Viele Dinge bleiben uns im alltäglichen Leben verborgen, oftmals gehen wir an ihnen achtlos vorbei. Wie oft kommt es vor, dass man bei einem Spaziergang durch den Wald die Natur gar nicht richtig wahrnimmt, da man über andere Dinge nachdenkt.
Zwei Künstler, Herbert Holzheimer und Roswitha von Thüngen, haben es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Wahrnehmung für die Wunder der Natur zu schärfen. In ihrer Ausstellung "Verborgen", die am Samstag, 25. April, in den Galerieräumen des Deutschordensschlosses eröffnet wird, haben sie sich dieser Thematik angenommen.Dabei gehen beide Künstler ganz verschieden vor. Fotos sind die Welt von Roswhitha von Thüngen. In verschiedenen Werbeagenturen war sie während ihres Berufslebens tätig, bis sie 1980 ein eigenes Fotoatelier in Freiburg im Bereich Foto-Design eröffnete. Unter anderem die Werbefotografie war ihr Metier.
Schon als Kind fotografiert Früh begann sie jedoch, auch Künstler und Personen aus dem öffentlichen Leben zu porträtieren. Nach dem Umzug in den Familienbesitz im Spessart 1980 erkundete sie Landschaft und Wälder mit dem Fotoapparat.
"Es gibt so unglaublich viel zu sehen, wenn man nur genau hinschaut", sagt die Künstlerin.
Schon als Kind hat sie viel fotografiert, aber auch immer schon gezeichnet. Die Natur faszinierte sie ebenso von Anbeginn, seit ihrem Umzug nach Burgsinn im Jahre 1998 ist sie ihr noch näher. Technische Aspekte wie die Pixelzahl der Kameras spielen bei der Künstlerin keine Rolle. "Wichtiger ist es, wie man die Welt sieht und dies auf den Fotos umsetzt", sagt von Thüngen. Neben ihren Naturbildern zeigt sie auch Werke wie die "Metamorphosen" und verschiedene künstlerisch verfremdete Portraits.
Herbert Holzheimer hat die Natur ebenso von klein auf fasziniert. Geboren wurde er in Langenleiten, wo er auch heute noch wohnt. Er war über viele Jahre als Bildhauer tätig. Nach der Meisterprüfung machte er ein Bildhauerstudium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und ist seit 1983 freischaffend tätig.
Seit Hauptaugenmerk liegt dabei auf Transformations- und Verfallsprozessen in der Natur, die er künstlerisch darstellt. Oft zeigen seine Arbeiten Anklänge an Kultisch-Religiöses, so dass viele seiner Werke auch in Kirchen ausgestellt werden. "Ich mache aber keine typische Kirchenkunst, sondern artikuliere mich frei", ist Holzheimer wichtig. In der Natur gesammelte Fundstücke wie Wurzeln Baumrinden verwendet er in seinem Werk.
Werk mit religiösem Hintergrund Eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Künstler ist die "Tischgemeinschaft", ein Werk, bei dem Teller aus Weiß- und Gelbgold auf Erlenholz an einem Tisch gruppiert sind. Das in einer Kreuzform angeordnete Triptychon aus Aufnahmen von Bäumen von Roswitha von Thüngen verweist dabei auf den religiösen Hintergrund.
Beide Künstler hat die Faszination für die Natur zusammengebracht, so dass sich ihre Werke sehr gut ergänzen. "Wir sind beide gerne in der Natur unterwegs und wollen die Faszination dafür auch bei den Besuchern wecken", sagt Holzheimer.
Vernissage Die für jedermann zugängliche Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 25. April, um 17 Uhr im Deutschordensschloss Münnerstadt. Danach kann die Ausstellung bis zum 17. Mai donnerstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr besucht werden.