Zuschüsse für die Münnerstädter Musikschule

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Das Städtische Jugendblasorchester
Das Städtische Jugendblasorchester

Der Bezirk Unterfranken unterstützt den Kauf neuer Uniformen und Staat hat einen Zuschuss als Ausgleich für die Unterrichtsausfälle gezahlt.

"Wir sind mit einigen Fördermitteln bedacht worden", sagt Thomas Reuß. Es gibt für den Leiter der Städtischen Musikschule Münnerstadt also auch noch gute Nachrichten in Corona-Zeiten, die natürlich genauso Bürgermeister Michael Kastl (CSU) betreffen. Beide zusammen sprachen jetzt über die Zuschüsse und die Situation in der derzeit geschlossenen Musikschule. Eines vorweg: Die Eltern bekommen die Beiträge für die Zeit, in der kein Unterricht stattfinden kann, in vollem Umfang zurückerstattet.

Ein großes Aushängeschild der Musikschule ist das Jugendblasorchester, das in historischen Landsknechtuniformen auftritt. Weil diese allerdings in die Jahre gekommen sind, und das Orchester größer geworden ist, wurden dringend 20 neue gebraucht. So einfach war das allerdings nicht. Thomas Reuß hatte erhebliche Probleme, eine Firma zu finden, die die Uniformen näht, zu der ja auch eine Lederhose und eine Lederweste gehören. Mit dem Leder tun sich viele Firmen schwer, weil die Nadeln schnell abbrechen, erzählt er.

Den entscheidenden Tipp bekam der Musikschulleiter vom Münnerstädter Günter Köth. Bei einer Trachtenfirma in der Nähe von Passau wurde er fündig und ist begeistert von der Qualität. "Für sie was das überhaupt kein Problem", sagt er. Inzwischen haben sie fünf Standard-Größen festgelegt, nun reicht ein Anruf, wenn wieder einmal etwas gebraucht wird. 28 440 Euro haben die 20 Trachten gekostet. "20 Prozent hat der Bezirk Unterfranken zugeschossen, weil es eine fränkische Tracht ist", freut sich Thomas Reuß. Das ist belegt. Es handelt sich um eine historische Spielmannsuniform des fränkischen Landsknechtverbandes aus dem 16. Jahrhundert. Nun hoffen alle, dass sie bald wieder in ihren Trachten auftreten können, denn seit dem Auftritt beim Neujahrsempfang der Stadt mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist wegen Corona beim Jugendblasorchester fast gar nichts gelaufen.

So ist ja auch der das Oktoberfest in München ausgefallen, wo das Jugendblasorchester der Städtischen Musikschule beim großen Festumzug teilnehmen sollte. "Sie haben schon angefragt, ob wir dieses Jahr kommen", so der Musikschulleiter. "Wir bleiben dabei". Sollte es in diesem Jahr eine Wiesn geben, dann werden die Münnerstädter mit von der Partie sein, in teils nagelneuen Landsknechtsuniformen.

Das Virus hat die Musikschule gebeutelt. Fünf Wochen war sie letztes Jahr ganz geschlossen, als eine der ersten eröffnete sie dann, um wenigstens wieder Einzelunterricht durchführen zu können. Seit einigen Wochen geht nun wieder gar nichts mehr. Einnahmen gibt es keine, weil das Unterrichtsgeld für die geschlossene Zeit in vollem Umfang zurückerstattet wird. Unkosten aber bleiben. Jetzt hat die Musikschule 38 590 Euro von der Staatsregierung aus dem Corona-Fond erhalten, damit zumindest ein Teil ersetzt wird. "Wir sehen das auch als Anerkennung für die Leistungen, die wir erbringen müssen, um unsere Musikschule zu sichern", sagt Michael Kastl dazu.

Die Situation wird erst einmal so bleiben, denn Online-Unterricht lehnt Thomas Reuß kategorisch ab. "Dem Qualitätsanspruch, den unsere Musikschule hat, wird der Online-Unterricht in keiner Weise gerecht", macht er deutlich. Atmung oder Mimik können man am Bildschirm gar nicht richtig sehen. Thomas würde es nicht richtig finden, für Online-Unterricht die gleichen Gebühren zu verlangen wie für Präsenzunterricht.

"Unser Ziel wird sein, die erste Chance zu nutzen, um wieder zu öffnen", sagt der Bürgermeister dazu. Sobald es erlaubt wird, werden sich die Türen der Musikschule wieder öffnen.