Der von Klaus Schebler initiierte "Freizeit- und Erlebnispark" sorgte für kontroverse Diskussionen im Stadtrat. Einige Kommunalpolitiker fühlen sich übergangen.
Wenn drei Kommunalpolitiker während einer Stadtratssitzung gleichzeitig sprechen, so sind das eigentlich zwei zu viel. Aber genau das ist am Ende der öffentlichen Stadtratssitzung am Montagabend passiert. Während Klaus Schebler (Neue Wege) sein Projekt "Freizeit- und Erlebnispark" verteidigte, bemängelte Rosina Eckert (Forum aktiv), ein fehlendes Konzept und Bürgermeister Helmut Blank (CSU) versuchte vergeblich, Rosina Eckert zur Ordnung zu rufen, die sich wiederum beschwerte, dass Klaus Schebler ständig das Wort bekomme. "Ich bin wortlos", quittierte Klaus Schebler schließlich die Diskussion, die damit erst einmal beendet war. Die vorgesehene Vergabe der Spielgeräte für den Jörgentorpark wurde dann später im nicht öffentlichen Teil vertagt. Zunächst soll es eine Ortsansicht geben.
Einstimmig hatte der Stadtrat zu Beginn der Sitzung beschlossen, über das Thema öffentlich zu diskutieren. Gut drei Stunden später stellte Umweltreferent Klaus Schebler das Projekt vor. Nach der Abholzung des Damms sei es der Wunsch gewesen, den Park wieder auf Vordermann zu bringen. Er habe sich mit der Verwaltung zusammengesetzt, um einen generationsübergreifenden Park zu konzipieren. "Es soll ein Erholungspark werden, wo sich Kinder, Oma und Opa wohl fühlen."
Er betonte, dass der geplante Volleyballplatz mit Sand nicht seine Idee sei und ging auf das Problem mit Spielgeräten aus Holz ein, die nach fünf Jahren vermorscht seien. Deshalb sollen nun, wie schon bei einigen Spielplätzen zuvor, für den Jörgentorpark Spielgeräte aus recycelter Plastik verwendet werden. Er habe mit dem Hersteller verhandelt und einen guten Preis erzielen können.
Er sei sehr überrascht, dass hier einfach etwas vorgelegt werde, ohne dass zuvor mit dem Stadtrat gesprochen wurde, eröffnete Dieter Petsch (Freie Wähler) den Reigen der Kritik. Es könne nicht sein, dass man in der Altstadt den Einbau von Holzfenstern verlange und dann gleich vor der Stadtmauer Geräte aus "Plastikschrott" anschaffe.
Es sei nur so, sagte Helmut Blank dazu, dass der Hersteller dieses "Plastikschrotts" eine Garantie von 16 Jahren gebe. Er bat darum, solche Begriffe nicht zu verwenden. Er hätte sich gewünscht, dass der Stadtrat mit eingebunden wird, hielt Dieter Petsch entgegen. "Die Zeiten wandeln sich", meinte das Stadtoberhaupt in Bezug auf die Spielgeräte, die aus Verpackungsmüll hergestellt werden. Aber Dieter Petsch blieb dabei. Es gebe auch Spielgeräte aus hochwertigem Holz, die natürlich teurer seien.
Es gehe heute um einen Spielplatz, meinte Leo Pfennig (Freie Wähler), und nicht um einen Freizeit und Erholungspark. "Sie tragen zu dick auf", warf er Klaus Schebler vor. Doch Helmut Blank sprang dem Umweltreferenten zur Seite. "Selber Vorschläge bringen, geht nicht, aber andere Vorschläge werden immer kritisiert", meinte er zu Leo Pfennig.
Wenn es ein Park für Jung und Alt werden soll, dann könnte man doch Geräte für Senioren aufstellen, wie es sie früher im Garten des Juliusspitals gab, schlug Britta Bildhauer (SPD) vor. Das weitaus größere Problem seien aber die Jugendlichen, die im Jörgentorpark feiern und ihren Müll liegen lassen. Das müsse man lösen. Und letztendlich wehrte sie sich vehement dagegen, dass der Spielplatz in der Bauerngasse aufgelassen wird, wie es Klaus Schebler angekündigt hatte. Der werde gut angenommen und sei schon jetzt eine Oase der Ruhe.