Der Gemeindewald hat unter Hitze,  Trockenheit und  Borkenkäfern gelitten. Doch die Försterinnen Ute Kernschaum und Hannah Severin zeigten bei der Begehung auch Erfolge.
                           
          
           
   
            In diesen Wochen vertauschen, wie jedes Jahr einmal,  Gemeinderäte landauf und landab ihren gewohnten Sitzungssaal mit dem  gemeindeeigenen Wald. Und was sie da von den Fachleuten erfahren, ist meist  wenig positiv. Trockenheit, Hitze und Schädlinge beschädigen oder  vernichten viele Bäume. Auch Maßbach macht da keine Ausnahme. Zwei Stunden  lang marschierten Mitglieder des Marktgemeinderates mit den Försterinnen  Ute Kernschaum und Hannah Severin (Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische  Rhön und Grabfeld) durch den Wald und ließen sich informieren. 
       
Die  Marktgemeinde besitzt etwa 480 Hektar Wald, vor allem im Ortsteil  Poppenlauer.     Der Marktgemeinderat machte sich beispielhaft ein Bild von der Entwicklung  des Waldes in mehreren Gebieten. In der Abteilung Pfingstaspe konnten die  beiden Försterinnen von Anwuchserfolgen mit Elsbeeren und Buchen, die trotz  extremer Trockenheit gut angewachsen und durch einen Zaun geschützt sind,  berichten. Hier wird eine vorausschauende Wiederbepflanzung betrieben,  sodass einmal ein stabiler Mischbestand entstehen soll. In der Abteilung  Stöckig bekam die Marktgemeinderäte einen Fichtenbestand zu Gesicht, der  komplett vom Borkenkäfer vernichtet wurde. Letzte Reste der befallenen  Fichten werden durch Harvester aufgearbeitet. Im vergangenen Betriebsjahr  machte Käferholz rund drei Viertel des geschlagenen Holzes aus. Wie sich  die weitere Ausbreitung der Käfer entwickelt, ist vom Wetter abhängig. Sie  wird aber noch weitergehen, betonten Ute Kernschaum und Hannah Severin  während des Rückganges. Sie zeigten in der Abteilung Stöckig auch ein  positives Waldbild. Eichenmast aus dem vergangenen Herbst ist stellenweise  gut aufgegangen. Um diese kostenlose, klimaangepasste Verjüngung zu nutzen,  sei aber Nachlichtung und teilweise Zaunbau erforderlich.   
In der anschließenden Sitzung im Feuerwehrhaus in Maßbach betonte  Bürgermeister Matthias Klement (CSU) "die Dramatik ist da. Jetzt müssen wir  Geld mitbringen, um unseren Wald wieder fit zu machen. Was wir hier planen,  werden wir nicht ernten". Er dankte den beiden Försterinnen und den  Waldarbeitern für die geleistete Arbeit. Ute Kerschbaum erwähnte in ihrem  Rückblick auf das Forstjahr 2019, das am 30. September endete, dass die an  den Eichen entstandenen Trockenschäden vermutlich erst im Frühjahr sichtbar  werden. Die Aufarbeitung der Borkenkäfer-Schäden läuft. Bisher wurden 1410  Festmeter Käferholz geschlagen. Die Arbeitskräfte waren mit  Borkenkäfer-Aufarbeitung ganzjährig gebunden. Erfreulich ist, dass der  Markt Maßbach einen eigenen Waldarbeiter beziehungsweise eine  Waldarbeiter-Gemeinschaft mit Thundorf hat. Diese Arbeiter seien für die  Holz-Aufarbeitung verfügbar, kennen sich im Gemeindewald aus und schauen  mit. 
Wegen des hohen Anfalls von Schadholz ist dessen Preis gesunken.  Gesundes Holz jedoch wird weiter nachgefragt und erzielt gute Preise. Die Brennholzpreise bleiben unverändert: Abraumholz (Hartholz) kostet 15  Euro pro Ster, Abraumholz (Weichholz) zehn Euro pro Ster. Bestellungen sind  ab 6. November bei der Gemeindeverwaltung möglich. Wenn nicht alles  verkauft wird, kommen auch Auswärtige zum Zug.   
Der Forstbetriebsplan für das Jahr 2020, der am 1. Oktober begann, wurde  schließlich einstimmig verabschiedet. Er sieht unter anderem eine  Endnutzung von 310 Festmeter Holz vor. Marktgemeinderat Wolfgang Dünisch schlug vor, die Bevölkerung einmal einen  Tag lang einzuladen, den Wald zu pflegen, "und dazu gibt es dann  Bratwürste". Die beiden Försterinnen und der Bürgermeister fanden, das sei  eine  gute Idee.  Matthias Klement denkt dabei an einen "Samstag for  Future". Försterin Ute Severin schlug den Zeitraum Mai/Juni 2020 dafür vor.   
Forstbetriebsgemeinschaft 
Die FBG Fränkische Rhön und Grabfeld w.V. mit Sitz in Bad Neustadt an der  Saale betreut auch den Wald der Marktgemeinde Maßbach. Mit einer Fläche von  über 19.000 Hektar ist sie eine der größten Forstbetriebsgemeinschaften in  Unterfranken. Zur FBG gehören die Städte Bad Kissingen, Münnerstadt, Bad  Neustadt, Bischofsheim a. d. Rhön, Bad Königshofen sowie weitere 29  Gemeinden im Bereich der Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.  Daneben sind noch 54 Waldkörperschaften und ca. 700 Privatwaldbesitzer mit  ihren Waldflächen Mitglied in der FBG. Zu ihren Dienstleistungen gehören  unter anderem die Holzvermarktung, Waldpflege,  forstliche Dienstleistungen  und Beratung.