Nach den kurzen Beschreibungen stimmt Klezmer Klaviermusik (Klezmer ist eine aus dem aschkenasischen Judentum stammende Volksmusiktradition), gespielt von Ingo Pfeiffer, begleitet von Steffi- und Anna Katharina Fleck mit Flöte und Geige auf die nächste Station ein.
Erste Station ist das Denkmal zur Erinnerung an die 1942 in die Vernichtungslager deportierten Maßbacher Juden am christlichen Friedhof.
Weit hinauf geht es dann zu Station 2, dem jüdischen Friedhof mit seiner eigenen Totenkultur: den Gräbern, die nie aufgelassen werden. Er ist selten offen, um die Totenruhe nicht zu stören und er ist schmucklos. Höchstens kleine Steine liegen auf dem Grabmal. "Es ist besser, hier auf Erden Steine und Blumen im Himmel zu haben", heißt es. Auf die Frage, warum die Friedhöfe der jüdischen Verstorbenen immer weit oben liegen, hört man aus dem Lautsprecher: "Da sind sie näher am Himmel".
Die dritte Station zurück im Dorf ist Mikwe, die jüdische Schule an der Ecke Hügelgasse, ein paar Schritte weiter zur Metzgerei Marx, die Fleisch und gerupfte Gänse an jüdische und nichtjüdische Kunden im In- und Ausland lieferte: "Metzgerei Marx - macht das".
An der Marktplatzstation 5 lauschen die Hörer dem originellen Gespräch eines Bauern mit einem jüdischen Viehhändler.
In der Wirthsgasse - Station 6 - mit Blick auf die Rückseite der Synagoge, erzählt Esther von jüdischen Festen, den besonderen Bräuchen und den Anfeindungen der Nachbarn.
An Station 7, dem Haus der Haarschneiderei, wird die Symbolik jüdischer Häuser deutlich. Esther weist auf die beiden gleichgroßen Fenster im Dachgeschoss, die auf die zwei Gesetzestafeln des Moses hinweisen.
Ängste vor der Deportation
Die Synagoge - Station 8 - zerstörten die Bewohner in der Pogromnacht. Esther schildert eindringlich ihre Ängste.
Anwesen samt Pflasterung in der Bäckergasse, der neunten Station, erinnern noch ein wenig an die Situation 1942, als die letzten jüdischen Mitbürger deportiert wurden.
Dann geht es das "Säuhüggele" hinauf und durch das kleine "Judentor" zum Schloss Maßbach, der zehnten und letzten Station. Die gut zwei Dutzend Audiowalker finden sich im Halbkreis. Bürgermeister Matthias Klement dankt den Verantwortlichen und bestätigt, dass der Audiowalk eine Attraktion für den Markt sein wird.
Als die Lautsprecherstimme an dieser letzten Station zum Abschluss die Namen der ermordeten jüdischen Mitbürger aus Maßbach liest, haben die Teilnehmer eine beeindruckende Wanderung durch Maßbach und seine Geschichte erlebt, die der Region Mahnung sein wird.