In 100 Haushalten in Garitz war am Samstag der Strom weg. Grund war ein defektes Hochspannungskabel. Das führte zu Problemen im ganzen Stadtgebiet.
Am Samstagabend hat die Stromversorgung überall im Stadtgebiet zu Problemen geführt. Nach Angaben von Betroffenen war in manchen Stadtteilen der Strom für rund eine halbe Stunde unterbrochen, in anderen Gebieten war der Strom nur für Sekundenbruchteile weg, dafür aber mehrmals hintereinander. Bürgermeister Thomas Leiner (CSU) berichtet beispielsweise, dass am Steinberg im Garitz ab 20 Uhr gleich mehrere Straßenzüge dunkel waren. "Von uns können wir gut in die Innenstadt runtersehen. Dort war alles beleuchtet", sagt er. In seiner Nachbarschaft seien die Menschen mit Taschenlampen auf den Straßen unterwegs gewesen und hätten sich zu dem ungewöhnlichen Vorfall ausgetauscht. "Nach einer halben Stunde war der Strom wieder da und stabil", erzählt Leiner.
Probleme für Kino und Eishalle
Größere Schwierigkeiten schildert Kinobetreiber Peter Hoffmann. Im Universum Kinopalast fiel der Strom zwar nur zweimal ganz kurz aus, nichtsdestotrotz hat das den Betriebsablauf ordentlich durcheinandergebracht, das Personal rotieren lassen und für verstimmte Kinobesucher gesorgt. "Für uns war das ein großes Problem, weil die Maschinen stehengeblieben sind", erklärt er. Die Computer, die die Filme abspielen, schalten sich ab, wenn sie nicht ausreichend Strom ziehen. Nach einem Neustart sei es aus technischen Gründen nicht möglich, die Filme an der Stelle fortzusetzen, an der sie unterbrochen wurden. "Wir müssen alles zurücksetzen und die Filme neu starten", sagt Hofmann. Dadurch habe sich der Vorführplan um eine Viertelstunde verschoben.
Auch in der Eishalle haben die Ausfälle Probleme bereitet. "Wir hatten gerade eine Veranstaltung mit 120 Personen", berichtet Ralph Kiesel vom Eishockeyverein Kissinger Wölfe. Zweimal sei die Stromversorgung unterbrochen gewesen, einmal länger. Dabei fiel unter anderem der Kompressor für die Kühlung der Eisfläche aus, ein Schaden entstand allerdings nicht. Auch die Heizungsanlage, zum Beispiel für den Umkleide- und Sanitärbereich, war für die Zeit außer Betrieb. Die Notstrombeleuchtung sorgte in der Halle dafür, dass die Schlittschuhläufer nicht im Dunklen standen. Wäre der Strom länger weg gewesen, "hätten wir die Veranstaltung absagen müssen". Schlimmere Defekte - laut Kiesel haben nur einige Lampen und ein Teil der Heizung Schaden genommen - waren nicht zu bemerken.
Stromschwankungen in der Stadt
Auf die medizinische Versorgung am St. Elisabeth-Krankenhaus in Reiterswiesen hatte die Situation keine Auswirkungen. "In unserer elektronischen Überwachung ist eine Spannungshöhe von 0,3 Sekunden aufgezeichnet. Das ist irrelevant", sagt Pressesprecher Markus Höppner. Die Notstromaggregate mussten nicht anlaufen. "die Patienten haben das wahrscheinlich nicht einmal als kleines Flackern bemerkt."
Die Stadtwerke Bad Kissingen bestätigen auf Nachfrage, dass es am Samstagabend gegen 19.49 Uhr einen Netzausfall gegeben hat. Grund war ein Defekt an einem erdverlegten 20-Kilovolt-Hochspannungskabel an der Zufahrtsstraße zum Heiligenhof. "Die Störung wurde durch einen Isolationsfehler ausgelöst, ohne Fremdeinwirkung", teilt Prokuristin Susanne Schmelzeisen mit. Getroffen habe der Netzausfall fünf Trafostationen im Bereich der Euerdorfer Straße bis zum Ortsausgang Garitz am Westring. Die Stadtwerke schätzen, dass etwa 100 Haushalte in Garitz zeitweise keinen Strom hatten.
So ein Defekt könne sich auf das ganze Netz auswirken. "Es ist nicht auszuschließen, dass auch in anderen Teilen des Versorgungsgebietes in diesem Zeitfenster Schwankungen im Stromnetz spürbar waren", sagt sie. Eine gute Stunde später hatten die Techniker das Problem behoben. Schmelzeisen: "Gegen 21.11 Uhr konnte die Stromversorgung nach Umschaltmaßnahmen wieder vollständig hergestellt werden."