirtschaft verzichtet.

"Der Bauhof mit Fahrzeugen und Geräten ist gut ausgestattet", bekennt er nach ersten Eindrücken, "die Lagerflächen könnten etwas größer sei. Aber eine Erweiterung ist ja in Planung." Neben unverzichtbarer Büroarbeit bindet er sich in die Praxis ein. "Jetzt warten vor allem die Nachwinteraufgaben mit Straßenausbesserungen. Im Moment richten wir im Waldfriedhof Ebenhausen Eingang und Umfeld des Leichenhauses her", erklärt er und nimmt auf dem Traktor Platz, um Split vom Bauhof zum Waldfriedhof zu fahren.