Ein Hort passt rein
Er hatte sich damit beschäftigt, ob die Räume im Untergeschoss für einen Hort genutzt werden können und zwar für eine Gruppe mit 25 Kindern und auch für vier Gruppen mit 100 Kindern, wobei in diesem Fall zusätzliche Gemeinschaftsräume (Speiseraum, Küche) notwendig sind. "Man muss schauen, was man hat und was man daraus machen kann", sagte er. Ergebnis: Beides geht und das alte BBZ sei für einen Hort wegen seiner Nähe zur Schule, Musikschule und zum Sportzentrum ideal.
Wie die Nachnutzung des 6700 Quadratmeter großen Gebäudes insgesamt aussehen könnte, auch darüber hatte sich Alexander Albert Gedanken gemacht, wobei er die Vor- und Nachteile Münnerstadts und die Veränderungen in der Gesellschaft (Klimawandel, Nachhaltigkeit) mit einbezog. Er sieht eine modulare Nutzung als Begegnungsstätte mit Start-Ups, Umweltbildung, Jugendwerkstatt und vieles mehr als realistisch an und bezeichnete das Ganze als Ideen-Campus, als Haus der Möglichkeiten.
Förderung möglich
Bürgermeister Michael Kastl bedankte sich für den ausführlichen und wegweisenden Vortrag. Man müsse über den Hort sprechen, der sicher über FAG-Mittel gefördert werde, sagte er. Weil das alte BBZ in einem städtebaulichen Sanierungsgebiet liegt, greife auch die Städtebauförderung. Er brachte das Stichwort Nachhaltigkeit ins Spiel und zeigte sich überzeugt davon, dass die neue Bundesregierung solche Projekte nicht schlechter fördert als bisher.
"Mir ist es wichtig, dass wir uns einig sind, dass das Gebäude viel zu schade ist, um es abzureißen", sagte Stadtrat Leo Pfennig (Frei Wähler). Er zeigte sich angetan von dem Vortrag und lobte den geplanten modularen Charakter. "Es ist wichtig, dass wir die Module entwickeln und umsetzen", so Leo Pfennig. "Es wartet jede Menge Arbeit auf uns", erklärte Michael Kastl dazu. Auch Rosina Eckert (Forum Aktiv) zeigte sich begeistert, dass das Gebäude erhalten wird.
Arno Schlembach (CSU) verwies darauf, dass Mehrkosten entstehen, wenn das Untergeschoss zunächst für eine Hortgruppe und dann für vier ausgebaut wird. Dies sei noch die ursprüngliche Planung, die eine Gruppe ist ja inzwischen in der Schule untergebracht, sagte Michael Kastl dazu. Es gehe jetzt um den Ausbau für vier Gruppen.
Norbert Schreiner (Forum Aktiv) fragte nach den rein rechtlichen Vorgaben. Man bräuchte eine Nutzungsänderung, meinte er. Man müsse mit dem Bauamt im Landratsamt reden, mit dem Jugendamt und mit der Regierung wegen der Fördermittel, sagte der Bürgermeister dazu. "Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, müsste es möglich sein, eventuell unter Auflagen."
Ein dicker Brocken
Die für Fördermittel notwendige Machbarkeitsstudie, die dann auch die Landwirtschaftsschule und das Hallenbad einschließt, sei ein richtig dicker Brocken, so Michael Kastl. Es sei aber auch eine große Chance. "Wo soll man den Hort sonst hinstellen?", fragte er. Der Bürgermeister wollte von Alexander Albert noch wissen, ob auch ein Teilrückbau, beispielsweise der Abriss des obersten Stockwerkes möglich wäre. Auch das sei vorstellbar, erfuhr er. Nach dem einstimmigen Beschluss werden der Hort und die Machbarkeitsstudie jetzt weiter vorangetrieben.