Das größte Investitionsvorhaben der Gemeinde Rannungen ist die Sanierung  der Mehrzweckhalle.  Daran schieden sich  die Geister - und der Haushalt fiel bei Stimmengleichheit durch. In zwei Wochen  soll er  unverändert wieder vorgelegt werden.
                           
          
           
   
           Sechs Arme reckten sich in die Höhe, aber genauso viele blieben  unten, als Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) in der jüngsten Sitzung des  Gemeinderates über den Haushalt 2019 abstimmen ließ. Damit war das  Zahlenwerk, das bereits im August ausführlich beraten worden war,  abgelehnt. Im Artikel 51 der Gemeindeordnung heißt es nämlich "bei  Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt". 
       
In den nächsten Jahren stehen  mehrere millionenschwere Investitionen im mittelfristigen  Investitionsprogramm. Ein Teil der Gemeinderäte fürchtet, dass dadurch die  Verschuldung von Rannungen unzumutbar hoch wird oder der Haushalt vom  Landratsamt so nicht genehmigt würde. Bürgermeister Zehner betonte, alle vorgesehenen Investitionen seien  dringend notwendig. Wie es in den nächsten Jahren allerdings mit  freiwilligen Leistungen, wie zum Beispiel Zuschüssen für Vereine steht,  "weiß ich nicht". Und er ergänzte "das Landratsamt hat auch ein Auge drauf.  Das ist ein Ritt auf Messers Schneide". Er rechnet allerdings damit, dass  der Haushalt 2019 genehmigt wird.
Mehr Zuschüsse durch Städtebauförderungsprogramm
 Zehner betonte mehrfach, dass die Chance  sehr groß sei, dass die Sanierung der Mehrzweckhalle in das  Städtebauförderungsprogramm aufgenommen wird und sich damit der Zuschuss  auf 50 Prozent erhöht. Die Baukosten werden auf rund dreieinhalb Millionen  Euro einschließlich Planungskosten geschätzt. Zur Aufnahme in die  Städtebauförderung ist ein Daseinsvorsorgekonzept für die Gemeinde  notwendig, für das es am 10. Oktober eine Bürgeranhörung geben soll. Der  Zuschuss kann jetzt noch nicht beantragt werden, deshalb sei der Baubeginn  erst 2022 oder 2023 denkbar.
 Um ein Jahr nach hinten geschoben werden soll  auch die Sanierung der Brunnenstraße. Auf eine Frage von Joachim Weigand (CSU) betonte der Bürgermeister, ohne  Daseinsvorsorgekonzept gebe es keinen Zuschuss von der Städtebauförderung.  Die Nutzung der Halle für Kinder, Senioren und anderes müsse klar sein,  "Mehrzweckhalle allein ist zu wenig". Harald Klopf (Rannunger Bürgerliste)  beklagte : "Wir schieben die Sanierung der Brunnenstraße jahrelang vor uns  her", und er kritisierte die Behörden, "die uns pro Jahr 10.000 Euro für den  Straßenbau geben" (als viel zu geringen Ausgleich für die weggefallenen  Straßen-Ausbaubeträge). "Der Kirchplatz, die Halle und ein neues Wohngebiet sind keine  Pflichtaufgaben für die Gemeinde", warf Kämmerer Michael Weigand in die  Diskussion.
Viel zu hohe Verschuldung befürchtet
 Harald Leurer fürchtet "eine Verschuldung wie weit und breit  nicht" und schlug vor, die Kosten für die Halle erst einmal zu halbieren,  "denn momentan kriegen wir den Haushalt nicht genehmigt". Damit zeigte sich  Fridolin Zehner nicht einverstanden:  Geld aus dem  Städtebauförderungsprogramm gebe es für eine Sanierung, aber nicht für  einzelne Arbeiten: "Entweder ich saniere, oder ich lasse sie verrotten, wie  sie ist." Die Halle sei für das Dorfleben sehr wichtig, auch wenn sie keine  Pflichtaufgabe sei. 
  Kämmerer Michael Weigand hatte bereits mit der Kommunalaufsicht Kontakt  aufgenommen und erfahren, dass der Haushalt 2019 genehmigt würde, 2020 aber  nicht unbedingt. Er rechnete vor, dass Rannungen mit den jetzigen  Investitionsprogramm Ende 2022 eine pro Kopf Verschuldung von 2900 Euro habe.  Der Spitzenreiter im Landkreis habe 1800 Euro.  Und er betonte "2020, 2021 und  2022 haben sie zu viele Großprojekte in zu kurzer Zeit." Bürgermeister Zehner bat den Gemeinderat um Zustimmung, dass wenigstens die  angelaufenen Maßnahmen planerisch weitergehen können.
 Joachim Weigand  schlug vor, die weitere Hallenplanung ins Jahr 2020 zu verschieben.  Schließlich wurde abgestimmt - und abgelehnt.