Fridolin Zehner will noch mal als Bürgermeisterkandidat antreten. Das erklärte er auf der Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle. Auch über den Zustand der Halle wurde diskutiert.
                           
          
           
   
          Wenn es nach Fridolin Zehner geht, dann heißt der nächster  Bürgermeister der Gemeinde wieder Fridolin Zehner. In der mit rund  150 Teilnehmern gut besuchten Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle teilte  er mit, dass er nochmals als Bürgermeister-Kandidat antreten wird, wenn die  CSU und die Freien Wähler ihn nominieren.  Er ging vor allem auf Vorhaben  ein, die in nächster Zeit geplant sind und die Bürger unmittelbar berühren.  
       
Unter den Besuchern waren auch zahlreiche jüngere Bürgerinnen und Bürger,  was Zehner besonders lobte. Die Neugestaltung des Schul- und Kirchhofs sei wegen des schlechten  Zustandes der Teerdecke dringend notwendig gewesen, betonte Zehner. Es gebe  auch Kritik wegen der Gestaltung, räumte er ein. Die Balustrade vor der  Kirche und der Belag seien von der Diözese, die die Baumaßnahmen  mitfinanziert, so gewünscht worden. Die Baukosten betrugen bisher 1,333  Millionen Euro. Dazu kommen 111 000 Euro Architektenhonorar sowie Kosten  für die Balustrade, das Nebengebäude mit dem Jugendtreff und Resthonorar.   170 000 Euro für die Entsorgung von kontaminiertem Boden, 80 000 Euro für  die Zisterne und 60 000 Euro für die Abdichtung der Gebäude auf dem Platz  waren ursprünglich nicht eingeplant. 
Wasserversorgung
Ganz genau hörten die Teilnehmer beim Punkt "Wasserversorgung" zu. Die  Gemeinde will, vermutlich im kommenden Jahr, auf dem Johannesberg einen  Hochbehälter mit zwei Edelstahltanks, die jeweils 200 Kubikmeter fassen  sollen, bauen. Der 1956 erbaute Wasserturm dient dann höchstens noch als  Löschwasser-Zisterne. Die Gesamtkosten für die Verbesserung der  Wasserversorgung betragen 1,3 Millionen Euro.  Dafür werden die Bürger  direkt zur Kasse gebeten, denn der Gemeinderat hat sich entschlossen, die  Kosten über Beiträge zu finanzieren und nicht über erhöhte Wassergebühren.  Pro Quadratmeter Grundfläche werden 0,69  Euro, pro Quadratmeter Geschossfläche  4,44 Euro fällig. Auch bisher unbebaute Grundstücke werden durch diese Art der  Finanzierung einbezogen. Hier werden als Geschossfläche ein Viertel der  Grundstücksfläche angenommen. Für ein unbebautes Grundstück mit 1000  Quadratmetern sind somit 1110 Euro fällig, die in drei Raten gezahlt werden  müssen.    
Gutachter bestellt
Seit Jahren gibt es Unstimmigkeiten wegen der Abwassermengen, die die  Gemeinde in der Verbandskläranlage in Gelders-heim einleitet. Dort wird mehr  gemessen als in Rannungen abfließt. Bürgermeister Zehner teilte mit, dass  die Gemeinde eine Klage eingereicht hat. Das Gericht bestellte einen  Gutachter, der bis zum 25. November die Messdifferenzen aufklären soll.  "Wir haben an trockenen Tagen manchmal mehr Abwasser, als Wasser gefördert  wird und das kann nicht sein" hob Zehner hervor und "es geht um viel Geld.  Wenn falsch gemessen wurde, stehen Schadenersatz-Forderungen an". 
Dauerthema seit Jahren, auch im Gemeinderat, ist die 40 Jahre alte  Mehrzweckhalle. Zu ihrem Zustand meinte der Bürgermeister "es muss was  passieren. So können wir sie nicht weiter betreiben". Ein Schweinfurter  Architekt und ein Bauausschuss mit Vertretern des Gemeinderates und der  Vereine, die die Halle nutzen, haben zusammen detaillierte Pläne, wie die  Halle sehr gründlich saniert werden soll, ausgearbeitet. Die 3,2 Millionen  Euro Kosten sind, so Zehner, "ein Riesenbetrag". Doch über die Schweinfurter  Oberland-Allianz und ein Daseinsvorsorgekonzept kann die Gemeinde wohl  Städtebau-Fördermittel in beträchtlicher Höhe, etwa 1,5 Millionen Euro,  bekommen. "Theoretisch können wir 2021 mit dem Bau anfangen" sagte der  Bürgermeister. 
Bauplätze fehlen
Ein großes Problem ist, dass die Gemeinde keinerlei eigene Bauplätze hat  und aktuell nur zwei Plätze angeboten werden (vorhanden sind aber mehr, die  von ihren Eigentümern gehortet werden). Die Nachfrage ist sehr hoch, so der  Bürgermeister. "Wer verkaufen möchte, bitte auf die Gemeinde zugehen",  appellierte er an die Anwesenden und erinnerte auch daran, dass es für die  Aktivierung von Leerständen im Sanierungsgebiet steuerliche Förderung und  direkte Hilfe durch die Gemeinde gibt. Wichtig sei aber, dass zuvor immer  ein Antrag bei der Gemeinde gestellt wird. Um Bauplätze zu schaffen, wird  nun ein Baugebiet mit zehn Plätzen auf dem Johannesberg erschlossen. Von  den etwa 700 000 Euro Kosten bleiben rund 100 000 an der Gemeinde hängen. 
Auch die Sanierung der Brunnenstraße für 1,3 Millionen Euro (330 000 Euro sollen  dafür vom Freistaat kommen, dazu die jährlichen Zahlungen als Ausgleich für  den weggefallenen Straßenausbaubeitrag) und 30 000 bis 100 000 Euro für die  Erschließung des Geländes zum Bau einer Tagespflege in der Schulzengasse  (Erstattung eventuell bis zu 100 Prozent) stehen in der  Investitionsübersicht bis zum Jahr 2022 im Gemeindehaushalt für das Jahr  2019. Dieser liegt gerade im Landratsamt und muss erst noch genehmigt  werden. Durch die geplanten Investitionen würde die Verschuldung in den  nächsten drei Jahren sehr stark steigen. Doch die Gemeinde habe eine "gute  Einnahmeseite", hob der Bürgermeister hervor und "ich habe Rücksprache  gehalten mit dem Landratsamt. Die sind nicht grundsätzlich abgeneigt, den  Haushalt zu genehmigen".