Beichte ja, Ehe nein: Das dürfen die neuen Mitarbeiter des Pfarres
                           
          
           
   
          Der evangelische Pfarrer Martin Hild bekommt weitere  Verstärkung: In einem Festgottesdienst aus Anlass des Abschlusses der  Kirchensanierung vor 30 Jahren wurden Daniela Dünisch-Elzer, Susanne Michel  und Paul Dünisch von Dekan Dr. Matthias Büttner (Bad Neustadt) zu  Prädikantinnen bzw. Prädikanten (Wortgottesdienstleiter) ernannt.  Andreas  Scharrenberg ist bereits Prädikant.
       
 Pfarrer Hild konnte zum Gottesdienst in  der Auferstehungskirche zahlreiche Gemeindemitglieder und auch Gäste  begrüßen. Er stellte die neun neuen Konfirmanden vor, die ebenso wie der  Kirchen- und der Gospelchor an der Gestaltung des Gottesdienstes  mitwirkten. Manchen Besuchen fiel es auf: Immer, wenn der Chor an der Reihe  war, wechselte der Pfarrer zu den Sängern, denn er singt selbst gerne mit. Pfarrer Hild erinnerte an die umfangreiche Sanierung der Kirche vor 30  Jahren, die mit einer kleinen Ausstellung dokumentiert wird. Dass nun drei  Gemeindemitglieder zu Prädikanten ernannt werden können, sei ein Zeichen  des Priestertums aller Gläubigen. Er dankte Daniela Dünisch-Elzer, Susanne  Michel und Paul Dünisch, dass sie eine entsprechende Ausbildung absolviert  haben und die Aufgaben übernehmen wollen. 
Dekan Dr. Matthias Büttner  überreichte ihnen ihre von Regionalbischöfin Gisela Bornowski  unterschriebenen Ernennungsurkunden. Er gab ihnen für ihre Arbeit mit: "Möge  Gott ihren Dienst segnen". Als der Dekan die Gemeinde schließlich  aufforderte "Sie dürfen gerne klatschen", ließen sich das die Anwesenden  nicht zweimal sagen. Auch Pfarrer im Ruhestand Eckhard Reichelt, vor 30 Jahren evangelischer  Geistlicher in Münnerstadt, der die Sanierung hautnah miterlebt hatte, war  zu dem Festgottesdienst gekommen. Er betonte: "Ich bin froh, dass wir das  damals gemacht haben, auch wenn es anstrengend war."
 Harry Koch, der  Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, dankte den drei neuen Prädikanten,  dass sie diese Aufgabe auf sich nehmen. Damit sei die Gemeinde noch reicher  als jetzt. Er wünschte den neuen Prädikanten einen stets festen Glauben und  eine nicht nachlassende Motivation. Bürgermeister Helmut Blank hob hervor: "30 Jahre Auferstehungskirche in  Münnerstadt, dies ist für uns alle ein Anlass zur Freude und des Dankes".  Die Kirche sei ein Ort der gemeinsamen Begegnungen und der  Zusammengehörigkeit in guter Gemeinschaft. Die Auferstehungskirche sei für  viele Heimat, aber auch Ausgangsort für das eigene Leben in Beruf, Familie  und Freizeit. Dies gelte auch für viele Kinder und Jugendliche, die hier  getauft und konfirmiert wurden, für Hochzeiten, Geburtstage und Jubiläen,  aber auch für Menschen in Leid und Trauer. 
Er dankte im Namen der Stadt den  vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die die Auferstehungskirche zu  einer lebendigen Christengemeinde gemacht hätten. Er schloss mit der  Bemerkung, "als Zeichen der Verbundenheit wird die Stadt Münnerstadt der  Kirchengemeinde eine finanzielle Unterstützung zur Wahrnehmung der  vielfältigen Aufgaben zukommen lassen".
 Studiendirektor Georg Gißler, der Leiter des BBZ (Berufsbildungszentrum  Münnerstadt) dankte dafür, dass die Schulen in der Auferstehungskirche  immer wieder Gottesdienste feiern dürfen und dass die Kirchengemeinde an  der Aktion "Seniorpartnerschaft" des BBZ seit elf Jahren als  Kooperationspartner mitwirkt.
 Warum wird man Prädikant oder Prädikantin? "Wir möchten das Evangelium auf  diese Art weitergeben", sagt Paul Dünisch, "es ist immer sehr gut und sehr  präsent". Susanne Michel erklärt,  wie man Prädikantin wird. Zunächst muss  man eine Ausbildung als Lektorin hinter sich bringen, dann acht  Wochenendkurse absolvieren. Die Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre und  findet an verschiedenen Orten statt. Welche Aufgaben haben Prädikanten?  "Wir dürfen vor allem Wortgottesdienste halten, mit Abendmahl. Wir dürfen  auch die Beichte abnehmen" erklärt Daniela Dünisch-Elzer. Prädikanten  können einen Pfarrer allerdings nicht ersetzen. So dürfen sie zum Beispiel  keine Trauungen, Beerdigungen und Taufen durchführen.